Haunted Plasma – I

31.05.2024 - Psychedelic / Elektro / Ambient - Svart Records - 40:50 Minuten

Haunted Plasma versprechen auf ihrem Debütalbum I ein außerirdisches Klangerlebnis. Über Svart Records Ende Mai veröffentlicht, führt das Projekt durch düstere Landschaften. Psychedelic-, Elektro- und Ambient-Elemente stehen bei der Band ganz klar im Fokus. Die zeitgenössischen Musiker der finnischen Heavy- und Avantgarde-Musikunterwelt brennen für dieses Werk und setzen ihm den berühmten Stempel auf. Das Artwork wirft genauso viele Fragen auf wie die Musik der Künstler. Ein rotes Design lässt das Licht am Ende des Tunnels vermuten. So viel Hoffnung versprühen die 40 Minuten jedoch gar nicht. Doomlastig, mit stets verzweifelten Gedanken, lassen Haunted Plasma kaum menschliche Wärme zu.

Nach den ersten beiden Songs Reverse Engineer und Machines Like Us ist das Interesse da. Hinter der Maske versteckt sich unter anderem Juho Vanhanen (Oranssi Pazuzu, Grave Pleasures). Trotz der Klangwelten eher Metal- als Mainstream-orientiert, öffnen Haunted Plasma das feurige Tor zur Seele und bleiben dabei in vielen Facetten kalt. Obwohl die letzten Winter gar nicht so streng waren, muss die permanente Dunkelheit das Songwriting geprägt haben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Timo Kaukolampi und Tomi Leppänen, die Grenzen des Sounds neu definieren, bringen eine gewaltige Dynamik auf I zum Tragen. Zudem gibt es Gastvocals von Mat McNerne, Pauliina Lindell und Ringa Manner. Ein Debüt mit Klasse, Mut und einer Verschiebung des Spektrums. Dass Metal Maniacs auch mal in anderen Genre-Atmosphären aufziehen, ist nicht unbekannt und man muss sich eingestehen, durch das Verständnis gelingt es ihnen meist sehr gut. So auch Haunted Plasma, die selbst einfache Melodienfolgen anspruchsvoll gestalten. 80er Space Rock greift in Kraut Rock und Psychedelic Black Metal Muster. Die elektrische Basis wird dabei nie verlassen. Die Beats und Melodien ziehen sich komplett durch I. Gerade einmal fünf Songs brauchen sie, um ihre erste Geschichte zu erzählen. Echoes
gleitet in den abschließenden Haunted Plasma, der dem Bandnamen noch mal alle Ehre erweist. Eine Veröffentlichung, die einen Blick über den Tellerrand erfordert, um die wahre Schönheit erblicken zu können.

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Haunted Plasma – I
René W.
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