Devastating Enemy – The Fallen Prophet

„Die Band aus dem Zeitraffer, die alles übertrifft!“

Artist: Devastating Enemy

Album: The Fallen Prophet

Spiellänge: 44:01 Minuten

Genre: Modern Melodic Death Metal

Release: 25.03.2011

Label: twilight-Vertrieb

Link: http://www.devastatingenemy.com/

Produziert in: Hinterhof Studios in Wien, Produzent: Norbert Leitner

Band Mitglieder:

Gesang, Gitarre – Daniel Fellner
Gitarre – Alex Kodnar
Bass – Jörg Varga
Schlagzeug – Thomas Urbanek

Tracklist:

  1. The Fallen Prophet
  2. Icarus’ Fall
  3. Psycho
  4. As Bloodshed Begins
  5. Buried in Oblivion
  6. The Saint And The Heretic
  7. The Purity Paradigm
  8. Inhale The Innocence
  9. Your Ravenous Greed
  10. Sculpture Of Sorrow
  11. I Surrender

Bei Devastating Enemy handelt es sich um eine noch junge Band aus Österreich. Um genau zu sein, hat sich die Band erst 2009 zusammengefunden. Weil sie vielleicht so „jung“ sind, habe ich bisher noch nichts von ihnen gehört. Mit der Genreangabe „Modern Melodic Death Metal“ kann ich auch nichts anfangen. Ich persönlich höre gern Melodic Death Metal, was das „Modern“ jetzt da zu suchen hat, weiß ich noch nicht. Aber das werde ich gewiss bald wissen. Nun zurück zu der Band. Diese hat bisher schon einen ziemlich schnellen Aufstieg erlebt. Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung, also 2010, war das Quartett Gewinner des Metalchamp. Zwei EPs haben sie auch schon rausgebracht. Ziemlich fleißig. Von so neuen Bands kenne ich so einen Ehrgeiz sonst nicht. Normaler Weise gründen sich Bands in irgendeiner Bierlaune („Hey, wir sollten eine Band machen!“), dann wird eventuell in Muttis Wohnzimmer das erste Mal „geprobt“, was dann meistens auch wieder in einem Trinkcontest anstatt in einer produktiven Session endet. Irgendwann wird es dann besser, ein Proberaum wird gefunden, eventuell auch ein Bandname, aber das war‘s dann meistens auch erstmal für die nächsten 1,5 Jahre. Bei Devastating Enemy ist das anders. Die Jungs kamen alle aus verschiedenen musikalischen Richtungen, haben sich aber schnell für das Genre des Modern Melodic Death Metal entschieden.

Ich schreibe wieder zu viel. Betrachten wir doch mal das Cover des Albums. Erinnert mich an einen Alien-Horrorfilm. Im Vordergrund liegt ein toter Körper, aus dessen Bauch der „Fallen Prophet“ schlüpft. Wirklich wie in einem Horrorfilm, aber gut gemacht. Gefällt mir.

Und nun: husch, husch in den Player mit euch Songs! Ich will doch wissen, was Modern Melodic Death Metal ist!

Das Ganze beginnt mit dem Namensgeber des Albums The Fallen Prophet. Ich bin überrascht. Klingt super. Aber ich sehe hier eher einen Genremix aus Black, Death und Thrash Metal. Mal weiterhören. Icarus‘ Fall ist eindeutig ein Ohrwurmlied, sehr eingängige Riffs und coole Vocals. Der Song klingt irgendwie fröhlich, das erinnert mich an die 2006 aufgelösten Ablaze My Sorrow.

Bei Psycho muss ich noch mal nachschauen, wie viele Sänger hat die Band? Wie? Nur einen? Kaum zu glauben, der Sänger hat ein wirklich breites Spektrum an Fähigkeiten zu bieten. Von Growlen über Shouten und Screamen bis hin zu Clean Vocals ist alles dabei. Respekt, es gibt so viele Bands, bei denen der Sänger glaubt, er könne was und alles probiert und es im Endeffekt ein riesen Murks ist, da er eine Sache zwar gut kann, der Rest aber einfach nur als neue Foltermethode anzusehen ist. Hier ist das zum Glück nicht der Fall, man könnte sogar sagen, dass mein Hörnerv angenehm verwöhnt wird.

Ganz ehrlich? Es geht super weiter. Ich kann gar nicht zu jedem Song etwas sagen, da alle durchweg klasse sind. Für gewöhnlich braucht es bei mir einiges, um mich von einer Band zu überzeugen. Das kann durchaus schon mal Jahre dauern (ja, das war schön öfters der Fall!). Devastating Enemy schaffen diese Arbeit in nicht mal einer dreiviertel Stunde. Sind die denn immer so schnell in allem? Kommt mir vor, als würde die Band im Zeitraffer leben und nur die positiven Dinge würden ans Licht kommen.

Bisher habe ich zwar viel gelobt, aber das Instrumentale habe ich noch ausgelassen. Aber keine Sorge, meine Lobeshymne werde ich nicht unterbrechen. So viel musikalische Abwechslung, wie Devastating Enemy es bieten, bin ich sonst nur von Progressive Metal- Größen wie z.B. Dream Theater gewohnt. Aber nicht nur die Abwechslung macht hier die Musik, die Jungs können wirklich einiges und schaffen es, dies wunderbar umzusetzen. Vielleicht kommt das „Modern“ von Experimentierfreudigkeit? Aber kein Wunder, wer auf seiner Facebook-Seite als Einflüsse unter anderem Johann Sebastian Bach, Steven Hawking und The Annoying Orange angibt, muss ja etwas Besonderes sein.

Fazit: Ich bin von der Scheibe mehr als verblüfft. Devastating Enemy machen einen super Job. Dass quasi Newcomer eine so perfekte Scheibe liefern, hätte ich nicht für möglich gehalten. Das Ganze ist wirklich abwechslungsreich gestaltet. Als einziger Makel, der eigentlich auch wieder keiner ist, würde mir nur einfallen, dass die ganze Komposition eventuell etwas zu viel ist für simpel gestrickte Hörer. Man muss dem Album etwas mehr Ruhe beim Hören widmen. Die Band hat es verdient, gehört zu werden! Ein uneingeschränkter Kauftipp meinerseits! Anspieltipps: Icarus‘ Fall, Sculpture Of Sorrow und Your Ravenous Greed
Petra D.
9.5
9.5