Apocalyptica – Plays Metallica Vol. 2

07.06.2024 – Symphonic Metal – Throwdown Entertainment – 49:41 Minuten

Begonnen hat alles 1996, als sich vier junge Cellisten aus Finnland ein paar Songs von den Metalgrößen Metallica vornahmen und ihre Interpretationen dieser Songs auf ApocalypticaPlays Metallica By Four Cellos veröffentlichten. Damals wahrlich eine kleine Sensation, auch ich musste mir das Album zulegen. Die Kombination von Klassik und Metal fand/finde ich immer sehr spannend, sie birgt aber auch die Gefahr, dass dabei pompöser Kitsch herauskommt. Bei Apocalyptica war es damals nach meinem Empfinden eine sehr gelungene Sache.

In den Jahren danach hat man bei Apocalyptica auf der Erfolgswelle etwas herumexperimentiert. Irgendwann ging ein Cellist verloren, (Gast) Sänger, andere Instrumente und ein Schlagzeuger kamen und gingen. Irgendwie hatte man sich in der Welt des Symphonic Metals verloren, so mein Eindruck.

Nun, 28 Jahre nach dem Debüt, besinnt man sich bei Apocalyptica und geht zu den Anfängen zurück, indem man sich noch einmal Metallica zur Brust nimmt. Die drei Cellisten Paavo Lötjönen, Eicca Toppinen, Perttu Kivilaakso und ihr Schlagzeuger Mikko Sirén (seit 2005 dabei, hat allerdings Apocalyptica nach diesem Album verlassen) nehmen sich neun Metallica-Songs vor. Bei den Songs handelt es sich um Material von Metallica, welches älter als zwanzig Jahre ist, wobei der jüngste Song der Titeltrack des bei vielen Metallica Fans ungeliebten St. Anger Albums ist.

Apocalyptica bewahren den ursprünglichen Charakter der Songs von Metallica und geben ihnen gleichzeitig ihren eigenen Apocalyptica-Stil. Dabei spielen sie keineswegs einfach die Originalsongs mit ihren Cellos nach, sondern erschaffen neue Kompositionen. Ich persönlich habe ja bekanntermaßen so meine Schwierigkeiten mit Cover, muss dann in diesem Fall doch schweigen.

Dieses Mal hat man sich sogar zwei Metallica „Gäste“ mit an Bord geholt. Metallica Bassist Robert Trujillo ist bei The Four Horseman und One beteiligt. Metallica Frontmann James Hetfield lässt es sich nicht nehmen, ein paar Worte bei One beizusteuern. Er übernimmt die (teils verzerrten) Spoken Words bei One. Dadurch bekommt der Song noch einmal eine ganz andere Facette und kommt einer Inszenierung gleich.

Aus meiner Sicht hat es sich total gelohnt, dass sich Apocalyptica noch einmal ein paar Metallica-Songs geschnappt und damit ihr Ding gemacht haben. Die Cover sind teilweise interessanter als die Originale. Aber das ist halt auch Geschmacksache. Ein Faible für Symphonic Metal sollte man schon haben, wenn man sich diese Platte zu Gemüte führt.

Apocalyptica gehen Ende September übrigens auf Apocalyptica – Plays Metallica Vol. 2-Tour 2024. Dabei sind auch einige Deutschlandtermine. Die Tourdaten seht ihr, wenn ihr auf das Bild unten klickt.

HIER! geht es für weitere Informationen zu Apocalyptica – Plays Metallica Vol. 2 in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Apocalyptica – Plays Metallica Vol. 2
Juergen S.
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