Freak Valley Festival 2024 vom 30.05. bis 01.06.2024 in Netphen–Deuz – Tag 2

Freaks strömen 2024 erneut zum Stoner Mekka Freak Valley

Festivalname: Freak Valley Festival

Bands: Osees, Tō-Yō, Black River Delta, C.O.F.F.I.N., Black Pyramid, Gravy Jones, Dead Air, Full Earth, Daevar, Kanaan, Slomosa, Monolord, Demonauta, Stinking Lizaveta, Fuzzy Grass, Dÿse, 1000Mods, Alex Henry Foster Band, Splinter, Deathchant, Mouth, Godsleep, Speck, Amyl And The Sniffers, Kadavar

Ort: AWO Gelände, Weiherdamm 3, 57250 Netphen

Datum: 30.05. – 01.06.2024

Kosten: 145,00 Euro zzgl. VVK Gebühr

Genre: Groove Rock, Psychedelic Blues Rock, Hard Rock, Heavy Rock, Stoner Rock, Doom

Besucher: 3000 (ausverkauft)

Veranstalter: Rock Freaks / Freak Festival  https://www.facebook.com/freakvalley

Link: http://www.freakvalley.de

Das Jahr eins nach der zehnten Ausgabe Freak Valley Festival / 10th Anniversary steht an, also die elfte Ausgabe des mittlerweile legendären Festivals. Das Freak Valley Festival in Netphen-Deutz bietet seit jeher „no Fillers – just Killers“ und ist das Mekka der Stoner schlechthin. Es ist für die Stoner Bands aller Couleur und die Fans neben den Desertfest Events ein Muss. Was bekommen die Bands immer für glänzende Augen, wenn ich mit ihnen auf das Freak Valley in Siegen zu sprechen komme. Das Freak Valley ist der Traum jeder Stoner Band. Wie jedes Jahr heißt es auch in diesem Jahr wieder früh Sold Out!

Nach dem schon superben ersten Tag ging es nach Hause. Nach kurzem Frühstück erfolgt der erneute Aufbruch nach Netphen. Heute spielt der Wettergott noch ein Stückchen besser mit als gestern. Es gibt sogar Sonnenstrahlen, bereits auf dem Weg nach Netphen. Monolord scheinen es gestern Abend dann für heute gerichtet zu haben 😉

Der Regen der letzten Tage hat das Infield natürlich einigermaßen mitgenommen, vor allem, nachdem sich gestern die Menschenmenge auf der Wiese ausgetobt hat. Der Veranstalter hat die geniale Idee, diesen Bereich mit Holzhackschnitzel auszugleichen. So ist heute dann das Infield auch wieder gut hergerichtet und man versinkt nicht im Schlamm.

Impressionen Tag 2, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Mit leichter Verspätung angekommen, bekommen wir den heutigen Opener Dead Air noch mit. Die Briten aus dem südlichen London sind mir noch unbekannt. Mit ihrem Alternativ-/Retro-Rock bringen sie schon mal die bereits anwesenden Fans in Stimmung.

Dead Air, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Die am ersten Festivaltag üblichen Schlagen vor den Kassen, die den Chip am Armband füllen, sind am zweiten Tag natürlich passé. Man hat sich gestern bereits mit genügend Geld für Kaltgetränke und Speisen eingedeckt. Im Bereich der Speisen muss ich hier einmal das tolle Angebot auf dem Freak Valley Festival hervorheben. Hier ist für jeden etwas dabei, auch für die Vegetarier. Neben den Kaltgetränken gibt es natürlich auch aufwärmenden Kaffee und Tee. Wer was Süßes braucht, kann sich bei Kuchen oder Eis bedienen. Weiter geht es mit Demonauta. Die Chilenen vertreiben die müden Dämonen mit ihrem südamerikanischen Temperament. Heavy Fuzz Rock ist angesagt und die Sonne lacht.

Demonauta, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Wer jetzt noch nicht voll hier ist und zur Musik abgeht, ist es spätestens mit dem Trio Stinking Lizaveta. Für mich persönlich ein Highlight des Festivals. Die drei Musiker Yanni (Gitarre), Alexi (Bass) und Cheshire (Schlagzeug) rocken den heiligen Boden des Freak Valleys total. Pure instrumentale Spielfreude zeigen die Herrschaften aus Philadelphia, USA. Schlagzeugerin Cheshire fällt nicht nur durch ihre blauen Haare, sondern auch durch ihr gekonntes Drumming auf. Yanni spielt seine Gitarre technisch versiert. Irgendwo im Netz habe ich etwas von Doom Jazz gelesen. Ich würde allerdings sagen, dass diese Bezeichnung es nicht unbedingt trifft, was das Trio hier vollbringt. Überwältigend und mit eigener Note ist es auf jeden Fall. Stinking Lizaveta ist ein Beispiel dafür, dass der Veranstalter es immer wieder schafft, unerwartete und außergewöhnliche Bands zu buchen.

