Frosttide – Decedents – Enshrined

“Hoffentlich legen die Finnen rasch nach!“

Artist: Frosttide

Herkunft: Jyväskylä, Finnland

Album: Decedents – Enshrined

Spiellänge: 54:31 Minuten

Genre: Melodic Death, Folk Metal

Release: 30.11.2018

Label: Out Of Line Music

Link: https://www.facebook.com/pg/Frosttide/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Juho Patinen
Keyboard, Gesang – Felipe Munoz
Schlagzeug – Joonas Nislin

Tracklist:

  1. Ocean’s Peace
  2. Tranquility
  3. Carved Into Ice
  4. Final Hour
  5. Revenant
  6. Ocean’s Peace (Instrumental)
  7. Tranquility (Instrumental)
  8. Carved Into Ice (Instrumental)
  9. Final Hour (Instrumental)
  10. Revenant (Instrumental)

Es ist ruhiger um die Finnen von Frosttide geworden. Nach den ersten beiden Alben Awakening und Blood Oath von vor vier Jahren wurde es immer ruhiger um das Trio, das im November zumindest mit einer kleinen EP Decedents – Enshrined ein Lebenszeichen gesendet hat. Fünf Stücke gibt es zu begutachten und für Fans von instrumentalen Stücken gibt es diese in der reinen Instrumentalform noch als Bonus obendrauf. Somit bleiben eigentliche 27 Minuten, die man genau unter die Lupe nehmen muss. Kraftvoll, episch und mit einem Hang zu anmutigen Schlachten hat man den Melodic Death lieben gelernt, der in den epischen Folk Metal Sektor fällt.

Ocean fungiert als Intro. Leise bauen sich die zwei Minuten auf, um den Hörer auf ein weiteres kleines Abenteuer an die Hand zu nehmen. Showdown dann mit Tranquility, der knackig bombastische Atmosphären voranschiebt. Federn lassen Juho Patinen und seine zwei Begleiter keine. Gesanglich landet der Frontmann auf den Punkt und die Backvocals von Keyboarder Felipe Munoz machen das Spektakel zusätzlich perfekt. Der Abwechslungsreichtum macht da keine Gefangenen – zwischen einfachen Wintersun Stücken tummeln sich Riffs von Ensiferum, Finntroll oder auch Winterstorm, Soilwork oder Dark Tranquillity. Der heidnische Einfluss in den Lyrics schickt sie dann doch geradewegs ins heimische Lager und man spürt die Verbundenheit zu den großen Brüdern, ohne dass diese abgekupfert werden. Selbstständigkeit ist auf Decedents – Enshrined das große Schlagwort und diese haben sie nicht verloren. Zwar kein einzigartiges Wunderwerk, was man im Jahr 2019 sowieso nicht mehr erwarten kann, spürt man trotzdem einen eigenen Schliff, der Frosttide ausmacht. Vom Doom geprägt, von kraftvollen Einlagen geführt, kommen auch Gruppen wie Black Sun Aeon oder Before The Dawn ins Gespräch, wenn man mal von der epischen Handschrift absieht.

Fazit: Düster werden helle Schatten zugelassen, um die EP nicht in zu nächtliche Abgründe zu führen. Was man hört, macht Laune. Mir sind fünf neue Stücke nur zu wenig, was man wiederum an der Qualität nicht bemängeln kann. Nachgelegt werden muss, ansonsten verschwinden Frosttide unnötig schnell in der Versenkung und das wäre unglaublich schade!

Anspieltipps: Tranquility und Carved Into Ice
Rene W.
8
Leserbewertung1 Bewertung
8.9
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