Defiled – Infinite Regress

Überladener, technischer und brutaler Death Metal nach japanischer Art

Artist: Defiled

Herkunft: Japan

Album: Infinite Regress

Spiellänge: 35:22 Minuten

Genre: Brutal Tech Death Metal

Release: 24.01.2020

Label: Season Of Mist

Link: http://www.defiled.info/

Produktion: Recording Studio: Blackroom Studio Naha, Okinawa (JP), Mixing & Master: Morrisound Studio, Tampa, FL (US) by Jim Morris

Bandmitglieder:

Gitarre – Yusuke Sumita
Drums – Keisuke Hamada
Gitarre, Gesang – Shinichiro Hamada
Bass – Takachika Nakajima

Tracklist:

01. Intro
02. Divide And Conquer
03. Tragedy
04. Systematic Decomposition
05. So Blind
06. Legacy
07. Masses In Chaos
08. Centuries
09. Aftermath
10. Invisible War
11. Ignorant
12. Slaverobot
13. Infinite Regress
14. Outro

Die Burschen aus Japan kreisen auch schon ewig im Universum herum, zu mindestens im Death Metal Universum. Seit 1992 halten sie die Fahne aufrecht und dürften wohl die bekannteste Death Metal Band aus Japan sein. Mit Season Of Mist hat man ja auch einen starken Partner an der Seite. Mittlerweile ist man beim sechsten Full Length angelangt. Aber auch in Japan gibt es Besetzungswechsel und so ist nur noch der Gitarrist Yusuke von der Erstbesetzung dabei. Seit 2019 zockt wieder ein neuer Basser bei ihnen und man versucht erneut, die Meute auch außerhalb Japans von sich zu begeistern.

Die Band war und ist mit aller Leidenschaft dabei, hat es aber nie geschafft, so richtig groß zu werden, auch nicht zu der Zeit, als der brutale Death Metal total angesagt war und Bands wie Suffocation, Deeds Of Flesh oder auch Brodequin ordentlich abgefeiert wurden. Ich feier diese Bands natürlich noch immer ab, hehe. Damals ging es auch noch mehr um die Brutalität beim Death Metal und nicht unbedingt um die Technik, obwohl natürlich gerade Suffocation und Deeds Of Flesh beides hervorragend kombinierten. Ich schweife ab, obwohl nicht ganz, denn genau in diesen Gefilden sind die Burschen von Defiled unterwegs.

Die Burschen haben sich dann auch eher der technischen Variante des brutalen Death Metals zugewandt und gerade, wenn Songs etwas länger werden, wie Tragedy oder Invisible War, klingt es für meine Ohren eher recht langweilig. Zum Glück sind die meisten Songs eher kurz gehalten, so wie der Opener Divide And Conquer.
Technischer, abgehackter Part gleich zu Beginn und Midtempogeschwindigkeit und Gummi, gepaart mit Soli und eben sehr technischer Vortragsweise. Wirr klingender Groovepart, aber sehr innovativ, das muss man sagen und dann Gummi, Tempoverschärfung, wieder Gummi. Wieder Tempoverschärfung. Brutale Vocals dabei. Mir ist das persönlich zu viel und auf einmal ist der Song aus.

Systematic Decomposition geht da schon besser ins Ohr. Am Anfang schön in Suffocation Manier ein Riffing um die Ohren latzen. Tempo, Vorspieler und Attacke. Gutes Riffing, teilweise verspielt, aber zielstrebig.

Aber irgendwie werde ich mit dem Material nicht warm, auch nach drei Mal durchhören. Klingt mir zu viel nach: “ Wir müssen zeigen, was wir alles in einen Song packen können“. Das klingt jetzt schlechter, als es ist, denn teilweise sind sie eben schon brutal und kommen auch auf dem Punkt. So Blind ist da so ein Zeug, auch wenn dieser eben teilweise mit abgehackten Riffs daherkommt, aber auch mit mehreren Vorspielerparts und dann guten Uftatagrooveparts. Das zweiminütige Stück Legacy ist so ein Song, der Brutalität, Technik, und Groove gut kombiniert. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.

Trotzdem hätte ich mit irgendwie mehr erwartet. Defiled probieren aber, in recht begrenztem Bereich eigenständig zu klingen, durch krasse Breaks und vielen Rhythmus- und Tempoänderungen. Mir ist das aber zu viel und das Songwriting ist mir teilweise zu anstrengend.

Defiled – Infinite Regress
Fazit
Defiled bieten brutalen und technischen Death Metal, der sehr eigenständig klingt, aber zu überladen wirkt. Freunde des Genres können aber zugreifen.

Anspieltipps: Systematic Decomposition und Legacy
Michael E.
5.5
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