Heksegrav – Svart Portal

Tretet ein durch dieses schwarze Portal in die drei Reiche des Jenseits

Artist: Heksegrav

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Svart Portal

Genre: Funeral Doom Metal

Spiellänge: 28:30 Minuten

Release: 31.05.2024

Label: The Lasting Dose Records

Link: https://thelastingdoserecords.bandcamp.com/album/svart-portal

Bandmitglieder:

Schlagzeug, Gesang, Gitarre, Synth, Soundscapes – Garm

Tracklist

  1. Glød
  2. Sirkel
  3. Råte

Da habe ich aus Berlin mal wieder was Geiles zugespielt bekommen. Dieses Mal nicht von meinem Berliner Promo-Pitbull, sondern von einem Alien, welches das Promo seinem Earth Ship vorbeigebracht hat. Dass es etwas länger gedauert hat, liegt wohl an der Schwere des Materials. Richtig fetter, schwerer und entschleunigender Funeral Doom Metal ist es, was mich da aus Berlin erreicht.

Das Debütalbum Svart Portal von Heksegrav ist bereits am 31.05.2024 über das Berliner Label The Lasting Dose Records als CD erschienen. Ob noch eine evtl. geplante Vinylvariante des Werkes den Hörer erfreuen wird, hängt von dessen Interesse ab. Mix & Mastering übernahm der Chef des Labels, Jan Oberg, gleich selbst in seinem Hidden Planet Studio in Berlin. Heksegrav ist ein Einmannprojekt des mysteriösen Musikers Garm, der gleich alle Instrumente und den Gesang übernahm und Svart Portal selbst einspielte.

Nur 28 Minuten und drei Songs sind es, die der geneigte Hörer vernimmt, wenn sich das (schwarze) Svart Portal von Heksegrav öffnet. Ob es nun eine EP oder doch ein Album ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Im Grind würde das wahrscheinlich als Doppelalbum durchgehen, im Doom eher als EP.

Svart Portal ist eine endlos erscheinende Reise in Dantes Göttliche Komödie, eine Reise durch die drei Reiche des Jenseits. Diese drei Reiche nennen sich bei Heksegrav Glød, Sirkel und Råte. Drei Songs, die sich nacheinander anreihen und den geneigten Hörer immer weiter in die Abgründe hinter dem schwarzen Portal von Heksegrav ziehen.

Der Opener Glød bewegt sich zäh, wie flüssig heißer Teer, der von einer Glut erhitzt wird. Dessen Dämpfen ausgesetzt, wird man regelrecht narkotisiert. Nach ungefähr zwei Minuten gesellt sich zu den zähen Riffs ein fast klagender Gesang. Funeral Doom in seiner besten Ausprägung. Der Deckel schlägt permanent auf den Sarg. Ich selbst bin eigentlich kein Freund von Vergleichen. Im Promo werden allerdings Bell Witch genannt. Und selten finde ich einen Vergleich so passend. Neben den harten Riffs sind auch sehr ruhige / Drone Phasen zu vernehmen. Ein Glockenschlagen kündigt als Intro von Sirkel wohl nichts Verheißungsvolles, aber den Übergang in ein anderes dunkles Reich an. Noch eine Spur weiter in die unendliche Dunkelheit hinter dem schwarzen Portal gelangen wir mit diesem Song. Wenn noch ein Stück Tempo aus einem nicht vorhandenen Tempo herausgenommen werden kann, dann ist dieser Song ein Beispiel dafür. Überwiegend (klagender) Cleangesang, der nur sehr dezent von harsh Voices unterstützt wird.

Die Reise geht weiter und endet mit Råte. Wie ein Monster erhebt sich das Riff, zu dem sich harsher Gesang, fast wie ein Gebrüll gesellt. Dieser wird später allerdings wieder von (klagenden) Clean Voices abgelöst und befindet sich zwischenzeitlich in einem Kampf mit diesen. Ein Glockenklang kündet hier das Ende des Songs an.

Heksegrav – Svart Portal
Fazit
Tonnenschweres Funeral Doom Debüt des mysteriösen Musikers Garm in seinem Debüt des Projektes Heksegrav. Wer Doom, insbesondere Funeral Doom mag, kann sich dem Svart Portal und Dantes Göttlicher Komödie nicht entziehen. Svart Portal zieht dich in die dunkelsten Tiefen der drei Reiche des Jenseits und narkotisiert deine Ohren regelrecht. Der Deckel des Funeral Dooms schlägt unablässig! Für mich ist hier die Auflage einer Vinylversion geboten.

Anspieltipps: Glød, Sirkel, Råte
Juergen S.
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