Eventname: Heinzelmännchen Hoflärm Festival
Bands: Wine Lips, Brant Bjork Trio, Poison Ruïn, Siena Root, Slomatics, Sacri Monti, Earth Ship, Bikini Beach, Thronehammer, Tornet, Dopethrone, The Great Machine, Ouzo Bazooka, Errorr, Astral Kompakt, Earthbong, A Place To Bury Strangers, Duel,The Dharma Chain, Black Mountain, DJ Fuschl Dynamite
Ort: Obersalterberger Hof 1, 57577 Marienthal
Datum: 08.08. – 10.08.2023
Kosten: 132 Euro (3-Tages-Ticket)
Genre: Stoner Rock, Hard Rock, Heavy Rock, Heavy Metal, Retro Rock, Proto Metal, Doom Metal, Psychedelic Rock
Besucher: 800
Veranstalter: Heinzelmännchen Hofcafé
Link: https://www.facebook.com/events/1490899201728169
Fans von Stoner Rock, Hard Rock, Heavy Rock, Heavy Metal, Retro Rock, Proto Metal und Doom Metal finden sich seit 2019 zum Hoflärm Festival (Heinzelmännchen Hofcafé, Obersalterberger Hof 1, 57577 Marienthal) ein.
Dieses Jahr feiert das Veranstalterteam um Caspar und Reiner bereits die sechste Ausgabe des Hoflärm Festivals. Nachdem letztes Jahr das ausverkaufte Jubiläum groß gefeiert wurde, soll es in diesem Jahr natürlich mit großartiger Musik weitergehen. Das Hoflärm Festival im Westerwald hat sich bereits nach kurzer Zeit einen exzellenten Ruf bei Bands und Fans international geschaffen.
Hier kommt ihr zum Bericht der ersten beiden Tage. Heute geht es leider schon mit dem letzten Tag weiter. Da freut man sich das ganze Jahr über auf das Festival und schon ist es wieder vorbei. Allerdings wird hier am letzten Tag noch einmal groß aufgefahren.
Heute, am letzten Tag sind wir wieder pünktlich zurück. Das ist auch absolut notwendig, denn der heutige Tag beginnt mit meiner Lieblingsband des Bong Metals. Das sind die Kieler Earthbong. Das ist natürlich ein fantastischer Einstieg in den dritten Tag des Festivals, obwohl Earthbong für mich persönlich etwas später hätten spielen dürfen. Richtig heiß ist es heute Mittag schon und sich dann schon eine Bong mit Earthbong reinziehen? Ob wir das unbeschadet überleben?
Im letzten Jahr hat mich ein gewisser Claas (Ogo) Ogorek angeschrieben, ob ich nicht mal ein Review für die neue EP seiner Band machen wolle. Ja und da Claas der Gitarrist jener Earthbong ist, kamen wir schnell zusammen. Es blieb nicht bei dieser einen EP, sondern ich wurde auch noch Mitglied in der Church Of Bong, so jedenfalls der Titel des letzten Albums. Ich bin total happy, Claas und seine Mitstreiter Mersel (Selly) Nuhiji (Bass, Gesang) und Thomas (Tommy) Handschick (Schlagzeug) mit Earthbong heute hier endlich live zu sehen.
Earthbong werden nicht, wie die anderen Bands, von den beiden Galatic Superlords Kathi und Carsten angekündigt, sondern von „Mr. Freak Valley“ Volker Fröhmer in seiner typischen und sympathischen Art: „Liebe Freunde …“ Musikalisch erhalten die Fans / Weed Jünger auf dem Platz den Einlass in die Church Of Bong. Songs, dicker als der Rauch, den der Weihrauch bei zeremoniellen Messen einnimmt. Ok, Weed ist halt etwas schwerer und auch süßlicher und entzückt die gläubigen Jünger, diesen Rauch zu inhalieren bzw. die schweren Riffs durch die Ohren erschallen zu lassen. Genialer Einstand für heute und die Church Of Bong bzw. Earthbong dürften einige neue Mitglieder/Fans haben. Mal schauen, vlt. gehen wir nächstes Jahr auf dem Hoflärm Festival ja in eine Frohe Zukunft mit Kombynat Robotron, denn da spielen 2/3 von Earthbong auch. Aber das soll nur ein Fingerzeig sein, gell Claas und Caspar!
