Event: 26. Headbangers Open Air
Bands: Sodom, Brian Downey’s AaD, Armored Saint, Evil Invaders, Blazon Stone, Kingdom Of Madness, Gama Bomb, Tröjan, Blazon Stone Preacher Guest, Highway Chile, Dust Bolt, Silent Knight, Tailgunner, Iron Curtain, Nothing Sacred, Claymorean, Spell, Mega Colossus, b-s-t, Roadhog, Pyracand, Hellhaim, Alien Force, Arkham Witch
Warm Up Show: am 24.07. mit Rezet, Vanquisher, Manticora, Heloise
Datum: 25.07. – 27.07.2024, am 24. gibt es bereits die Warm-Up-Show mit 4 Bands
Genre: Heavy Metal, Power Metal, NWoBHM, Rock, Hard Rock, Thrash Metal, Speed Metal, Doom Metal
Besucher: ca. 3000
Ort: Brande-Hörnerkirchen
Veranstalter: Headbangers Open Air
Kosten: 80 Euro p. P. für drei Tage inklusive Camping. Müllpfand 5 €, Warm-Up-Show: 19 Euro, Tagesticket 45 Euro
Link: https://www.headbangers-open-air.com/
Der heutige Tag steht im Zeichen nicht ganz so bekannter Bands. Dabei sind es immer diese Tage, bei denen man neue, unbekannte Bands kennenlernt. Wettertechnisch ist es heute schön sonnig und ordentlich warm. Wir schaffen es nicht ganz zeitig, bekommen so nur noch den Schluss von Alien Force mit. Der Auftritt soll aber ziemlich gut gewesen sein, so unser Kollege Jürgen Fenske von metal.de. Es folgen Pyracanda aus deutschen Landen. Bereits 1987 gegründet und dann in Ilex umbenannt, aufgelöst und seit 2019 wieder aktiv, hauen sie uns eine ordentliche Portion Thrash um die Ohren. Mit dabei haben sie nicht nur Tracks ihres 1992 aufgenommenen Album Thorns dabei, auch die erneut veröffentlichte Two Sides Of A Coin liefert Songs für die Setlist. Im Oktober dieses Jahres erscheint dann mit Losing Faith ein neues Album, welches mit zwei Liedern schmackhaft gemacht werden soll. Ich glaube, das hat gut geklappt. Mit Don’t Wait For! (wenn wir mehr wollen, müssen wir bis zum 10. Oktober warten) und Hellfire geben sie einen guten Vorgeschmack auf das, was da kommt. Seinen ersten Auftritt hat heute Gitarrist Frank Pellkowski, der Denis Schmidt ersetzt – alles passt zusammen und der Einstand hat gut geklappt. Next Combo ist Mega Colossus aus Amerika. Ebenfalls unbekannt, geben die aber richtig Gas. Und das ist wieder so eine Band, die kannte ich nicht und sie überrascht mich positiv. So positiv, dass ich mir gleich ihre Platte kaufe und selbstverständlich auch am Autogrammstand stehen werde. Ansonsten habe ich dieses Jahr da eher geschwächelt. Bisher hat mich noch keine Band dazu getrieben, anzustehen und ein Autogramm zu bekommen. Ach nee, stimmt ja nicht. Bei Dust Bolt war ich. Und Blazon Stone hätte ich gern, aber gestern versäumt. Ich kaufe mir aber noch ihre letzte Platte und da sie heute ja noch mit Preacher zusammen ein Running Wild Special abliefern und es da auch eine Autogrammstunde gibt, kann die ja noch unterzeichnet werden, so glaube ich.
Aber erst mal zu Mega Colossus. Schon beim Soundcheck können sie punkten. Mit einem gefühlten Augenzwinkern: „That is the Sondcheck. This doesn’t count“ lässt Sänger Sean Buchanan verlauten. Das bringt erste Sympathiepunkte. Mit Fortune And Glory vom letzten Album Showdown legen die los. Ab der ersten Minute merkt man den fünf Ami Boys die Lust an, hier zu spielen. Sean Buchanan kann es gar nicht fassen, dass ihnen hier so viel Aufmerksamkeit und Wohlwollen entgegenschlägt. Er bedankt sich immer wieder und scheint sprachlos an der einen oder anderen Stelle zu sein. So wird der Auftritt zum vollen Erfolg. Grab The Sun, Wicked Road, Showdown und auch Iron Rain lassen die Fangemeinde ansteigen. Ab und an erinnert der Sänger an die frühen Annihilator. Im Nachgang erfahre ich dann, dass Mega Colosssus eine kleine Tour angehängt haben, damit sie nicht nur für ein Konzert hier herüberfliegen müssen. Sie werden von vielen erwartet, erzählt Bassist Anthony, denn sie bekämen viele Anfragen aus Deutschland. Sie sind mega happy hier zu sein und geben bereitwillig Auskunft, stehen für Bilder zur Verfügung und signieren mit Freude alles, was ihnen hingehalten wird. Genau das ist es, was das Headbangers so wertvoll macht. Inzwischen sind Armored Saint eingetroffen. Jürgen, der sich auch Backstage aufhalten darf, hat die Band bereits gesehen. In einem riesigen Nightliner stehen sie sozusagen im Vorgarten von Thomas.
