Mörser – Thank You For Leaving

Fuck you, I’m with Mörser!

Artist: Mörser

Herkunft: Deutschland

Album: Thank You For Leaving

Spiellänge: 34:42 Minuten

Genre: Bremencore

Release: 17.12.2021

Label: Assault Records

Link: https://morser.bandcamp.com/album/thank-you-for-leaving

Bandmitglieder:

Gesang – Denny
Gesang – DC
Gitarre – Sven
Gitarre – Svenion
Bassgitarre – Matt
Schlagzeug – André

Tracklist:

  1. Blitz
  2. Fed By The Dark
  3. Heart Beats
  4. Lapse Of Justice
  5. Winter
  6. Road To Ruin
  7. The Enemy
  8. Malterra
  9. Coward Bay
  10. BFA
  11. Departure
  12. Cavern
  13. Thank You For Leaving

Mörser aus der Hansestadt Bremen dürften jedem ein Begriff sein, der dem Grindcore nicht abgeneigt ist. Die Band besteht schon seit 1995, hat sich aber, was Veröffentlichung angeht, immer ein wenig zurückgehalten. Nach den ersten beiden Alben Two Hours To Doom (1997) und 10000 Bad Guys Dead (2001) wurde es ziemlich ruhig um die Band. 2002 folgte noch eine EP und dann erst 2010 Album Nummer drei namens 1st Class Suicide. Der geneigte Fan musste wieder fünf Jahre auf das nächste Album namens V warten. Und, man kann es erahnen, danach ging es auch nicht zügiger voran. 2021 kam eine EP mit zwei Songs, die das Warten auf Album Nummer fünf etwas erträglicher machen sollte. Diese beiden Songs befinden sich nicht auf dem Album, von daher eine sinnvolle Angelegenheit. Die Veröffentlichung hat sich, wie ja mittlerweile normal, nach hinten verschoben, da das Presswerk nicht hinterherkam. Dieses bedeutet aber auch, dass das Album auf Vinyl erscheint und diese habe ich zum Glück auch noch ergattern können. Im Vorfeld gab es zum neuen Album eine Onlineveranstaltung und vor allem konnte die Band uns auf dem Hellseatic in Bremen begeistern. Um so gespannter war ich nun auf die neuen Songs.

Die Bezeichnung ist nicht ganz korrekt, denn eigentlich zocken sie Bremencore. Bremencore ist eine Art brutaler Metal-lastiger Hardcore, der aufgrund der Bremer Bands Acme, Systral und Carol zu dem Namen gekommen ist. Die Bands haben in den Kuschkes – Rockstudios aufgenommen und Dirk Kuschke hat diese Bands mit seinem speziellen Sound versorgt. Und auch die Band Mörser zählt dazu und dürfte, sofern ich richtig informiert bin, die letzte Band dieser Periode sein.

Los geht es mit Blitz und genauso wie einer schlägt der Song ein. Einzelne Snareschläge und dann Blastbeat. Was willste mehr? Fettes Riffing und immer schön straight forwards. Was Mörser immer schon ausgezeichnet hat, ist der doppelte Gesang, der sehr oft auch gleichzeitig erklingt. Circle Pit in eigenem Wohnzimmer ist angesagt. Das Tempo wird dann für eine Tanzeinlage herausgenommen. Weit entfernt von stumpfen Slamgeschichten. Grindgrooves halt und diese sitzen. Dann spielt die Gitarre wieder vorweg und man bekommt noch einmal ordentlich etwas um den Latz geknallt.

Natürlich möchte der nachfolgende Song Fed By The Dark da in nichts nachstehen. Hier arbeitet man mit einer schnellen Uftata. Sehr fett. Dann spielt die Gitarre ein Slayer-lastiges Riff und der Drummer unterstützt diesen Moment mit Einzelschlägen. Sehr fett. Danach ein feines Riff, Stakkato- Riffs folgen und dann wird es evil, die Gitarre zieht sich und der Gesang ist so richtig böse. Hier kommt dieser brutale Hardcore zur Geltung. Fies und vernichtend. Man, machen die Laune. Weiter so.

Ich stehe ja auf so kurze Schmachtfetzen und Mörser bedienen genau dieses Feld. Alle Songs sind zwischen zwei und drei Minuten und haben für mich somit die perfekte Länge. Lediglich der CD-Namensgeber geht über vier Minuten.

Lapse Of Justice kommt dann am Anfang mit einem hypnotischen Riff, welches weiter verarbeitet wird. Okay, schon ein krasses Teil, aber bietet einen guten Kontrast. Der Song ist recht düster und wartet wieder mit Slayer-haftem Riffing auf, aber Mörser kupfern zur keiner Zeit ab, sondern bauen diese Elemente mit ein. Der Song geht aber nicht so direkt rein.

Aber dafür Winter. Hier kann man wieder total abgehen und durchdrehen. Auffallend ist, dass sie trotz des Geschwindigkeitsfaktors sehr um Abwechslung bemüht sind und dieses gelingt ihnen auch. Feines Ding, geht rein und wird zu keiner Zeit langweilig.

Auch dieses treibende Riff zu Beginn von Road To Ruin. Großartig. Man drückt und walzt im Midtempo. Stakkato-Riffing und die andere Klampfe spielt weiter. Kommt sehr geil. Ein schon fast schon hypnotischer Part und dann wieder ein angsteinflößender Midtempopart. Das Tempo wird dann wieder angezogen, der Gesang erneut gedoppelt und der Reviewer hat mal so richtig Spaß.

Mit dem längsten Song hört man auf, wie oben schon einmal kurz angesprochen. Thank You For Leaving verarbeitet dann alles, was die Burschen verkörpern. Vor allen dieser, positiv gemeint, nervtötende Refainpart, der absolut groovig und bösartig daherkommt, haut einen um und man selber grölt zu Hause vor der Anlage ein Thank You For Leaving!

Beim Hellseatic gab es das T- Shirt „Fuck you, I’m with Mörser!“ – mehr muss man da nicht zu sagen.

Mörser – Thank You For Leaving
Fazit
Da, wo Mörser draufsteht, steckt auch Mörser drin. Das Bremer Sixpack ballert uns dreizehn neue Schmachtfetzen um die Ohren. Eine superbe Mischung aus Grindcore, Death Metal, Power Vioelence. Metal und Hardcore - kurz Bremencore. Brutal, aggressiv, wütend und dunkel. Wer auf extreme Musik abfährt, braucht dieses Teil in seiner Sammlung!

Anspieltipps: Blitz und Road To Ruin
Michael E
9
Leser Bewertung20 Bewertungen
9.2
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