Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven – Symphony Of The Universe

14.11.2025 - Symphonic Power Metal - Limb Music - 69:06 Minuten

Fünf Jahre nach dem großartigen Debüt The Force Within kehren Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven mit Symphony Of The Universe zurück und liefern genau das, was der Titel verspricht: eine galaktische Power-Metal-Sinfonie zwischen Bombast, Gefühl und handwerklicher Finesse.

Schon das eröffnende Intro The Immortal Fire lässt keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht: Orchestrale Klangflächen, triumphale Gitarren und ein filmreifer Spannungsaufbau führen direkt in On The Wings Of Phoenix. Dieser Song ist Power Metal pur – schnelle Doublebass, funkelnde Keyboards, ein heroischer Refrain und Sänger Marco Pastorino in absoluter Bestform. Der Mann singt, als wollte er die Sonne selbst aus dem All herunterschmettern.

Der Multiinstrumentalist Cristiano Filippini hat erneut (fast) alles in eigener Hand: Gitarren, Keyboards, Arrangements, Orchestrierung – und das hört man. Symphony Of The Universe ist detailverliebt produziert, vom majestätischen A Flame From The Sky über das geheimnisvolle Midnight Riders bis hin zu The Power Of Stars, das die Brücke zwischen klassischem Symphonic Metal und modernem Melodic Power Metal schlägt. Neben den beiden gehören noch Michele Vioni (Gitarren), Giorgio Terenziani (Bass) und Paolo Caridi (Drums) zur Band. Dazu kommen noch punktuell verstärkende Studiomusiker wie unter anderem die Streichinstrumente von Gaia Paci, Gian Marco Orciari und Jacopo M. Mariotti.

Thematisch schöpft Filippini aus japanischen Mythen, genauer gesagt dem Kultmanga Saint Seiya. Diese Inspiration durchzieht das Album wie ein roter Faden und verleiht den Songs eine fast spirituelle Note. Doch nicht alles ist überirdische Heldenreise: Balladen wie When Love Burns oder Don’t Leave Me Tonight bringen die menschliche Seite ins Spiel, ohne in belanglosen Kitsch abzurutschen.

Produziert wurde das Ganze vom italienischen Top-Mann Simone Mularoni (Domination Studio), der den Sound glasklar, warm und druckvoll gestaltet hat. Es ist kein überkomprimierter Bombastbrei, sondern ein offenes Klangbild, das Raum für jedes Instrument lässt. Natürlich: Hier und da trägt Filippini etwas dick auf. Manche orchestralen Passagen erinnern mehr an Final Fantasy als an Heavy Metal, und nicht jeder Chorus bleibt im Ohr. Doch diese leichten Schwächen fallen kaum ins Gewicht, wenn die Band in Stücken wie Darkside Of Gemini oder dem Titeltrack Symphony Of The Universe alle Register zieht.

Unterm Strich ist Symphony Of The Universe ein Album, das Herz und Handwerk vereint. Es ist größer, bunter und gefühlvoller als vieles, was das Genre derzeit zu bieten hat. Flames Of Heaven sind längst kein Geheimtipp mehr. Sie sind ein fester Stern im Power-Metal-Kosmos und liefern eines der Power-Metal-Alben des Jahres ab.

Als Vorgeschmack zu dem 69 Minuten langen Album sind die Songs On The Wings Of Phoenix, When Love Burns sowie The Archangel’s Warcry als Video erschienen. Allerdings ist nur When Love Burns ein echtes Video, die anderen beiden sind KI-generierte Lyric-Videos mit Spielfilmcharakter zum Thema. Faszinierend, was heute schon alles möglich ist.

Das Artwork stammt von Stan Decker. Geliefert wird die CD in einem Juwel Case mit Booklet. Natürlich ist das Album auch digital im Download und Stream verfügbar.

Hier geht es für weitere Informationen zu Cristiano Filippini’s Flames Of HeavenSymphony Of The Universe in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Cristiano Filippini’s Flames Of Heaven – Symphony Of The Universe
Fazit zu Symphony Of The Universe
Episch, emotional, ehrgeizig – Symphony Of The Universe ist eine Hommage an die goldene Ära des europäischen Power Metal, modern produziert und mit Seele gespielt. Kein Meilenstein, aber ein echtes Herzensalbum.

Anspieltipps: On The Wings Of Phoenix, A Flame From The Sky und The Power Of Stars
Norbert C.
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