Dust Bolt – Trapped In Chaos

„Viertes Brett!

Artist: Dust Bolt

Herkunft: Landsberg am Lerch, Deutschland

Album: Trapped In Chaos

Spiellänge: 38:22 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 18.01.2019

Label: Napalm Records / Universal Music (Vertrieb)

Link: www.dustbolt.com

Produktion: Lenny Bruce / Max Krach & Rene Springer, The Engine Studios

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Lenny Bruce
Gitarre – Flo Dehn
Bassgitarre – Ben Muenzel
Schlagzeug – Nico Rayman

Tracklist:

  1. The Fourth Strike
  2. Dead Inside
  3. The Bad Ad
  4. Bloody Rain
  5. Rhythm To My Madness
  6. Shed My Skin
  7. Killing Time
  8. Trapped In Chaos
  9. Another Day In Hell

Da ist er: Trapped In Chaos, der neue Longplayer und, soviel sei vorab verraten, ein ziemlich geiles Brett der bayrischen Nachwuchsthrasher Dust Bolt. Wobei man den Begriff Nachwuchs im Zusammenhang mit Dust Bolt nur noch aufgrund des Alters der Musiker aufgreifen kann. Denn was das Quartett auf seiner vierten Veröffentlichung (ohne das 2010er-Demo) liefert, das klingt alles andere als nach Nachwuchs, dafür vielmehr nach gestandener Szenegröße. Klassischer 80er/90er Thrash, der wohltuend vertraut, aber nicht abgekupfert oder aus Versatzstücken der Vorbilder zusammengeschustert wirkt, sondern einfach frisch und energiegeladen sofort in die Knochen geht und zum mitthrashen einlädt. Wie auch schon auf dem Vorgängeralbum Mass Confusion wird nicht ständig das Gaspedal durchgetreten.

Gleich der Opener The Fourth Strike präsentiert alle Facetten, die die neun neuen Songs auszeichnen: groovige Midtempo-Parts, heftige Gitarrengewitter und -soli, druckvoll treibendes Drumming und ein Sänger Lenny Bruce irgendwo zwischen Tom Araya, Mille Petrozza und Gerre, mal shoutend, mal growlend, mal schon fast melodisch singend und all dies eingängig und gleichzeitig abwechslungsreich, anspruchsvoll und stimmig arrangiert. Einzig der Bass geht mir etwas zu sehr unter. Nach dem Eröffnungstrack kommt das vorab mit einem Videoclip veröffentlichte Dead Inside, fast gänzlich im Midtempo-Bereich, schön brachial daher. Tempomäßig in eine ähnliche Kerbe schlägt der zweite vorab veröffentliche Song Bloody Rain, der jedoch zunächst einiges melodischer ausfällt, um zum Ende aggressiv schleppend und growlend auszuklingen. Die B-Seite startet dann mit meinem persönlichen Highlight von Trapped In Chaos bzw. Dust Bolt: Rhythm To My Madness, eine Gänsehautentzündung auslösende Abrissbirne mit wahnsinns Riffing, Solo, Drumming, Vocals, kurz gesagt mit allem, was ein geiler Metal- bzw. Thrashsong braucht, um zum Klassiker zu werden. Weiter geht es mit einem weiteren persönlichen Favoriten des Albums namens Shed My Skin, der nicht ganz die Geschwindigkeit von RTMM erreicht aber mächtig groovt, durch Lennys Vocals, geile Soli und Harmonien glänzt und Nico Rayman viel Raum gibt alles in Grund und Boden zu trommeln. Bevor wir zum Titeltrack kommen, schiebt sich mit Killing Time, ein kurzer (2:10 Minuten) straighter Thrasher dazwischen und in die Gehirnwindungen. Trapped In Chaos startet dann tempomäßig wieder etwas gemächlicher bis dann nach ca. zwei Drittel dessen Gitarrensolo den Song beschleunigt und in ein furioses Finale überleitet. Mit der melodischen Thrashballade Another Day In Hell bildet dann der längste Track des Albums und bislang wohl ambitionierteste Song der Bajuwaren den starken Abschluss dieser Veröffentlichung.

Fazit: Klassischer Thrash Metal in frischem Gewand, prädestiniert für energiegeladene Liveshows. Wer auf abwechslungsreichen deutschen oder Bay Area Thrash steht, bekommt hier das volle Brett und auf seine Kosten. Sehr gute neun von zehn Punkten (9,5 gibt es dann für die zu erwartende Steigerung mit Album Nummer 5; 10 Punkte - also das perfekte Album - werde ich wohl niemals erleben)!

Anspieltipps: Rhythm To My Madness, Shed My Skin, The Fourth Strike
Meddes
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