Die letzten Jahre hatte ich jeweils Geburtstag auf dem Hoflärm Festival und der wurde mit obligatorischer Schwarzwälder Kirschtorte mit den Berliner Freunden Oberg und weiteren gefeiert. Dieses Jahr fällt mein Geburtstag allerdings auf den Montag nach dem Hoflärm Festival. Ein tolles Geburtstagsgeschenk erhalte ich allerdings schon im Voraus von den Berlinern, die mir ein Päckchen mit Earth Ship / Grin und Slowshine geschnürt haben und heute Mittag überreichen. Vielen Dank nochmals Jan, Sabine und André, meine Lieblingsberliner, aber natürlich nicht nur deshalb. Ich freue mich auch darüber, dass sie später noch mit ihrem Earth Ship landen werden.
Es folgen die Gothenburger Tornet. Die Band sorgt mit ihrem okkulten Retro Rock dafür, dass es hier auf dem Hoflärm, passend zum Festivalshirt, zu einem Goat-Kult aus Goatenburg kommt. Sehr ansprechende Show des Quintetts, wobei ich zugeben muss, dass ich immer noch den Rauch von Earthbong einatme und mir die Goat nichts anhaben kann 😉
Das Hoflärm Festival ist mittlerweile ein internationaler Act geworden. Sowohl Fans als auch Bands kommen aus allen Ländern. Die nun folgenden The Dharma Chain kommen sogar vom anderen Ende der Welt, also Australien. Ziemlich experimenteller Psychedelic Rock ist nun angesagt und die Earthbong wirkt immer noch nach. Da passt die Mucke der Australier allerdings dann richtig.
Zwischendurch immer wieder reger Austausch mit Freunden und Bekannten und wie man diese und jene Band erlebt hat. Bisher ein sehr starker letzter Festivaltag, der mit der folgenden Band noch einmal getoppt wird. Mit Slomatics ist nun wieder schwerer Doom angesagt. Slomatics kann man getrost als einen Giganten in der Szene bezeichnen. Seit zwanzig Jahren hat man mit fast jeder großartigen Band gespielt und hat bereits auf solchen Festivals wie Roadburn, Desertfest, Freak Valley, Psycho Las Vegas, etc. vorgespielt. Mit dem Hoflärm Festival kommt heute nun ein weiteres dazu. Die drei Freunde Marty (Schlagzeug, Gesang), David (Gitarre) und Chris (Gitarre) hinterlassen hier gewaltige Fußspuren und einen mächtigen Eindruck. Ja, ihr habt richtig gelesen: zwei Gitarren und kein Bass und dabei Doom. Das funktioniert wahnsinnig gut mit einem Schlagzeuger im Kreuz, der zudem noch die Vocals raushaut. Ein unvergesslicher Auftritt des Trios aus Belfast (Nord-Irland). Direkt nach dem Gig unterhalte ich mich recht lange mit den sehr sympathischen Jungs. Wir unterhalten uns über den verpassten Auftritt 2022 auf dem Freak Valley Festival, bei dem sie nicht auftreten konnten, weil die Instrumente am Flughafen abhandengekommen sind, über Conan, das Artwork und das Doom-Leben im Allgemeinen. Dabei fällt mir noch ein, dass ich ihnen die Bilder noch schicken sollte.
Nach solch einem Gig muss ich zuerst mal wieder runterkommen. Das mache ich dann bei Sacri Monti. Das Quartett aus Kalifornien liefert Retro Rock der Sixties und Seventies und holt die Fans auf dem Hoflärm auf eine kleine Zeitreise mit.
