Asinhell am 02.06.2024 im Übel & Gefährlich in Hamburg

Volbeat goes Death Metal

Event: Asinhell – Live 2024

Bands: Asinhell, Endseeker

Ort: Übel & Gefährlich, Hamburg

Datum: 02.06.2024

Kosten: 32,00 € plus Gebühren VVK, 35,00 € AK

Genre: Death Metal

Besucher: ca. 700

Link: https://asinhell.com/

Setliste:

  1. Into The Fire
  2. Terror
  3. Merciless Tide
  4. Global Worming
  5. Cure
  6. Violence Is Gold
  7. Hell Is Here
  8. Count The Dead
  9. The Harvest
  10. Possessed By The Flame

  1. Desert Of Doom
  2. Trophies
  3. Pyromantic Scryer
  4. Island Of Dead Men
  5. Inner Sancticide
  6. The Ultimate Sin
  7. The IVth Crusade (Bolt Thrower Cover)
  8. Wolfpack Laws
  9. Impii Hora
  10. Leprosy (Death Cover)
  11. Medley
  12. Fall Of The Loyal Warrior

Wer sich mit der musikalischen Biografie von Volbeat-Sänger Michael Poulsen beschäftigt, der stolpert über den Bandnamen Dominus. Diese Band war im Death Metal beheimatet und ein Teil von der ersten Volbeat-Besetzung rekrutierte sich aus Dominus. Mit Asinhell kehrt Poulsen zu seinen musikalischen Wurzeln zurück, die bei Bands wie Bolt Thrower oder Death liegen. Mit Marc Grewe gesellt sich der ehemalige Vocalist von Morgoth zu Poulsen. Drummer Morten Toft Hansen vervollständigt die Besetzung für das 2023er-Debütalbum Impii Hora. Live ergänzen Jacob Hansen, der vor allem als Produzent einen Namen hat, und Flemming C. Lund an der Gitarre Asinhell. Der Auftakt in Hamburg obliegt jedoch Lokalmatadoren.

Das Übel & Gefährlich ist nicht unbedingt als Club für metallische Konzerte bekannt. Der Saal befindet sich im Hochbunker und ist wahlweise mit dem Fahrstuhl oder über viele Treppenstufen zu erreichen. Ein gut ausgebauter Club begrüßt die Besucherschaft, wo einige Stufen für unterschiedliche Höhen sorgen, sodass von fast allen Plätzen eine gute Sicht auf die Bühne zu erleben ist. Endseeker sind mit Asinhell auf Tour und haben heute Heimspiel.

Endseeker – Übel & Gefährlich Hamburg 2024

Pünktlich um 20 Uhr startet das Quintett mit dem fast schon Klassiker Into The Fire, der auf der Debüt-LP Flesh Hammer Prophecy zu finden ist. Sänger Lenny und seine Mitstreiter sind dem fachkundigen Publikum bestens bekannt und brettern munter über ihre Diskografie. Dass das Hauptaugenmerk auf dem aktuellen Output Global Worming liegt, war zu erwarten. Vier aktuelle Nummern werden um je zwei Titel der Alben Flesh Hammer Prophecy, The Harvest und Mount Carcass ergänzt. Leider ist das bärenstarke Entombed-Cover Supposed To Rot aus dem Set gefallen.

Lenny liefert einige unterhaltsame Ansagen, primär lassen die Herren aber ihre Musik auf die Crowd wirken. Warum Endseeker sehr oft mit diversen schwedischen Bands verglichen werden, untermauern die Protagonisten auch heute. Da passt die Zusammenarbeit der Instrumentalfraktion mit den Vocals und insgesamt machen Endseeker keine Gefangenen. Schade, dass der Truppe nur 45 Minuten bleiben. Beim nächsten Gig gerne etwas mehr. Etwas nachteilig ist die Bühnenaufteilung für den Opener. Nur der vordere Bereich der Bühne steht Endseeker zur Verfügung. Drummer Andre sitzt Sänger Lenny im Nacken und Gitarrist Jury steht im Dunkeln. Die Lightshow ist auf den Headliner ausgerichtet. Schade, das haben andere Kombinationen und Clubs schon deutlich besser hinbekommen und dem Opener mehr Möglichkeiten eingeräumt.

Eine Scheibe mit circa 40 Minuten Laufzeit und schon eine Headliner-Tour? Der Name Michael Poulsen macht es möglich. Eine gewisse Skepsis herrscht vor dem Gig. Wie ist die zusammengewürfelte Truppe abgestimmt? Ist der ehemalige Morgoth-Shouter noch gut bei Stimme? Mit den ersten Tönen zu Desert Of Doom wischen Asinhell jeden Zweifel weg. Da passen Abstimmung, Sound, Show und vor allem der Gesang von Marc Grewe. Der Herr klingt, als wäre er in einen Jungbrunnen gefallen. Grewe knurrt wie zu seinen besten Zeiten und spätestens mit The IVth Crusade brechen alle Dämme.

Asinhell – Übel & Gefährlich Hamburg 2024

Während Jacob Hansen ruhig seinen Bass zupft, tigert Poulsen munter über die Bühne und strahlt wie sein Kollege Lund eine unbändige Spielfreude aus. Grewe hat bei den Ansagen ein Heimspiel und übernimmt somit auch die Vorstellung der Bandmitglieder. Hier wird vor allem der Initiator von Asinhell abgefeiert. Es wirkt, als würde Poulsen Volbeat primär für das Einkommen betreiben. Seine wahre Berufung zeigt er hier und heute. Wie tough die Herren Leprosy zocken, lässt die hohe metallische Qualität der Truppe aufblitzen. Eigentlich sollten sich Poulsen und Co. schleunigst ins Studio begeben und weiteres Material aufnehmen.

Aktuell kommen kaum mehr als 75 Minuten mit Coverversionen und Ansagen für einen Gig zusammen. Es wäre mehr als ein derber Verlust, wenn Asinhell als Onsite-Projekt von Poulsen verkommen. Hier stecken so viel Potenzial und sichtbare Spielfreude drin, dass alle Menschen im Club auf eine schnelle Fortsetzung hoffen. Noch ein paar Worte zu den Merchpreisen. Wenn das Tour-T-Shirt mit 40 € teurer als das Ticket an der Abendkasse ist, dann hinterlässt dieser Sachverhalt mehr als nur Fragezeichen. Endseeker sind davon nicht betroffen. Hier ist das Shirt für 25 € zu haben.