Erst mal sind aber Nothing Sacred und noch Silent Night an der Reihe. Beide kommen aus Australien, was ja nun auch nicht gerade um die Ecke liegt. Erstere liefern einen Speed Thrash Mix, der schon in die Kopfrotation geht. Songs des letzten Albums No Gods und der 2023 erschienenen EP Leviathan lassen das Infield brodeln. Das machen die Jungs geschickt und Chris Stark feuert die Leute an. Guter Sound und eine gute Performance können überzeugen.
Ähnlich sieht es bei Silent Knight aus. Die waren bereits 2017 hier und noch relativ unbekannt. Heute ist das etwas anders, wenn man sich die Fülle vor der Bühne ansieht. Wenn man derzeit gern eine australische Band sehen möchte, heute gibt es hier glatt zwei. Nun ja, vielleicht nicht AC/DC, aber immerhin. Bevor ich zu Silent Knight gegangen bin, hab ich noch auf ein Autogramm von Blazon Stone bei der Autogrammstunde von Gerald „Preacher“ Warnecke (Gitarrist bei Running Wild von 1983 bis 1985) gehofft. Da wurde ich aber eines Besseren belehrt. Der war ohne die Blazon Stone Truppe da. Zum Glück hab ich Max von Lobeck getroffen, der schnurstracks mit meiner Platte Bachstage zu Blazon Stone eilte und sie signieren lassen hat. Nach kurzer Zeit ist er zurück mit der signierten Platte. Danke Max. Du hast meinen Tag gerettet.
Bevor der Auftritt von Preacher, Blazon Stone und einem Special Guest zum 40-jährigen Jubiläum der Gates To Purgatory Platte von Running Wild losgeht, ergreift Jürgen Hegewald (Hellion Records) das Wort. Ihn und das Festival verbindet einiges mit Preacher und so freuen sich alle, dass es hier heute zu dem Auftritt kommt. Der Special Guest ist ein bekanntes Geheimnis. Es kommt Wolfgang „Hasche“ Hagemann, der erste Schlagzeuger von Running Wild, der auch auf der Gates To Purgatory trommelte. Gesundheitlich angeschlagen, aber voller Freude nimmt er die freundlichen Worte auf und verspricht, bei einem oder zwei Songs an den Drums auszuhelfen. Das Running Wild Special ist dann die gesamte Gates To Purgatory Platte und vier weitere Klassiker, die vor dem letzten Purgatory Song, Prisoner Of Our Time, eingefügt werden. Blazon Stone haben sich standesgemäß in Schale geschmissen, ganz in Schwarz, viel Leder und Nieten, und dann wird gerockt. Hasche kommt beim letzten Track dazu und trommelt noch einmal. Denkwürdig und klasse, aber man sollte schon Running Wild Fan sein.
Tja und dann passiert erst mal nicht viel. Nach kurzer Zeit kommt Thomas noch mal auf die Bühne und verkündet, dass die jetzt eigentlich spielende Band Kingdom Of Madness in Amsterdam auf dem Flughafen festsitzt. Als Alternative werden Blazon Stone und Alien Force erneut auf die Bühne kommen und einen verkürzten Gig spielen. Es beginnen Mega Colossus, die aber wohl schon etwas dem deutschen Bier zugetan waren. Etwas schräger als noch gestern, aber voller Inbrunst liefern die noch mal 45 Minuten ab. Auch die Spanier von Iron Curtain dürfen noch mal ran und bekommen gute 40 Minuten. Leider scheinen Armored Saint nicht früher auftreten zu können und so bleibt nach Iron Curtain fast noch eine Stunde bis zum Auftritt der Legenden aus Amerika. Alien Force sagen mir derweil aber zu und das eine oder andere Mal erinnert mich die Stimme von Mike Leprosy an Lemmy von Motörhead. Schweren Herzens entschließen wir uns, nicht so lange zu warten. Ich muss morgen früh arbeiten und außerdem ist es immer ein weiter Weg nach Hause. Wir lassen uns vom Jürgen F. berichten und auch einige Bilder von ihm setzen wir hier rein.
Hier kommt ihr zum Bericht vom Donnerstag und hier zum Bericht vom Freitag.