Nach Sacri Monti wird es wieder richtig „dreckig“. Die folgenden Dopethrone kommen aus Hochelaga / Kanada. Ein wilder Doom/Sludge Mix mit punkigen Attitüden folgt jetzt. Sänger und Gitarrist Vincent Houde lässt seine Gitarre rückkoppeln und wir befinden uns bereits in einem der ultradreckigen Songs, wie man sie auf Alben wie zum Beispiel Transcanadian Anger vorfindet. Ich habe die Band das letzte Mal vor fünf Jahren live gesehen, damals noch als Quartett, denn dort hatte man mit Julie Unfortunate noch eine zusätzliche Sängerin dabei. Wie soll man diesen schleppenden und drückenden Mix von Dopethrone bezeichnen? Depressive Suicidal Sludge Metal wäre wohl passend. Ellenlange Rastalocken sind die Markenzeichen von Vincent Houde, neben dem Bassisten Vyk Gründungsmitglied, der mittlerweile wieder zum Trio geschrumpften Dopethrone. Benannt hat sich die Band nach dem 2000er-Album der Doom Band Electric Wizard. Tief grollendes Gitarren- und Bass-Gewammse prägt das Geschehen. Dazu gesellen sich ganz ureigen rausgegrunzte, rausgekotzte Vocals. Die Band zieht die Fans hier mächtig in ihren Bann. Obwohl Dopethrone keine Band aus New Orleans sind, scheint sie doch des Voodoozaubers mächtig zu sein. Kumpel René nennt es „Männermucke“. Ich entgegne ihm, definiere bitte diesen Begriff, da muss er leider passen 😀
Space / Psychedelic Rock auf allerhöchstem Niveau folgt nun mit den Kanadiern Black Mountain. Die sieht und hört man nun wirklich nicht allzu oft in Deutschland. Caspar hat es allerdings möglich gemacht, dass wir die Band heute Abend auf den Höhen des Westerwaldes erleben dürfen. Black Mountain sind tatsächlich ein Erlebnis. Die Band, die vor zwanzig Jahren von Gitarrist und Sänger Stephen McBean ins Leben gerufen wurde, ist mit Sicherheit einer der Höhepunkte auf dem diesjährigen Hoflärm Festival, welches eigentlich nur durch Höhepunkte glänzt. Black Mountain bringen hier mit ihren teilweise Pink Floyd angehauchten Songs noch einmal etwas ganz anderes an die Fans. Der Doppelgesang von Stephen McBean und Amber Webber schafft eine tolle Atmosphäre. Dies irgendwie in einer völligen „Unaufgeregtheit“, da ist auf der Bühne kein wildes Hin- und Hergerenne. Absolut cool wirkt das Quintett auf der Bühne, bringt einen absoluten musikalischen Leckerbissen für die Fans und schleudert uns noch einmal in andere Sphären. Wahnsinn!
Wer jetzt allerdings denkt, er habe alles erlebt, der irrt sich. Denn nun kommt zum Late Night Special das Earth Ship aus den anderen Sphären angeflogen. Ja, eigentlich aus Berlin, können sie allerdings auch aus anderen Sphären landen. Seit einem Konzert 2018 in Wiesbaden habe ich ein besonderes Verhältnis zu den sympathischen Berlinern und begegne ihnen mindestens einmal im Jahr. Dieses Jahr habe ich sie sogar bereits auf dem Freak Valley Festival, wo sie einen Secret Gig hatten, gesehen. Man ist bereits das vierte Mal auf dem Hoflärm Festival. Na ja, so ganz stimmt das nicht, die drei Protagonisten ja, allerdings Earth Ship erst das zweite Mal, denn zwischendurch war man als Slowshine und Grin hier. Ich bin gespannt, was sich Jan, Sabine und Andrè einfallen lassen, um auch nächstes Jahr hier wieder zu spielen 😉
Mit dem Berliner Earth Ship gibt es nun natürlich eine Reise ins weite Sludge / Doom Orbit und das mit Warp-Antrieb! Jan und Sabine sind es gewohnt, eine Late Night Special Show hier im Dunkeln am Ende des Tages zu spielen, denn letztes Jahr haben sie es als Psychedelic Doom Duo Grin gemacht. Mit Earth Ship wird es allerdings rauer und dreckiger. Andrè ist an der Schießbude hinten außer Rand und Band und kann sich Grin, also das Grinsen nicht verkneifen. Mächtiger Abschluss eines wieder einmal außergewöhnlichen Hoflärm Festivals im Westerwald!
Vielen lieben Dank an Veranstalter und alle Beteiligten, ob Bands, Fans oder Helfer. Wir freuen uns bereits jetzt auf das Hoflärm Festival 2025. Der Termin steht bereits, vom 14.08. bis 16.08.2025 wird der Westerwald auf dem Hoflärm Festival wieder gerockt. Wir sind gespannt, welche außergewöhnlichen Bands uns dann präsentiert werden.
Weitere Fotogalerien:
Earthbong
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Earth Ship
Impressionen