Baest Necrosapiens Tour 2022, Support Bloodspot am 05.05.2022 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

Tolles Death Metal Event im Kesselhaus

Bands: Baest, Bloodspot

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 05.05.2022

Kosten: 15 € VVK, 20 € AK

Genre: Death Metal

Besucher: ca. 200 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.schlachthof-wiesbaden.de/programmdetails

Teil zwei einer doch recht anstrengenden ersten Maiwoche für mich. Am Dienstag noch bei Bongzilla gebongt und morgen werde ich mich vom Dirty Sound Magnet anziehen lassen. Heute zieht es mich quasi als Zwischenstation zu den Dänen Baest ins Kesselhaus nach Wiesbaden. Ich hatte das Konzert zuerst gar nicht auf dem Schirm, bevor Kumpel Udo mich drauf angesprochen hat. Und da meine Freunde von Bloodspot den Support heute machen, ist es für mich unabänderlich, dass ich dahin muss.

Wie immer, wenn Udo und ich zusammen fahren, geht es früh genug los, da kann man vor dem Konzert noch ein Bierchen trinken. Parkplatz ist auch kein Problem. Wiesbaden ist ja geradezu ein Parkplatz-Garten-Eden gegenüber Köln, da hängt Weedbaden die Doomstadt doch ganz klar ab.

Rechtzeitig ins Kesselhaus, welches zu Beginn noch recht übersichtlich ist, sich aber dann doch noch ordentlich füllen wird. Am Eingang treffen wir Pete von Bloodspot und begrüßen ihn. Nicht nur die Jungs von Bloodspot schwirren im Publikum rum, sondern auch die Jungs von Baest, die an ihrem Merchstand stehen und auch schon vor Konzertbeginn ihr Merch verkaufen.

Den Limburger Death Metallern Bloodspot bin ich vor Corona ja schon öfter begegnet und pflege ein freundschaftliches Verhältnis zu den Jungs. Sie sind selbst Ausrichter des Deathtrip im Kakadu im Alten Kalkwerk in Limburg. Man sieht sie mittlerweile auch oft als Support „größerer“ Bands, denn so finden Bloodspot natürlich auch eine größere Fangemeinde. Heute ist auch Facebookgruppenkumpel Daniel D. hier, der Bloodspot vor Kurzem erst als Support von Legion Of The Damned in Frankfurt kennengelernt hat. Da wollte ich eigentlich auch dabei sein, habe es aus zeitlichen Gründen leider nicht geschafft. Die Jungs von Bloodspot habe ich jetzt auch schon eine Zeitlang nicht mehr gesehen, lediglich den Pete, denn mit dem habe ich während Corona ein Interview gemacht (hier geht es zum Interview).

Vor dem Gig von Bloodspot erfahre ich, dass heute Gitarrist Phil nicht dabei ist. Ich denke zunächst, dies sei ein Scherz und sage noch schlicht dazu: Gitarristen werden überbewertet.

Dann geht es auch schon los, das Quintett ist heute wirklich ein Quartett. Ich frage Pete in der ersten Songpause, ob Phil denn noch kommt. Das verneint er, denn Phil ist kurzfristig erkrankt. Er richtet sich ans Publikum und entschuldigt Phil mit den Worten: „Leute glaubt mir, keine Erkrankung kann so schlimm sein, wie der Schmerz, heute nicht auf der Bühne zu stehen.“

Es ist heute dann auch wirklich das erste Mal, dass ich sie ohne Phil, der auch noch Gitarrist bei Incertain ist, sehe. Bloodspot ziehen ihr Programm, trotz des Ausfalls, durch. Bloodspot malträtieren uns mit ihrer Art des Death Metal, der auch einige Hardcore Elemente hat und zerlegen die Bühne wie eh und je. Da können auch die Fans vor der Bühne kaum noch Ruhe halten. Ein Feuerwerk von Gitarrenriffs, logischerweise dieses Mal ohne die gewohnten Gitarrensoli, dafür sind jedoch die mächtigen Growls von Pete auf dem Punkt da. Typisch wie immer stampft er barfuß auf der Bühne herum. Ein Ausflug ins Publikum wird bei einem Song auch gemacht. Pete ist schon eine richtige Rampensau und ich mag den Kerl. Das erste Mal höre ich nun auch neues Songmaterial live von ihrem neuen, in der Coronakrise herausgebrachten Album The Cannibal Instinct (hier kommt ihr zum Review meines Kollegen Michael E.). Ein für mich schon passender Titel für ein Album der Band. Ihren Gig spielen sie sauber zu Ende – Potzblitz!

Danach kommen die Dänen Baest und die legen dann noch mal einen drauf. Das sollte auch nicht verwundern, denn sie sind heute der Headliner und zudem komplett da oben auf der Bühne als Quintett.

Die erst 2015 in Aarhus gegründete Band besteht zudem immer noch in der Gründungsbesetzung. Baest haben mit Simon Olson ein stimmgewaltiges Frontschwein da oben auf der Bühne. Er war früher auch der Sänger der dänischen Melodic Death Metal Band Livløs, deren erstes Album er 2018 noch eingesungen hat. Seinen Job dort hat er wohl wegen der Doppelbelastung aufgegeben. Livløs haben Udo und ich zuletzt noch mit dessen Nachfolger Niklas Lykke live gesehen und dieser macht dort auch einen guten Job.

Auf der Bühne da oben ist einiges los. Die Jungs gehen ab wie die Zäpfchen. Das ist Spielfreude auf allerhöchstem Niveau. Nicht nur geil spielen können die Jungs, auch im Grimassenschneiden scheinen sich gerade Gitarrist Lasse Revsbech und Bassist Mattias Melchiorsen übertreffen zu wollen. Eine geile Show mit super Sound ist es hier auf jeden Fall. Und vor der Bühne geht ebenfalls der Punk ab, wenn man das überhaupt bei einem Metalkonzert so sagen darf!?

Ihre aktuelle Tour Necro Sapiens ist nach ihrem neuen Album aus dem März letzten Jahres benannt. Necro Sapiens ist nach Dans Macabre (2018) und Venenum das dritte Album der starken Dänen.

Ich hatte ja schon mit einem geilen Konzert gerechnet. Mit solch einer starken Nummer wie am heutigen Abend hätte ich bei Baest jetzt allerdings nicht unbedingt gerechnet. Da kann ich dem Udo nur danken, dass er mich für heute Abend motiviert und aktiviert hat.

Songs wie Genesis, Purification Through Mutilation oder das Titelstück Necro Sapiens vom aktuellen Album gehen runter wie Death Metal Öl. Baest da oben wüten heute Abend wie ein Beast. Nach dem Gig sind die Jungs von Baest schnell wieder am Merch, machen Selfies mit ihren Fans und signieren fleißig. Baest wissen, was man für seine Fans bringen muss.

Fazit: Toller Death Metal Abend heute im Kesselhaus. Die Jungs von Bloodspot haben trotz des Ausfalls ihres Gitarristen Phil des Baeste draus gemacht. Die Dänen Baest zeigten sich entfesselt wie ein (Death Metal) Beast.