Eventname: All For Metal Cruise, Release Cruise
Bands: All For Metal, Mob Rules
Ort: Louisiana Star, Hamburg
Datum: 24.08.2024
Kosten: Ticket 45 €
Genre: Power Metal
Besucher: ca. 450 Besucher
Veranstalter: Rainer Abicht
Link: All For Metal
Das zweite Album der Power Metal Band All For Metal mit dem Titel Gods Of Metal (Year Of The Dragon) steht in den Startlöchern und soll nun zum Start ordentlich promotet werden. Dazu gibt es dann einige Releasepartys, wobei die Schönste im Hamburger Hafen stattfindet. Bereits gestern, am eigentlichen Veröffentlichungsdatum, wurde die erste Cruise durchgeführt, zu der wir leider nicht konnten. Da wird nicht nur die Band hautnah anwesend sein, sondern es gibt auch ein exklusives Konzert, bei dem die Songs der anstehenden Tour gespielt werden. Heute, am Samstag, klappt es und so machen wir uns auf den Weg in die Hansestadt. Unterwegs zum Eventort, dem Überseehafen, machen wir bei schönstem Wetter bei einem Griechen halt. Bedauerlicherweise kein Grieche mit dem typischen Angebot, sondern eher so ein nobler. Preise höher, Auswahl geringer, Portionen überschaubar. Trotzdem haben wir was gefunden und es reicht eigentlich auch aus, aber der Laden wird nicht zu unseren Favoriten gehören.
Am Überseehafen angekommen, werden wir zur Louisiana Star, einem Schaufelrad Dampfer geführt. Dort sind bereits viele Metalheads und auch Andrea Da Silva Nolasco und Hauke Jans sind vor Ort. Erstere ist exklusiv für All For Metal da und hat auch gestern bereits den ersten Törn mitgemacht. Nach einem kurzen Plausch und der Versorgung mit Kaltgetränken soll es dann auch um 20:00 Uhr mit Mob Rules aus Schortens losgehen. Die beginnen aber schon etwas früher und legen sich mächtig ins Zeug. Das Boot selbst legt pünktlich ab und uns erwartet eine dreistündige Fahrt. Dabei geht es die Elbe runter, vorbei an der Elbperle, dem Elbstrand und all den am Ufer liegenden Häusern und Kneipen. Das Schiff wird seine Fahrt bis Blankenese durchführen und dann zurück zur Überseebrücke, mit einem Abstecher zu den Containerschiffen fahren.
Mob Rules können mich und die ca. 450 Metaller nur bedingt fesseln und so gehen wir an Deck und genießen den Ausblick auf die Elbphilharmonie, die Landungsbrücken und all dem, was da so herumsteht. Alles wartet auf den Auftritt von All For Metal und so sind viele an Oberdeck und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Gegen neun ist es dann so weit und All For Metal beginnt ihren Auftritt. Bereits zum ersten Song All For Metal wird es schweißtreibend. Das Deck mit den Zuschauern ist gerammelt voll und so wird es warm. Richtig warm. Tetzel schwitzt ab der zweiten Minute und das bleibt das gesamte Konzert so. Auch Antonio ist schnell in Rage und steht dem Schwitzen in nichts nach. Dem Rest der Band sieht man es nicht so an. Die beiden Gitarristinnen Jasmin Pabst und Ursula Zanichelli geben zwar ordentlich Gas, aber es scheint ihnen nicht ganz so warm zu sein. Die Rhythmusabteilung, mit dem maskiertem Bassisten Florian Toma und dem Drummer Leif Jensen, liefert die fette Basis für die vorne agierenden Bandmitglieder, wobei Florian auch schon mal über die Bühne tobt oder im Graben unterwegs ist.
Ach ja, dann sind da auch noch die beiden Tänzerinnen Christina und Louisa, die zumindest bei den männlichen Zuschauern auch für zunehmende Wärme sorgen. Im Set gibt es eine gesunde Mischung aus neuen und alten Songs, die mal mit schwingendem Hammer, mal mit einem riesigen Schwert untermalt werden. Um die Schwere des Hammers zu demonstrieren, stellt Tetzel den auf den Kopf und dann versuchen sich Antonio und Florian daran, scheitern natürlich. Nur die zierliche Ursula schafft das dann. Immer wieder gibt es Nebel und Funkenfontänen und so wird es eine abwechslungsreiche Darbietung. Dafür sorgen dann auch die beiden Tänzerinnen, die das eine oder andere Mal in Szene gesetzt werden. Wenn die Finger zum Gitarre-spielen nicht ausreichen, wird auch schon mal eine Bohrmaschine mit Aufsatz kurzerhand umgewandelt. Neben Florians Ausflügen in den Graben, inklusive eines innen beleuchteten Totenschädels, der an eine Gliederkette baumelt, steht auch Antonio das eine oder andere Mal in vorderster Front und lässt es sich nicht nehmen, den Kontakt mit den Fans zu suchen. Zwischen den Songs gibt’s immer wieder Lob an die Fans und natürlich auch die Aufforderung, ordentlich den Tonträgern zuzusprechen, um hier ggf. in den deutschen Charts zu landen.
Beim Song Hear The Drum haben sich Christina und Luisa in das kleine Schwarze gezwängt und werfen sich beim Trommeln ordentlich in Pose. Leider verpasse ich die hohen Sprünge, das wäre ein schönes Motiv gewesen. Anschließend gibt es noch ein paar T-Shirts, die in den Weg in die schwitzende Menge finden. Nach Year Of The Dragon gibt es ein kleines Basssolo, das mit einer Störung unterbrochen wird. Dann muss der Techniker nach vorn, der nichts Besseres zu tun hat, als Ursula im Konfettiregen einen Heiratsantrag zu machen. Klar war das geplant, aber Ursula schien dann doch überrascht zu sein und ein Tränchen gibt es auch noch. Natürlich hat sie „Ja“ gesagt und so findet der Ring (sie zu knechten, ach nee, das war ein anderer) den Weg an ihren Finger. Dazu gibt es ein neues Shirt mit der Aufschrift „Same Penis forever“. Dann geht es weiter im Text. Gods Of Metal, Hammerfall, Valkyries mit Gastgitarrist Tim Hansen (Sohn von Kai Hansen) runden das Konzert ab. Danach gibt es noch das schnelle Godess Of War und that’s it. Kurzweilig, eine wenig Manowar, etwas Samurai-Feeling, viel nackte Haut bei den Männern, die Performance klar auf den maskulinen Teil abgestimmt, macht es einfach Spaß.
Zu viel Tiefgang darf man nicht erwarten, aber das ist auch nicht das vorrangige Ziel. Hier wird dem Metal gehuldigt, wie Tetzel mit lautstarker Unterstützung proklamiert, „All For Metal, Metal For All“. Das kommt gut an und so kann man auch über den nicht immer guten Klargesang von Tetzel hinwegsehen, besser -hören. Das kann Antonio eindeutig besser, aber die Combo aus Growlen und Klargesang passt wieder. Danach folgt noch eine Autogrammstunde, die gut besucht ist und mit viel Mühe sind alle erreichbar und können Mitgebrachtes oder an Bord erworbenes Merch signieren. Wir steigen dann bereits bei den Landungsbrücken aus, weil der Weg zum Auto einfach kürzer ist. Fazit: Vorgruppe musste nicht, Bootsfahrt zumindest am Anfang schön, danach war ja Konzert unten, All For Metal haben ordentlich abgeliefert und für Megastimmung gesorgt – und somit ist das Ziel erreicht.