Fjoergyn – Judasmesse

02.06.2023 – Avantgarde Metal, Symphonic Black Metal – Trollzorn Records – 59:30 Minuten

Die Thüringer Avantgarde Metaller Fjoergyn feiern ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Pünktlich dazu haben sie am 03.06.2023 ihr sechstes Album Judasmesse veröffentlicht. Judasmesse ist ein schier opulentes Album geworden, welches auf CD und Doppelvinyl erhältlich ist.

Judasmesse ihr das sechste Album des Quintetts, bestehend aus Stephan L. (Komposition, Gitarre, Gesang), Martin T. (Schlagzeug), Marcel W. (Gitarre), Philipp T. (Gitarre) und Sven G. (Bass, Gesang), sechs Jahre nach dem Vorgänger Lvcifer Es. Nachdem der Vorgänger bei Lifeforce Records erschienen ist, ist man wieder zurück bei Trollzorn Records angelangt.

Thematisch widmet man das neue Album dem Verrat und huldigt dessen berühmtesten Protagonisten Judas, aber auch eine andere niederträchtige Figur der Bibel wird nicht außer Acht gelassen: Kain, also jener, der seinen Bruder erschlug.

Mit Sturz, Kain, Komm Abel Lass Uns Aufs Feld Gehen, Prometheus I – Briefe Eines Sterbenden Kosmos, Prometheus II – Uranos Zorn, Prometheus III – Plagen, Vater(s)land, Non Serviam und Warfarin befinden sich gleich neun bitterböse Songs auf dem fast einstündigen Album.

Wie es sich für einen Verräter gehört, strotzt das Album mit Eiseskälte. Gleich der Opener Sturz ist ein recht harscher und beeindruckender Opener, der mit einem noisigen Intro (Text rückwärts gesprochen?) beeindruckt und jede Menge Disharmonie bereithält, dem sich Kain in ähnlicher Weise anschließt. Danach mit Komm Abel Lass Uns Aufs Feld Gehen ein totaler Umbruch. Irgendwie anzusiedeln im instrumentalen Post Rock mit jazzigen Attitüden, bei dem ein Saxofon schmeichelt. Gleich mit den ersten drei Titeln haben mich die Thüringer eingefangen, dieser erste Teil ist allerdings für mich auch der stärkste Teil des kompletten Werkes, was jedoch stark an meinem persönlichen Musikgeschmack liegt (ich mag Noise und Disharmonien).

Die Prometheus Trilogie strotzt anschließend vor Melodien, in die immer wieder leichte Dissonanzen eingestreut werden. Vater(s)land schließt sich dem in gleicher Art an, wobei mich gerade dieser Titel nicht unbedingt umhaut und für mich zu den eher schwächeren Songs auf diesem Album gehört.

Mit Non Serviam und gerade dem über zehnminütigen abschließenden Warfarin erfolgt ein würdiger Abschluss dieser Judasmesse. Hinzufügen muss ich noch, dass der vielseitige (Sprech) Gesang von Stephan L. und Sven G. sehr zum Gelingen dieses Werkes beiträgt.

HIER! geht es für weitere Informationen Fjoergyn – Judasmesse in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Fjoergyn – Judasmesse
Juergen S.
8.7
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