Electric Poison – Live Wire

Brasilianischer Metal in Schweizer Obhut

Artist: Electric Poison

Herkunft: Salvador, Bahia, Brasilien

Album: Live Wire

Genre: Heavy Metal, NWOBHM, Speed Metal

Spiellänge: 34:55 Minuten

Release: 22.11.2019 (First Release), 06.05.2020 Europa (CD und Vinyl)

Label: Doc Gator Records

Link: https://www.facebook.com/electricpois0n/

Bandmitglieder:

Gesang – Thauan Rodrigo
Gitarre – Valter Musael
Gitarre – Leo Kim
Bass – Rodrigo Araújo
Schlagzeug – Renato Leal

Tracklist:

  1. Intro
  2. Fastway To Hell
  3. Desert Nights
  4. Running Like A Beast
  5. You Better Hike
  6. Live Wire
  7. Burn The Town
  8. Dynamite
  9. Death Row
  10. Voices From Beyond

Electric Poison wurden 2014 in der Stadt Salvador (Bahia-Brasilien) von Musikern gegründet, die aus anderen, in der lokalen Szene bereits bekannten Projekten stammten. Treibende Köpfe hierbei waren Gitarrist Valter Musael und Sänger Thauan Rodrigo. Das gemeinsame Ziel war, eine Heavy Metal Band zu formen, um aus den Wurzeln der alten Schule mit dem Hinzufügen neuer Bands einen eigenständigen Heavy Metal Sound zu kreieren.

Dazu Thauan Rodrigo in einem Interview mit dem englischsprachigen Internet Magazin Filthy Dogs Of Metal im Januar dieses Jahres: “Within the band we have the most varied influences, but some of the ones that most inspire our compositions are those that can combine the speed and the feeling of the old school. Older bands like Judas Priest, Accept, Running Wild, Tank, Exciter, H-Bomb, the older stages of Metallica, Iron Maiden and Anthrax etc. And of course the new generation of Heavy Metal, like the bands Enforcer, Skull Fist, Witchtower, Night Demon, Ambush etc.”

Nach den leidlichen Anfängen, so wie es wohl jede Heavy Metal Band zu verspüren mag, ist es der Band nach ein paar Line-Up Wechseln gelungen, ihren Sound zu finden und so präsentieren sie nun mit Live Wire ihr erstes Album, nachdem sie zuvor 2015 die Single Evil Possession und im Frühjahr 2019 die 3-Track EP Desert Nights veröffentlichten. Die drei Songs der EP sind auch auf dem Longplayer Live Wire enthalten.

Auf CD war das Album bereits seit Ende November außerhalb Europas durch einen Deal mit dem Label Classic Metal Records erhältlich. Nun hat sich das kleine Schweizer Label Doc Gator der Band angenommen, um das Album in Europa auf CD und Vinyl präsentieren zu können. Doc Gator hat sich in der Vergangenheit durch eine tolle Aktion mit den Indischen Heavy Metallern von Against Evil einen exquisiten Ruf gemacht. Da sind wir alle mal gespannt, was jetzt mit den Brasilianern von Electric Poison so alles geht!

Erhältlich sein wird das Album ab den 06.05.2020 (ursprünglich war als Releasedatum 03.04.2020 geplant. Dieser konnte aufgrund der aktuellen Probleme bei den Presswerken nicht eingehalten werden). Die Vinylfans könnte sich auf folgende limitierte Farben freuen: Electric (Black), Poison (Lila), oder Livewire (Rot). Da die Auflagen extrem limitiert sind (100 Stück pro Farbe), heißt es für den Sammler schnell zuschlagen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, welches gerade für die Vinylsammler äußerst schmerzlich ist.

Zudem sind im Pre-Order noch einige Bundles erhältlich (https://www.docgatorshop.com/detail/index/sArticle/21).

Nach einem kurzen Intro sind wir bereits schnell im Album drinnen. Vielleicht sogar bestimmend für das Album, mag der Titel des ersten Songs nach dem Intro Fastway To Hell sein. Fastway To Hell ist Thrashig und Speedy, wobei es auch das Tempo wechselt.

Nach dem recht thrashigen Beginn geht es in Desert Nights etwas gemächlicher an die Sache, klassischer Heavy Metal dominiert hier doch sehr stark.

Die Maschine (Motorrad) wird angeworfen und die gibt in Running Like A Beast mal so richtig Gas mit tollen Gitarrenläufen. Der Song nimmt den Metafan richtig gut auf dem Sozius mit. Eine alte Heavy Metal Maschine, die im neuen Glanz erstrahlt.

You Better Hide braucht sich überhaupt nicht zu verstecken. Für mich eines der Glanzstücke auf dem Album. Reckt die Fäuste in die Höhe, schreit den Refrain mit und gebt euch dem Song einfach hin. Ihr werdet es nicht bereuen.

Sehr melodiös und altbekannt erklingt Live Wire. Tolle Heavy Metal Riffs und voller Sound. Die Leadgitarre darf natürlich erneut einen kleinen Ausflug auf dem Seil des Lebens unternehmen. Hier können sich die Headbanger für ein Konzerterlebnis mit den Jungs richtig einüben.

Jetzt in Richtung Schluss der Platte hin, werden nochmals alle Register gezogen. Zuerst wird in Burn The Town die Stadt niedergebrannt, bevor auch noch Dynamite den Fans um die Ohren fliegt. Einprägsam dabei sind die Refrains!

Klar, wenn man zuerst die Stadt niederbrennt und anschließend mit Dynamite um sich schmeißt, dann landet man unverhofft in der Todeszelle / Death Row. Boah, das ist jetzt mal ein mächtiger speediger Heavy Metal Song. Da lassen die Jungs aus Brasilien noch mal volles Rohr alles raus. Death Row ist einer meiner Favs auf dem vorliegenden Album.

Voices From Beyond schließt das Album Live Wire glänzend episch ab. Die Botschaft der Voices From Beyond kann nichts anderes bedeuten wie: Jungs, alles gut gemacht auf dem Drahtseil des Lebens!

Electric Poison – Live Wire
Fazit
Die Brasilianer Electric Poison schaffen auf ihrem Live Wire Album einen tollen Drahtseilakt zwischen traditionellem, thrashigem und speedy Heavy Metal. Sie schaffen damit den selbst auferlegten Schulterschluss zwischen den Altvorderen wie Iron Maiden, Judas Priest, oder Tank und den Newcomern wie Night Demon, Witchtower oder Enforcer.

Klar, dass sie damit den Heavy Metal nicht neu erfinden, trotzdem ist es eine spannende Sache zu hören, wie sie sich auf dem Drahtseil des Heavy Metal bewegen. Das machen sie auf jeden Fall sehr elegant und sicher, ohne in Gefahr zu raten, dort runterzufallen. Da bin ich mal gespannt, wo sie demnächst noch das Live Wire spannen werden.

Anspieltipps: Fastway To Hell, Dynamite und Death Row
Juergen S.
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