Hopelezz – Storie Of A War Long Forgotten

“Hopelezz‘ Stories Of A War Long Forgotten!“

Artist: Hopelezz

Herkunft: Wuppertal

Album: Storie Of A War Long Forgotten

Spiellänge: 51:47 Minuten

Genre: Modern Thrash Metal

Release: 24.08.2018

Label: Massacre Records

Link: https://www.hopelezz.de/

Studio: The Barrack Studio, Ratingen

Bandmitglieder:

Bass – Marcel Krüger
Gitarre, Vocals – Adrian Vorgerd
Gitarre – Dennis Ehlen
Schlagzeug – Dominik Gaidel

Tracklist:

1. Intro: Ich Bin Krieg
2. War Against War
3. The Beast
4. The Only Way
5. War Long Forgotten
6. Let Their Cities Burn
7. Trough Hell
8. What You Deserve
9. A Prayer For Better Days
10. This Must Not Be The End
11. Holding Out For A Hero (Bonnie Tyler Cover)
12. Vom Letzten Tag

Mit ihrem neuesten Langspieler revolutionieren Hopelezz sich selbst. In zwölf durchaus ausgereiften Songs verpacken die vier Nordrhein-Westfalen ein schwieriges Thema ziemlich gut. Auf Stories Of A Long Forgotten War macht die Band einen großen Schritt vorwärts! Das auf deutsch verfasste Intro Ich Bin Krieg eröffnet uns die Geschichte des Albums mit ruhigem, klaren Gesang und verleiht dem Moment eine dezent melancholische Stimmung, bis in der Mitte des Liedes Wut und Kraft durch Instrumente und Growls die Atmosphäre bestimmen.
Der Übergang zu War Against War wird nur durch den Sprachwechsel ins Englische deutlich. Weiterhin dominieren Wut, Kraft und Aggression den Song. Der klare Gesang zwischendurch balanciert das Stück aus und verleiht ihm einen positiven Antrieb. Beim dritten Lied The Beast ist der Name Programm. Brutaler und energetischer als seine Vorgänger marschiert das Biest in die Ohren der Hörer und tobt sich dort aus.
The Only Way hingegen kommt wesentlich ruhiger daher und bringt eine eher düstere, träge Atmosphäre mit sich. Die Grundstimmung kippt von Wut zu Melancholie, was wunderbar durch den klaren Gesang unterstützt wird. Besonders fällt mir hier der eingängige Refrain auf, welcher ebenfalls eine dezente Traurigkeit mit sich trägt.
Der fünfte Track lässt mich trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik zunächst schmunzeln, denn keine Band, die sich mit ihr auseinandersetzt, eröffnet nicht mindestens einmal mit Sirenen. Die Growls werden definierter und einprägsamer, das Schlagzeug marschiert stark voran und die melodischen Gitarren halten die grundlegende Melancholie aufrecht. Kein Wunder also, dass zu War Long Forgotten auch ein Video produziert wurde.

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Let Their Cities Burn steht etwas im Schatten seines Vorgängers, auch wenn deutlich zu merken ist, dass die Vocals absichtlich etwas dahingerotzt sind, um dem Song eine dreckige Note zu verleihen. Mit Through Hell setzen Hopelezz eine neue Stimmung im Album ein. Die hohl wirkende Gitarre zu Beginn des Stücks vermittelt eine Müdigkeit, welche die Hoffnungslosigkeit der Vocals gezielt unterstützt. Die später einsetzenden Growls wirken in diesem Kontext wie ein letztes Aufbäumen des Protagonisten.
What You Deserve kann mit seinem Vorgänger leider nicht mithalten und erinnert mich leider an einen klassischen Metalcore Song. Ich befürchte, dass die Luft aus dem Album bereits raus ist, doch Prayer For Better Days belehrt mich eines Besseren. Es geht ähnlich energiegeladen weiter und baut langsam zu einem Ende auf. Die Stimme wirkt nun noch emotionaler als zuvor.
In This Must Not Be The End geben die Jungs von Hopelezz noch einmal alles. Schnell und brachial schreitet der Song voran und wirkt noch einmal ähnlich aggressiv, wie der Beginn des Albums. Nach diversen Coverversionen kennen und lieben wir alle bereits Bonnie Tylers Holding Out For A Hero. Eigentlich haben die vier Wuppertaler auf ihrem Album unter Beweis gestellt, dass sie die Balance zwischen laut und leise, hart und weich sehr gut beherrschen – so verwundert es mich, dass es ihnen hier nicht rundum gelungen ist. Ein wenig mehr Melodie hätte diesem Stück nicht geschadet, denn so wirkt es etwas zwangsmetallisiert. Das große Finale des ersten Konzeptalbums kommt wieder in deutscher Sprache daher und beginnt noch einmal als vollwertiger Song. Düster, brachial und das Album zusammenfassend begleitet uns Vom Letzten Tag hinaus aus der Geschichte mit einer zum Ende hin zart auslaufenden Melodie.

Fazit: Alles in allem haben sich Hopelezz mit ihrem neusten Werk selbst übertroffen und nicht nur einen Schritt, sondern einen Sprung vorwärts gemacht. Ein thematisch schwieriges Konzeptalbum haben sie gut umgesetzt, welches lediglich ein paar Kinderkrankheiten aufweist. Die Wechsel sind gut umgesetzt und die diversen Stimmungswechsel angepasst an Emotionen in Ausnahmensituationen. Meine Kritik geht hier eher an einzelne Tracks, die nicht vollkommen ausgereift scheinen und so kleine Tiefpunkte im Album bilden, welches besonders bei Konzeptalben problematisch ist. Nichtsdestotrotz durfte ich einem runden und gelungenem Album lauschen und habe kein schlechtes Gewissen es weiterzuempfehlen.

Anspieltipps: The Beast, War Long Forgotten, Through Hell
Shoshannah G.
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