Artist: Minas Morgul
Herkunft: Deutschland
Album: Heimkehr
Spiellänge: 45:37 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 23.04.2021
Label: Trollzorn Records
Link: facebook.com/Minas/Morgul
Bandmitglieder:
Gesang – Robse
Gitarre – Saule
Gitarre – Haffi
Bassgitarre – Janke
Keyboard – Jen
Schlagzeug – Berserk
Tracklist:
- Prolog: Sturm Aus Ost
- Heimkehr
- Niedergang
- Stein Um Stein
- Teufel
- Weltenfall
- Totenschiff
- V.F.
- Dein Erwachen
- Epilog: Tiefe Narben
Das siebte Studioalbum von Minas Morgul steht in den Startlöchern und wartet nur darauf, euch in finstere Welten zu entführen. Was ich anfangs als gemütliches, melodisches Album erwartet habe, hat sich zu einem echten Brett entpuppt, welches vor Dauerfeuer nur so strotzt. Ebenso wenig hätte ich damit gerechnet, dass sich die Stimme von Robse, im Vergleich zum letzten Album Kult aus 2017, so enorm verbessert hat. Was vor vier Jahren vielleicht noch als Standard Black Metal Stimme durchging, ist bei Heimkehr zu einem richtigen Markenzeichen geworden. Die Energie, die von den Stimmbändern bei diesem Album ausgeht, ist enorm, aber genau in demselben Stil feuert die Band hinterher. Träumerische Riffs und Soli erzeugen atmosphärische Sphären, in denen man sich verliert. Die dazu kombinierten Basslines erzeugen ein betäubendes Klangbild, bei dem man gemütlich abdriften kann – perfekt für lange nächtliche Autofahrten. Die Texte tragen ihren Teil ebenfalls dazu bei, denn die behandelten Themen regen zum Nachdenken und Überlegen an. Niedergang und Hoffnung sowie mythologische Themen werden behandelt und infrage gestellt – vielleicht wird hier sogar die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet und wir wissen es noch gar nicht – wer weiß.
Ansonsten finden die klassischen Black Metal Elemente in diesem Album ihren Platz und man darf sich auf melodische Marduk Energie freuen, die in dauerhaftem Stroboskoplicht aufgeht. Die ruhigeren Elemente helfen einem kurz Durchzuschnaufen und bringen einen in eine trancepsychische Atmosphäre, bei der man das Gefühl hat, abzuheben. Abgehoben sind Minas Morgul nicht, sie konzentrieren sich auf ihre Technik, welche in Heimkehr nahezu perfektioniert wurde. Dabei entsteht auch genügend Abwechslung, die man in vielen Black Metal Alben verzweifelt sucht. Totenschiff ist hier das beste Beispiel – dies ist ein Song, den ich in keiner Art und Weise dem Black Metal zugeordnet hätte, da Rhythmus und Melodie eher an eine Melodic Death Metal Band erinnern, aber genau dieser Ausbruch macht das Album auch interessant. Bei den Painscreams ist Mitsingen einfach erforderlich und bei mehrfachem Hören des Tracks kommt man nicht drum rum. Man wird automatisch Mitsingen und die Stimmung, ohne Fragen zu stellen, aufnehmen.