Stinking Lizaveta, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Außergewöhnlich auch die folgende Band Fuzzy Grass. Die kommen aus Frankreich und fallen durch einen tollen und leidenschaftlichen Sixties / Seventies Psychedelic Retro Sound auf.  Eine tolle Orgel ist zu vernehmen und auch das Theremin, welches dem einen oder anderen Song eine spacig / alienmäßige Richtung gibt. Besonders hervor stechen hierbei die außergewöhnliche Gitarristin Laura Luiz, die ihr Instrument ohne große Showeinlagen herausfordert und Sänger / Organist / Theremin-Bediener Audric Faucheux.

Fuzzy Grass, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Am Merchstand mal wieder ein paar Tonträger einsammeln, u.a. Revenge Of The Blue Nuit (Fuzzy Grass) und Anthems And Phantoms (Stinking Lizaveta). Natürlich von den Protagonisten signiert.

Japanische Bands sind auf dem Freak Valley auch immer mal wieder anzutreffen. Waren es 2019 zum Beispiel Minami Deutsch, so sind es in diesem Jahr Tō-Yō, die vom Krautrock inspirierten Sound über das Infield rauschen lassen. Die Japaner stehen dabei fast andächtig auf der Bühne und lassen sich inspirieren.

Tō-Yō, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Nun baut sich eine Wand auf der Bühne auf. Was? Nein, ich bin eine Wand, so der erste Song der Band, die die Fans auffordert, Hans zu ihr zu sagen. Klar, die Kenner werden direkt wissen, dass es sich bei diesen Songs nur um das Duo Dÿse handeln kann! Das selbsternannte New Wave Of German Noise Duo ist absolut einmalig. Mit ihrem kirren Sound und irren Texten verzaubern sie das Publikum hier auf dem Freak Valley Festival regelrecht.

Dÿse, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Jetzt steht eine etwas längere Umbauphase auf der Bühne an. Was einige vielleicht schon mitbekommen haben, steht nun an. Und zwar ein sogenannter Secret Gig von Daily Thomson. Die Dortmunder haben ihr neues Album Chuparosa erst ganz frisch herausgebracht. Sie spielen jetzt ein paar Songs dort, wo zwischen den Gigs der DJ immer auflegt, auf engstem Raum. Unter den Fans ist auch ihr Noisolution Labelchef Arne, mit dem ich mich schon unterhalten habe. Der Andrang vor der kleinen DJ-Bühne ist natürlich immens. Ich erspare es mir, mich dort durchzuwühlen und direkt vor der Bühne ein paar Fotos zu schießen. Die Überraschung hat natürlich richtig gesessen.

Impressionen Tag 2, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Wie schon erwähnt, sind nun 1000Mods auf der großen Bühne dran. 1000Mods sind griechische Psychedelic Stoner mit Grunge-Einfluss. Die Performance des Quartetts um Dani G. (Bass, Gesang), der zunächst lässig mit einer Zigarette im Mund die Bühne betritt, ist natürlich wieder grandios. 2022 habe ich sie das erste Mal auf dem Desertfest in Berlin gesehen und musste sie mir dann direkt kurze Zeit später im Club Volta in Köln noch einmal ansehen, weil ich sehr beeindruckt war. Auch heute wieder ein besonderes Erlebnis, das Quartett in Action zu sehen.

1000Mods, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Als Nächstes auf der Bühne ist Alex Henry Foster mit seiner Band. Waren seine Band früher die Your Favorite Enemies, so sind es nun The Long Shadows. Der Mann hat ein bewegtes Leben vorzuweisen, obwohl noch recht jung. Als ehemaliges Mitglied einer rechtsextremen Organisation schaffte er den Spagat zum Amnesty International Aktivisten. Musikalisch ist der Sound ein extremer Spagat zwischen verschiedenen Stilen, am besten mit Post Punk / Post Rock zu bezeichnen. Die Keyboarderin der Band darf allerdings auch mit Trompete jazzige Einlagen bringen. Alex Henry Foster nutzt öfter einmal einen Violinbogen zum Bespielen seiner Gitarre. Ganz großes musikalisches Kino für Augen und Ohren wird hier von Alex Henry Foster und seiner Band geboten.

Alex Henry Foster, Freak Valley 2024,
Pic by Big Simonski

Zum Abschluss des heutigen Tages stehen noch die Kalifornier Osees an, die wir uns allerdings nicht mehr mitnehmen. Aus persönlichen Gründen fahren wir in diesem Jahr nach jedem Festivaltag nach Hause. Heute fahren wir etwas früher nach Hause, um morgen pünktlich bei Splinter dabei zu sein.

Weiteres über den letzten Festivaltag erfahrt ihr in Kürze hier.

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