Artist: Dawn Of Disease
Herkunft: Osnabrück, Deutschland
Album: Procession Of Ghosts
Spiellänge: 51:30 Minuten
Genre: Death Metal, Melodic Death Metal
Release: 01.11.2019
Label: Napalm Records
Links: http://www.dawnofdisease.com/
https://de-de.facebook.com/DawnOfDisease/
Bandmitglieder:
Gesang – Tomasz Wisniewski
Keyboard – Eric Guenther
Gitarre – Lukas Kerk
Gitarre – Oliver Kirchner
Bassgitarre – Christian Wösten
Schlagzeug – Mathias Blässe
Tracklist:
1. Lapsarian
2. Procession Of Ghosts
3. May The Waves Take Me
4. Shrine
5. Where The Clouds Reach The Ground
6. As Heaven Shatters
7. Autumn Days
8. Apotropaic
9. In Death We Blast (CD Bonus Track)
10. Hypnosis (CD Bonus Track)
Heute liegt ein Album auf dem Plattenteller, welches quasi aus heimischen Gefilden kommt. Dawn Of Disease stammen aus Osnabrück und sind seit 2003 (mit Unterbrechung) im deutschen Death Metal zu Hause. Bisher haben die Niedersachsen fünf Full Length Records und eine EP auf den Markt geworfen. Interessant dabei ist die zeitliche Aufteilung. Die EP und zwei Records von 2003 bis 2012. Drei weitere Alben von 2016 bis November 2019. Da kann ich nur sagen, fleißige Songwriter sind die Jungs auf jeden Fall geworden. Das 2017er-Langeisen Ascension Gate kam schon recht gut an. Der Mix aus Melodic Death und hartem Old School Death konnte Eindruck hinterlassen. So sind die Erwartungen für das neue Werk recht hoch. Gemischt und gemastert wurde das gute Stück von Jens Bogren und Linus Corneliusson in den Fascination Street Studios in Örebro.
Los geht es mit einer Art Interlude oder Intro Namens Lapsarian. Mich interessierte, was dieser Begriff – der ja irgendwie finnisch klingt – bedeutet? Nun, der Begriff stammt aus dem englischen Sprachgebrauch. Ins deutsche (sehr einfach) übersetzt ist Lapsarismus die Ansicht, dass Gottes Dekrete zur Wahl und Widerlegung dem Dekret des Falles logisch vorausgingen. Die komplette Erläuterung erspare ich jedem Leser. Es geht zumindest sehr ruhig und melodisch in das Werk. Spätestens mit Thomasz gesanglichem Einstieg gibt es Druck auf den Kessel. Weiter geht es mit dem Titeltrack Procession Of Ghosts. Hier kommen recht fix die Blastbeats zum Tragen und der Song hämmert sich kraftvoll vorwärts. Aber auch melodische Elemente fehlen nicht. Kernige Gitarrenriffs lösen den Growlgesang ab, um sich anschließend die Hand zu reichen. Sehr rund und gut hörbar. May The Waves Take Me beginnt fast wie ein typischer Melodic Death Titel. Hier macht die Stimme für mich den Unterschied – dunkel, hart, kernig! Weiter geht es mit Shrine. Nun geht es dann mal vom ersten Moment an richtig zur Sache. Aber ganz bestimmt kein pures Knüppelschwingen – eher etwas zum Austesten, wie strapazierfähig die Nackenmuskulatur ist. Macht Spaß. Wer es dann doch deutlich mehr in den Melodic Death haben möchte – kein Problem. Where The Clouds Reach The Ground bietet nun wieder sehr typischen Melodic Death Aufbau – der Titel könnte genauso aus der Feder der bekannten Skandinavier kommen. Die düsteren Growls von Thomasz geben dem Ganzen aber noch eine spezielle Note und ein klares Unterscheidungsmerkmal zum gängigen Melodic Death. Track Nummer sechs startet dann wieder im Death Metal Stil und macht sofort kräftig Dampf. Die double Bass und der Sound ist dann für mich eher mit kanadischem Death (Kataklysm) vergleichbar. Der Wechsel bleibt – Autumn Days startet natürlich dann wieder deutlich melodischer, dreht aber recht schnell in die härtere Richtung, ohne das melodische Element zu verlieren. Der Refrain kommt mir aber etwas „indisponiert“ rüber. Wo man gerade den kraftvollen Höhepunkt erwartet, verliert man an Tempo. Das ist aber auch der einzige Punkt an dem Track, der mir persönlich nicht so gefällt. Mit sieben Minuten Spielzeit und dem überraschenden Refrain evtl. der Schritt in Richtung Doom? Apotropaic ist dann wiederum ein melodischerer Song – klassischer skandinavischer Aufbau mit dem speziellen Farbtupfer der düsteren Stimme von Thomasz. Der läuft dann auch wieder rund durch meinen Gehörgang. Nun landen wir bei den Bonus Tracks: In Death We Blast hat einen Gastsänger an Board mit Andreas Björnson von Cut Up. Das Gesangsduo bringt das ganze Machwerk dann noch etwas mehr in die epische/melodische Richtung – mir gefällt der Titel ausgesprochen gut – findet man allerdings nur auf der CD und nicht auf der Online-Version. Gleiches gilt für den Rausschmeißer Hypnosis – hier mit Gastsänger Jason Netherton (Misery Index) – die weiteren Worte könnte ich jetzt von In Death We Blast fast kopieren. Auf jeden Fall hohe Qualität bis zum letzten Klang.
Die Band ist übrigens in 2020 auch live in Germany zu sehen. Fest stehen bisher folgende Termine:
21.05.2020 – Hyde Park, Osnabrück
01.07.2020 – Rockharz, Ballenstedt
30.07.2020 – Wacken Open Air
Weitere Termine werden sicher noch folgen.