Funeral – Praesentialis In Aeternum

Funeral Doom mit orchestralem Bombast

Artist: Funeral

Herkunft: Drammen, Viken, Norwegen

Album: Praesentialis In Aeternum

Spiellänge: 55:56 Minuten

Genre: Funeral Doom

Release: 10.12.2021

Label: Season Of Mist

Link: https://www.facebook.com/funeralnorway/ 

Bandmitglieder:

Gitarre – Erlend Nybø
Gitarre – Magnus Tveiten
Gesang – Sindre Nedland
Schlagzeug – Anders Eek
Bass – Rune Gandrud
Orchestration – Ingvild Anette Strønen Johanessen / Sareeta
Orchestration (Albumaufnahme) – André Aaslie

Gastmusiker:

Lars Are Nedland (Borknagar) auf dem Song „Ånd“

Tracklist:

  1. Ånd
  2. Materie
  3. Erindring I – Hovmod
  4. Erindring II – Fall
  5. Oppvåkning
  6. Dvelen

Bonus

  1. Her Til Evig TId (Ånd: Epilog)
  2. Vekst (Erindring : Prolog)
  3. Shades From These Wounds
  4. Samarithan

Funeral Doom aus dem hohen Norden servieren uns Funeral mit ihrem neuen Album Praesentialis In Aeternum, welches am 10.12.2021 über Season Of Mist erschienen ist. Erhältlich ist Praesentialis In Aeternum als CD und auf limitiertem Vinyl in einer schwarzen (500 Stück) und in einer farbigen Variante (350 Stück). Im Shop von Season Of Mist gibt es zudem einige Bundles.

Die Norweger Funeral können bereits auf eine dreißigjährige Geschichte zurückblicken. Eine Bandgeschichte voller Schicksal, Tragödien und eben auch Untergang. Bei Funeral steht Doom nicht nur für das Genre, sondern auch für das Schicksal der Band. Plattenfirmen wurden gewechselt, gingen pleite. Musiker verließen die Band. Das ging sogar so weit, dass zwei der wichtigsten Bandmitglieder – Einar André Fredriksen (Bass) und Christian Loos (Gitarre) in 2003 bzw. 2006 durch Selbstmord und Überdosierung ihr Leben verloren.

Nach neun Jahren Veröffentlichungspause sind sie nach ihrem letzten Album Oratorium mit Praesentialis In Aeternum wieder zurück.

Als Gast konnte Lars Are Nedland von der norwegischen Black Metal Band Borknagar für den Song Ånd gewonnen werden. Dies dürfte allerdings ohne große Überzeugungskraft über die Bühne gegangen sein, denn er ist der Bruder von Funeral Sänger Sindre Nedland.

Funeral bringen auf Praesentialis In Aeternum (Funeral) Doom – welchen bei diesem Bandnamen denn auch sonst? – der sehr bombastisch mit seinen orchestralen Songs wirkt. Unverhoffte Sequenzen lockern die Songs etwas in ihrer epischen Länge und Breite auf. Das hebt Funeral von einigen anderen Bands aus diesem Subgenre bestimmt ab. Sechs Songs sind es, die voller Melancholie, Schmerz, Verlust und Einsamkeit dahinfließen.

Ein persönlicher Freund von Anders Eek, dem verbliebenen Gründungsmitglied, war für die Texte zuständig. Da dieser dann auch noch „zufällig“ Psychologe ist, basieren seine Texte mehr oder weniger auf Ausführungen des Philosophen Emmanuel Kant. Zu dessen bekanntestem Werk zählt das erkenntnistheoretische Buch Kritik Der Reinen Vernunft.

Die Texte sind allesamt (und dies zum ersten Mal bei Funeral) in der Muttersprache Norwegisch gehalten. Das mag den Hörer zunächst etwas verwirren. Nach mehrmaligem Hören gewöhnt man sich jedoch schnell daran. Clear und Harsh Voices sind im Wechselspiel und faszinieren.

Funeral – Praesentialis In Aeternum
Fazit
Freudig und in vorweihnachtlicher Stimmung wirken Funeral noch auf dem Opener Ånd, der wie ein Vorspann zu einem Weihnachtsfilm zu beginnen scheint. Bereits nach 35 Sekunden erschlägt Krampus den Weihnachtsmann und lässt Funeral bombastischen, zum Untergang geweihten Doom unters Christenvolk bringen. Das erstickt sämtliche Weihnachtsgefühle bereits im Ansatz. Klasse Funeral Doom Album mit orchestraler Bombastik in epischer Breite.

Anspieltipps: Ånd, Erindring I (Hovmod) und Erindring II (Fall)
Juergen S.
9
Leserbewertung1 Bewertung
9
9
Punkte