Zoax – Zoax

“Ziemlich sperriger Rock“

Artist: Zoax

Herkunft: London, England

Album: Zoax

Spiellänge: 39:47 Minuten

Genre: Post Rock, Alternative Rock, Punk Rock

Release: 13.05.2016

Label: Century Media Records

Link: https://www.facebook.com/zoaxbandofficial und http://www.zoaxofficial.com

Bandmitglieder:

Gesang – Adam Carroll
Gitarre – Douglas Wotherspoon
Gitarre – Sean Weir
Bassgitarre – Joe Copcutt
Schlagzeug – Jonathan Rogers

Tracklist:

  1. The Bad Blood
  2. Devil Dance
  3. Roses All The Way
  4. Fly High
  5. ZuperHeroez
  6. The Wave
  7. Good Times
  8. Mirrors
  9. KSYCHIA
  10. King And Queen
  11. Alive In Sound
  12. Slàn

Zoax - Zoax

Gegründet im Jahr 2013 konnte die Londoner Band Zoax relativ früh einen Plattenvertrag ergattern und hat bislang zwei EPs veröffentlicht. Live-Shows sind für sie ein essentieller Bestandteil des Daseins als Musiker, und so waren sie schon mit Bands wie Funeral For A Friend und Cancer Bats unterwegs und haben auch bereits zwei Mal einen Slot auf dem Download Festival erhalten. In diesem Jahr dürfen sie dort zum dritten Mal spielen und hoffen, ihre Fanbase dort noch einmal erweitern zu können. Am 13.05.2016 erscheint aber zunächst einmal über Century Media Records das selbstbetitelte Debütalbum Zoax.

Ich würde das, was Zoax da auf ihrem Debütalbum verzapfen, mal als Post Rock bezeichnen. Und gerade da ist ja erstaunlicherweise immer noch eine Menge möglich. Hier tummeln sich die Bands, die auf irgendeine Art und Weise Töne, Melodien und Rhythmen in den großen Topf schmeißen, den Herd einschalten, dann ein Mal kräftig umrühren und alles hochkochen lassen. Soll sagen, das, was Zoax hier in zwölf Songs auf die Hörer loslassen, habe ich in dieser Form bewusst noch nicht gehört. Man kann manchmal an alte Sachen von Billy Talent denken, auch ähnlich gelagerte Bands wie PTSD oder Temple Of Thieves kommen mir beim Hören in den Sinn. Aber diese Gedanken ziehen genauso schnell vorbei, wie sie gekommen sind.

Allein den Gesangsstil von Adam Carroll, der eigentlich überwiegend eher brüllt und dabei manchmal herrlich angepisst klingt, ab und zu aber auch beweist, dass er richtig gut singen kann, wie z. B. bei Slàn, habe ich noch nicht allzu oft gehört. Manchmal erinnert er mich im „normalen“ Gesang ein wenig an Paul Smith, den Sänger von Maximo Park. Meins ist dieses ständige Gebrüll nicht so wirklich, es passt allerdings zur Struktur der Songs, die überwiegend ein wenig zerfasert wirkt. Manchmal scheinen Zoax zwei Schritte vor und drei zurück zu gehen, um dann doch den dritten Weg zu nehmen und einen vollkommen verwickelten roten Faden hinter sich zu lassen, der manchmal auch ganz rabiat einfach abgeschnitten wird.

Es gibt Ausnahmen von diesen sich so widersetzenden Songs. Da wäre das teilweise fast schon tanzbare Roses All The Way, die ein wenig an die Deftones erinnernden The Wave und Mirrors und der Abschlusstrack Slàn, der mich daran erinnert, dass ich Biffy Clyro dieses Jahr wieder nicht live erleben konnte. Und genau diese Tracks sind dann auch meine Anspieltipps. Alles andere ist mir persönlich zu brachial, dürfte aber live seine Wirkung nicht verfehlen. Und dass man dieses Jahr zum dritten Mal auf dem Download Festival spielen darf, spricht ja definitiv für Zoax.

Fazit: Puh, ich habe das Album jetzt bei verschiedenen Gelegenheiten und zu verschiedenen Tageszeiten gehört, aber mit dem Teil werde ich einfach nicht so richtig warm. Man kann nicht sagen, dass Zoax nicht kreativ wären oder ihr Handwerk nicht verstünden. Aber wie schon geschrieben, geht mir zum einen das fast ständig aus den Boxen schallende Gebrüll auf den Geist, zum anderen ist mir das Album insgesamt zu unruhig. Wen weder das eine noch das andere stört, erwischt hier sicherlich das Debütalbum einer aufstrebenden Band.

Anspieltipps: Roses All The Way, The Wave, Mirrors, Slàn
Heike L.
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