Chthonic – Bú-Tik

“Kraftakt ohne Schönheitsfehler!“

Artist: Chthonic

Herkunft: Taiwan

Album: Bú-Tik

Spiellänge: 40:44 Minuten

Genre: Folk Black Metal, Orient Metal

Release: 31.05.2013

Label: Spinefarm, Universal Music

Link: http://www.chthonic.org/

Klingt wie: Dimmu Borgir und Cradle Of Filth

Bandmitglieder:

Gesang, Erhu – Freddy Lim
Bass, Gesang – Doris Yeh
Gitarre, Gesang – Jesse Liu
Keyboard – Dani Wang
Schlagzeug – CJ Kao

Tracklist:

  1. Arising Armament (Intro)
  2. Supreme Pain For The Tyrant
  3. Sail Into The Sunset´s Fire
  4. Next Republic
  5. Rage Of My Sword
  6. Between Silence And Death
  7. Resurrection Pyre
  8. Set Fire To The Island
  9. Defenders Of Bu-Tik Palace
  10. Undying Rearmament

Chthonic - Bú-Tik

Mit ihrer letzten Veröffentlichung Takasago Army ist die taiwanische Folk Black Metal-Band Chthonic endgültig in Europa angekommen. Die Musiker verarbeiten für ihren ganz speziellen Klang fernöstliche Hilfsmittel und erschaffen dadurch einen einmaligen Hörspaß. Im Gewand von Melodic bzw. Symphonic Black Metal kann die im Jahre 1995 gegründete Band eine Mixtur aus Dimmu Borgir und Cradle Of Filth erschaffen, die stets durch den asiatischen Touch die Köpfe zum Kreisen bringt.

Nach dem Bekanntwerden, dass sich Chthonic ins Schwedens Sweetspot Studio eingeschlossen haben, stieg in mir die Vorfreude auf das neueste Werk Bú-Tik. Die Scheibe schlussendlich ein paar Monate später in den Händen haltend, fällt beim Cover der Hang zu altertümlichen Zügen mit der Verschmelzung mit modernen Elementen direkt ins Auge. Sobald man den Bú-Tik-Longplayer zum Rotieren gebracht hat, wird der Hörer von einem Intro (Arising Armament) empfangen, das den Weg der nächsten vierzig Minuten kein Stück verrät. Erst bei Supreme Pain For The Tyrant wird der gutmütige Vorschlaghammer herausgeholt. Das Schlagzeug arbeitet sich kraftvoll durch die flinken Ryhtmen und verpasst der Komposition einen recht westlichen Melodic Death/Black Metal-Charakter, der die genialen asiatischen Anlehnungen noch nicht aufblitzen lässt. Dadurch, dass hier mehr auf europäische Elemente gesetzt wird, unterscheidet sich Bú-Tik von Vorgänger Takasago Army Wer jetzt erschrickt: Keine Panik! Freddy Lims Erhu ist natürlich wieder mit von der Partie und findet später die Gelegenheit sich in vollster Schönheit zu präsentieren. Weiterhin greifen Chthonic die Geschichte und Kultur Taiwans auf, berichten dem Käufer über das 228 Massacre und machen mit dem Exotenfaktor Boden gut. Ein Highlight des asiatischen Folk Black Metal ist der Song Defenders Of Bu-Tik Palace, zu dem auch ein offizielles Video aufgenommen wurde.

Weitere Killer findet man mit Sail Into The Sunset´s Fire oder Rage Of My Sword. Ersterer besticht durch gewaltige Back Vocals, die eine dichte und durchdringende Soundwand erschaffen. Bei Rage Of My Sword macht der Wechsel von rasanten Growls und angriffslustigen Keif-Attacken den Unterschied. Wer sich, wie meine Wenigkeit, auf Bú-Tik im Vorfeld gefreut hat, wird nicht enttäuscht: Heftige Blast Beats jagen geschwinde Gitarrenriffs, die sich in langsameren Headbang Parts ergießen. Ein Ohrenschmaus für alle Freunde des atmosphärischen Hass Bollwerks.

