200 Stab Wounds – Manic Manual Procedures

Midtempo Death Metal mit Verschärfungen. In Namer der alten Schule!

Artist: 200 Stab Wounds

Herkunft: USA

Album: Manic Manual Procedures

Spiellänge: 29:26 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 28.06.2024

Label: Metal Blade Records

Link: https://www.facebook.com/200StabWounds

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Steve Buhl
Gitarre – Raymond MacDonald
Bassgitarre – Ezra Cook
Schlagzeug – Owen Pooley

Tracklist:

1. Hands Of Eternity
2. Gross Abuse
3. Manual Manic Procedures
4. Release The Stench
5. Led To The Chamber / Liquified
6. Flesh From Within
7. Defiled Gestation
8. Ride The Flatline
9. Parricide

Seit 2019 sind diese Amerikaner jetzt zusammen und haben sich bereits eine richtige Fangemeinschaft erspielt. Die im Jahre 2020 veröffentlichte EP war schon ein Weckruf, aber mit dem Debüt Slave To The Scalpel konnte man viele Wecker alarmieren. Im Jahre 2023 fand ein Wechsel an der Gitarristenfront statt. Nun ist Ex-Frozen Soul und Kombat-Gitarrist Raymond MacDonald am Start. Ab in den Proberaum, aufnehmen, einen Deal mit Metal Blade Records eintüten und Album Nummer zwei ist auf dem Markt. Der Schriftzug ist immer noch merkwürdig und das Cover wieder einmal kurz vor dem Index, zumindest wenn man Frau Jenal fragen würde, hehe.

Und dann geht das Unterfangen, die Metalgemeinde genussvoll zu unterhalten, mit dem Song Hands Of Eternity los. Eine cleane Gitarre erschafft eine unheimliche Atmosphäre. So ein Szenario mochte ich schon immer und erinnert an die gute alte Zeit. Nach einer Minute nimmt dann die E-Gitarre diesen Rhythmus auf und nach neunzig Sekunden geht es im langsamen Midtempo zur Sache. Die Doublebass scheppert ordentlich. Langsames Stakkato-Riffing in Kombination mit der durchrasselnden Doublebass bestimmt nun das Geschehen. Die Vocals sind tief. Ja, so schon richtig tief. Das Tempo wird kurz erhöht. Gitarre zockt vorweg und ab ins Uptempo. Alles im Namen des Old School Death Metals. Ein melodisches Lead übernimmt nun die Führung, gibt diese aber kurzerhand wieder ab, um ordentlich zu grooven. So geht es dann hin und her, eher langsam. Kurz sind die Drums auch alleine zu hören. Am Ende darf dann der cleane Part noch einmal für Stimmung sorgen und ich darf bescheinigen, dass der Einstieg in dieses Album durchaus geglückt ist, auch wenn meines Erachtens der Sound ein wenig besser hätte sein können.

Der gute Eindruck der Band wird aber zum Glück bestätigt. Gross Abuse knallt auf einen ein und vernichtet einen. Ein cooles, grooviges Monster, welches mit Stop And Go Parts arbeitet und auch so gut funktioniert. Nach 200 Sekunden ist dieser Spaß aber schon zu Ende und man bangt noch nach. Das melodische Lead, die Doublebass, der tiefe Gesang und der fette Groove machen schon Laune. Das abrupte Ende ist aber merkwürdig, dafür kommt es unerwartet.

Der Anfang von Manual Manic Procedures klingt wie ein Hubschrauberstart. Diese Rotor-ähnlichen Geräusche werden dann mit Beckenschlägen und langsamem Bassriffing kombiniert. Gute Idee. So marschiert man langsam weiter. Zu den tiefen Growls gesellen sich fiese Screams und der Groove ist unaufhaltsam. Denkste. Die Gitarre spielt vorweg und ab ins Uptempo. Ich mag diese Ankündigungen und die danach vollzogene Vollstreckung. Nun ballert man ordentlich, fügt ein Solo hinzu, breakt und arbeitet fast schon punkig im Midtempo weiter, um dann wieder im Uptempo alles zu geben. Coole Riffs am Ende, welche von den Drums betont werden und dann ist auch schon Ende im Staate Ohio. Auch hier war dieses Ende auf einmal da. Dafür waren es geile 160 Sekunden Unterhaltung.

So geht diese groovige Death Metal der zerstörenden Art und Weise immer weiter und weiter und kann absolut überzeugen. Überwiegend arbeitet man im Midtempo, variiert aber sehr geil und bringt dadurch immer wieder Spannung in das Album.

Auch der Rausschmeißer Parricide ist kurz und knackig. Immerhin hat man es auf vier Minuten geschafft und dieses reicht ja auch für einen guten Death Metal Song. Die Gitarre heult nach kurzem Beginn auf, läuft rauf und runter und dann groovt man sich wieder einen Ast. Agiert dabei aber immer auf hohem Niveau und schön treibend. Der Gesang ist abwechselnd und schön rhythmisch. Feine Riffs gesellen sich dazu, die wirklich hängen bleiben. Der Kopf geht im Takt der Drums seinen eigenen Weg, der Bass brummt und drückt ohne Ende und wie beim ganzen Album werden Erinnerungen an Six Feet Under (zu ihren guten Tagen) wach. Eine kurze Sprachsequenz wird noch mit eingebaut. Die Gitarre darf noch einmal alleine ran, dann geht man mit fettem Riffing ab ins Finale. Am Ende kurzes Chaos und die Ziellinie ist überschritten.

Knappe dreißig Minuten, die es in sich haben!

200 Stab Wounds – Manic Manual Procedures
Fazit
Ja, die Burschen aus Ohio wissen, was sie wollen, und dieses setzen sie gekonnt um. Auch wenn man nicht immer Vergleiche ziehen soll, muss man sagen, dass sie doch wie Six Feet Under zu Beginn ihrer Tage klingen. Auch der Gesang geht in Richtung von Chris Barnes. Dieser wird aber mit geilen Screams kombiniert. Einige Death Metal Zitate werden dazu gepackt und so klingt man trotz des recht schleppenden Tempos abwechslungsreich. Midtempo Death Metal mit Verschärfungen!

Anspieltipps: Hands Of Eternity und Parricide
Michael E.
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