Deus X Machina – X

“Nicht nur der Gesang ist ausbaufähig“

Artist: Deus X Machina

Herkunft: Buenos Aires, Argentinien

Album: X

Spiellänge: 65:37 Minuten

Genre: Power Metal, Progressive Power Metal

Release: 04.03.2015 (Digital Release)

Label: Power Prog Records

Link: https://www.facebook.com/DXMetal

Produktion: Studio Thirteen, Buenos Aires von Diego Rugiero

Bandmitglieder:

Gesang – Sebastian Ferraro
Gitarre – Matias Laino
Bassgitarre – Victorio Cassanova
Keyboard – Damian „Donny“ Travieso
Schlagzeug – Berta Rodriguez

Tracklist:

  1. Dawn Of Ashes
  2. Enslaved
  3. The Devourer
  4. Reborn In The Fire
  5. Absolute Reality
  6. The Curse Of Capistrano
  7. Farewell
  8. Under The Clouds
  9. The Rise Of The Archangel
  10. Deus X Machina
  11. Eye Of The Tiger (Survivor Cover)

Deus X Machina - X

Die Band Deus X Machina gibt es seit dem Jahr 2012. Bereits nach so kurzer Zeit hat man schon mit so bekannten Bands wie Turisas, Sonata Arctica und Xandria spielen können. Im Dezember 2013 ging es ins Studio, um das Debutalbum X aufzunehmen, das bereits Mitte 2014 in Argentinien veröffentlicht und mit guten Kritiken bedacht wurde. Das Album wird nun auch uns zugänglich gemacht und ab dem 04.03.2015 über Power Prog Records in digitaler Form angeboten. Einen mächtigen Schlag in Richtung NWoBHM hat der erste Song Dawn Of Ashes. Alles gut, nur mit dem Gesang von Sebastian Ferraro habe ich so meine Probleme, denn ab und an steigt er in Höhen, die er nicht wirklich beherrscht, hier wird seine Stimme arg dünn. Na, mal sehen, wie es weiter geht. Mit dem folgenden Song Enslaved kann ich zugegebenermaßen nicht viel anfangen. Künstlich in die Länge gezogen durch Gitarren- und Keyboardsoli und ein durchgängig gespieltes Riff, das mich irgendwann nur noch nervt. Der Gesang im letzten Drittel lässt auch arg zu wünschen übrig. Mit The Devourer könnte man fast sogar Fans von Symphony X zufriedenstellen, wenn nur diese ewig lange ruhige Zwischenpassage nicht wäre. Man könnte es auch als Gitarrensolo bezeichnen, aber hier unterbricht es den Fluss leider komplett. Dann nimmt der Song mit einem Keyboardsolo wieder Fahrt auf, bevor das Keyboard dann in ein Duell mit der Gitarre einsteigt. Zumindest die Instrumentalfraktion beherrscht ihr Handwerk. Auch Reborn In The Fire startet in bester Symphony X-Manier durch, man könnte auch Angra hören, aber Sebastian Ferraro kann trotz aller Bemühungen bei weitem nicht mit Fabio Lione mithalten. Auch hier unterbricht sich der Song durch die ständigen Rhythmuswechsel im Grunde selbst. Der Uptempo-Song Absolute Reality lässt so ein wenig die alten Sachen von Sonata Arctica oder auch Stratovarius durchklingen. Endlich mal eine durchgängige Melodie, vorangetrieben vom gnadenlos präzisen Schlagzeugspiel. Mit dem zweitlängsten Song des Albums geht es weiter. The Curse Of Capistrano ist schon ziemlich verfrickelt, Rhythmus- und Tempowechsel geben sich ein fröhliches Stelldichein. Da hier aber auch eine gewisse Theatralik vorhanden ist, und dies eins der Stücke ist, die ich bedenkenlos auch als Progressive Metal taggen würde, geht das hier mal richtig gut. Fast schon grinsen muss ich bei dem „Sorrow-Sorrow-Sorrow-Chor“, aber auch der hat hier durchaus seinen wohlverdienten Platz gefunden. Auch auf diesem Album bleibt mir natürlich die Ballade nicht erspart, und ich hatte mir schon gedacht, dass es mit Farewell so weit ist. Da sich die Instrumentalfraktion hier etwas zurücknimmt, bin ich nur froh, dass sich Sebastian Ferraro gesangstechnisch in den Bereichen bewegt, die er beherrscht. Das folgende Under The Clouds sperrt sich leider auch gegen jede Eingängigkeit. Die Tempo- und Rhythmuswechsel nehmen dem Song jeden Fluss und sind für mich nicht nachvollziehbar. Das hat auch nichts mit progressiv zu tun, denn einfach nur nach einer halben oder einer Minute schneller oder langsamer spielen reicht da nicht. Die Instrumentierung beim im Downtempo gehaltenen The Rise Of The Archangel passt sehr gut zum Titel, großes Kopfkino. Ob es bewusst so gehalten wird, dass der Gesang hier teilweise fast untergeht, kann ich nicht beurteilen. Das vorletzte Lied, das genau so heißt, wie die Band, also Deus X Machina, ist gleichzeitig das längste des Albums. Und hier haben sich die Jungs aber mal richtig ins Zeug gelegt. Herrlich verfrickelt, und noch mehr als The Curse Of Capistrano richtig schön theatralisch, teilweise mit Chören, die an Queen erinnern. Und hier sorgt Sebastian Ferraro dann mal für eine richtige Überraschung, er kann nämlich richtig gut growlen! Das Stück hätte auch auf dem letzten Album von Angra seinen Platz finden können. Als ich gelesen habe, dass hier der Survivor-Song Eye Of The Tiger gecovert wird, war ich zunächst mal recht skeptisch, aber zu meiner Überraschung ist Deus X Machina noch mal was richtig Gutes gelungen. Diese Version im Power Metal gefällt mir definitiv besser als das Original.

Fazit: Puh, das Album hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Gegen die Musik kann ich eigentlich kaum was sagen, aber mit dem sehr hohen Gesang von Sebastian Ferraro habe ich so meine Probleme. Ist natürlich alles Geschmackssache, aber für mich kommt die Stimme vor allem dann ziemlich dünn rüber, wenn es in die höchsten Tonlagen geht, und das ist auf dem Album doch öfters der Fall. Und dann beweist er ausgerechnet im vorletzten und längsten Lied des Albums, dass er richtig gut singen und sogar growlen kann! Warum denn nicht gleich so? Anspieltipps: The Curse Of Capistrano, Deus X Machina und Eye Of The Tiger
Heike L.
7.2
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