Breeding Monolith – (T)rust

Saustarkes Debütalbum!

Artist: Breeding Monolith

Herkunft: Wuppertal, Deutschland

Album: (T)rust

Spiellänge: 62:49 Minuten

Genre: Modern Thrash Metal, Metalcore, Extreme Metal

Release: 28.02.2020

Label: Eigenproduktion

Link: www.facebook.com/breedingmonolith

Produktion: von Daniel Schönneis und Sven Bodsch, Mastering von Benjamin Fetscher at BA Audiolabs, Laupheim

Bandmitglieder:

Gesang – Sven Bodsch
alle Instrumente – Daniel Schönneis

Tracklist:

  1. Observe To Obliterate
  2. Follow The Line
  3. Precarious
  4. Redemption
  5. Grit One’s Teeth
  6. The End Is Nigh
  7. The Mask
  8. Burning Belief
  9. In Eternity
  10. What’s Left
  11. Descending
  12. The Endless Void

 

Irgendwo und irgendwann sieht man sich wohl tatsächlich immer wieder. Nachdem ich die Band Rebattered vor einigen Jahren noch einige Male live erleben durfte, wurde es irgendwann still um die Jungs. Dann wurde verkündet, dass die Band sich aufgelöst hat. Jetzt schrieb mich aber einer der ehemaligen Rebattered-Jungs, nämlich Daniel, vor geraumer Zeit an, dass er gemeinsam mit Sven Bodsch (Guerrilla und Parracide Eve) ein Album eingespielt hat, das am 28.02. veröffentlicht würde. Dieses Album liegt also zugegebenermaßen schon etwas länger auf meinem Stapel.

Begonnen hat das Ganze bereits im Jahr 2013, als man sich noch mehr oder weniger nebenbei Soundschnipsel hin- und herschickte. Aus diesen wurden dann irgendwann komplette Songs, und zwar insgesamt um die 30. Daraus haben die beiden dann 12 Songs ausgewählt, die auf dem Debütalbum (T)rust ihren Platz gefunden und das Album tatsächlich auf eine Spielzeit von etwas über eine Stunde gehievt haben.

Die beiden Genres, die ich oben genannt habe, mögen hintereinander weg gelesen und in dieser Kombination ein wenig seltsam anmuten. Aber die beiden haben auf (T)rust tatsächlich ein Konglomerat an Einflüssen versammelt und daraus etwas erschaffen, das mächtig nach vorn geht und voll auf das Fressbrett haut.

Das geht schon mit Observe To Obliterate los, das mich glatt in den Moshpit treiben würde, wenn es hier in meinem Zimmer einen gäbe. Der Metalcore-Jetski prescht mit vollem Tempo aus dem Hafen und schiebt eine ordentliche Bugwelle vor sich her. Mal einen Schlenker in Richtung Progressive, auch mal ein paar Spritzer Thrash, das sorgt für Aufmerksamkeit. Sven hat den Lenker… ähm, das Mikro natürlich, fest im Griff.

Mit Follow The Line toben sich die beiden weiter aus. Die Pflicht ist durch, jetzt kommt die Kür. Das Tempo gedrosselt, kommt der Song mit mächtig viel Groove, mächtig viel Thrash, mächtig viel Tempo- und Rhythmuswechseln aus den Boxen. Das kann man auch vom folgenden Precarious sagen, wobei der zusätzlich immer mal wieder mit ein paar Metalcore-Einflüssen aufwarten kann. Dass Daniel hier tatsächlich ALLE Instrumente eingespielt hat, entlockt mir jetzt schon ein bewunderndes Kopfnicken, da wirft er einiges in die Waagschale und hat ein ordentliches Pfund, mit dem er wuchern kann. Mein Lieblingsinstrument ist ja das Schlagzeug, aber was er den Saiteninstrumenten da teilweise entlockt, ist definitiv bemerkenswert.

Und weiter geht die wilde Hatz durch progressive Gewässer. Man könnte zu jedem Song eine eigene Enzyklopädie schreiben, so kreativ toben sich die beiden in ihren Songs aus. Grid One’s Teeth kann dann sogar tatsächlich mal mit einer schönen, sehr ruhigen Bridge aufwarten, der Jetski schaukelt ruhig auf den Wellen vor sich hin, bevor die beiden wieder den Motor aufjaulen lassen und mit The End Is Nigh auch mal wieder im Metalcore wildern.

Ich habe mich ja bis hierher schon immer wieder gefragt, an wen mich das erinnert. Aber der einzige Vergleich, der mir einfällt, ist zum Gesangsstil von Sven. Der erinnert mich nämlich tatsächlich an den von Jens Kidman (Meshuggah). Auch tauchen immer mal wieder Fragmente auf, die ein wenig an die Schweden erinnern. Die mag ich eigentlich gern, bin aber nur ganz selten in der Stimmung, mehr als fünf Meshuggah-Songs hintereinander weg hören zu können. So ähnlich geht es mir auch mit diesem Album hier. Jeder Song für sich ist saugeil, aber über die gesamte Spielzeit prasselt tatsächlich sehr viel auf den geneigten Hörer ein.

Die Jungs waren so nett, das komplette Album auf YouTube und auch andere Streamingplattformen einzustellen. Den Silberling kann man sich direkt bei ihnen bestellen.

Breeding Monolith – (T)rust
Fazit
Für das Rebattered-Album durfte ich damals schon ein Review schreiben, jetzt höre ich mir zum drölfzigsten Mal die 12 Songs an, auf die sich die beiden Jungs von Breeding Monolith für ihr Debütalbum geeinigt haben. Dass dieses Album seine Zeit gebraucht hat, kann ich mir lebhaft vorstellen, wobei ich auch sehr gern mal die Songs hören würde, die zunächst mal aussortiert wurden 😀 Ich hab's gerade noch bei einer der letzten Underground-Shows gedacht, die ich besucht habe: Es gibt tatsächlich noch diese kreativen Köpfe, die zwar vielleicht mal nach links und rechts schauen, ansonsten aber ihren eigenen Weg gehen und sich Niemandem anbiedern. Daumen hoch dafür!

Anspieltipps: Observe To Obliterate, The End Is Nigh, Burning Belief und In Eternity
Heike L.
9
Leser Bewertung8 Bewertungen
8.5
9
Punkte