Fazit Rene W.: Mit Bú-Tik erfüllen Chthonic die Erwartung zu 100%, wenn man sich auf etwas westlichere Handschriften einlassen kann bzw. will. Das fernöstliche Feeling leidet trotz der neuen Ausrichtung nicht gravierend und kann sich in der vorhandenden Konstellation ganz eigene Momente greifen, um diese dem Hörer auf dem Silbertablett zu präsentieren. Meine Empfehlung ist nicht nur der Erwerb von Bú-Tik: Wenn ihr die Möglichkeit habt, Chthonic live zu sehen, dann nutzt diese! Ihr werdet es nicht bereuen, da spreche ich aus Erfahrung! Anspieltipps: Sail Into The Sunset´s Fire, Rage Of My Sword und Defenders Of Bu-Tik Palace Fazit Kai R.: Nachdem ich die Band Chthonic 2012 live auf dem Wacken Open Air erleben durfte und Bassistin Doris Yeh in einem Interview (Link: Hier) die Chance hatte, ein wenig mehr über die Band zu erzählen, bin ich ein echter Fan geworden. Takasago Army (Release 2011) ist meiner Meinung nach schon ein echt krasses Album, welches ich als "Must Have" deklarieren würde. Mit Bú-Tik geht es genau dort weiter, wo die fünf Taiwanesen im Jahr 2011 aufgehört haben. Das Album startet stimmig mit asiatischen Klängen und bringt einen für die Band bekannten Genremix aus Oriental Metal (welcher sich sehr gerne mal bei den Elementen des Black Metal bedient) und taiwanischen Volksinstrumenten. Wobei die Erhu das Hauptaugenmerk der "exotischen" Klänge übernimmt. Alles passt so ineinander, dass ich mir bei Songs wie Defenders Of Butik Palace, Rage Of My Sword und Next Republic echt frage, warum bisher noch keiner das Genre mit diesem Instrument gekreuzt hat. Meiner Meinung nach bringen Chthonic alles, was ich für einen Nachfolger des 2011er Albums erwartet habe! Jetzt müssen sie nur noch erneut beim diesjährigen Wacken Open Air erscheinen und ich bin glücklich! Wer auf Musik von Dimu Borgir oder Cradle Of Filth steht und sich auf eine ganz neue Erfahrung einlassen kann, dem kann ich nicht nur Bú-Tik empfehlen, sondern auch die beiden Vorgängeralben Takasago Army und Seediq Bale. Anspieltipps: Next Republic, Rage Of My Sword und Defenders Of Bu-Tik Palace Fazit Petra D.: Wie man ja weiß, bin ich wirklich kein Black Metal-Fan. Auch wenn es sich bei der Musik der taiwanesischen Band Chthonic eher um Oriental Metal mit Black-Elementen handelt, ist mir das Ganze nicht so geheuer. Aber ganz ehrlich? Das, was dem Hörer hier geboten wird, ist allererste Sahne. Abwechslung pur, klasse Shouts, eine enorme Spielgeschwindigkeit und viel Melodik ist das, was Chthonic ausmacht. Auch ich hatte die Möglichkeit, die Band auf dem 2012er Wacken live zu erleben und möchte diese Erfahrung definitiv nicht missen, denn live überzeugt das Quintett allemal. Ihr mögt abwechslungsreichen und schnellen Melodic Death Metal, der mit neuen Elementen gekreuzt wird? Dann greift bei Bú-Tik auf jeden Fall zu! Anspieltipps: Alles Fazit Gordon E.: Ne, es gibt einfach Bands, wo ich die Füße nicht stillhalten kann. Chthonic gehören dazu. Normalerweise bin ich kein Fan vom Verteilen des Exotenstatus, aber die Gruppe hat ihn sich so dermaßen verdient, da sie mit den Klischees kokettiert und sowohl optisch als auch musikalisch das für den Westen typisch Östliche in die Musik integriert und dadurch eine ungeheure Eigenständigkeit entwickelt. Ich muss beim Hören immer mal wieder an Eluveitie denken, was in diesem Falle positiv ist. Diese CD darf auf keinen Fall von Fans der härteren Gangart ignoriert werden, reinhören ist Pflicht! Anspieltipps: Alles
Rene W.
9
Kai R.
9.5
Petra D.
10
Gordon E.
10
9.6