Artist: Mono Inc.
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Album: Darkness
Spiellänge: 47:31 Minuten
Genre: Dark Rock, Gothic Metal
Release: 15.08.2025
Label: NoCut
Format: CD, Vinyl, Digital
Link: Mono Inc.
Bandmitglieder:
Gesang – Martin Engler
Gitarre – Carl Fornia
Schlagzeug – Katha Mia
Bass – Ilja John Lappin
Tracklist:
- In My Darkness
- Lost In Pain
- Fly
- Dein Anker
- The Dark Side Of The Sun
- Unter Deiner Haut
- We Were Young
- Ravenheart
- Abendbrot
- Sea Of Love
- Nothing I Regret
- Ray Of Light
Nun ist es schon ein paar Tage her, dass das dreizehnte Mono Inc.-Album auf dem Markt erschienen ist. Ich habe mir bewusst Zeit gelassen, um auch die fast zeitgleich erschienene Lord Of The Lost – Opvs Noir Part 1 zu erleben. Heute geht es aber um die Darkness-Scheibe, die mit dem neuen Bassisten Ilja John Lappin aufgenommen wurde. Bereits im Vorfeld gab es einige Single-Auskopplungen (auch in haptischer Ausgabe), die auf das Album Hunger machen sollten. Das ist für Fans eigentlich kaum noch nötig, aber trotzdem immer eine willkommene Promotion. Die Platte hat es inzwischen auch auf den ersten Platz der Charts geschafft und reiht sich damit in die Erfolge von Ravenblack und The Book Of Fire ein.
Die Songs selbst stammen – wie eigentlich immer – von Martin Engler, der diesmal auch auf deutschsprachige Tracks setzt. Es gab zwar schon immer mal einen deutschen Titel, aber diesmal sind es drei. Mein erster Höreindruck vor ein paar Wochen war zunächst ernüchternd. Die zwölf Songs haben mich nicht abgeholt, und somit habe ich das Album erst einmal ad acta gelegt. Nun sieht es aber anders aus. Inzwischen habe ich die Box bekommen, sehr schön zusammengestellt, die Vinyl und auch die Songs jetzt mehrfach gehört. Und es hat sich dann doch noch ein Wandel eingestellt. Es fängt bereits mit dem ersten Track In My Darkness an: eingängige Melodie, Martins unverwechselbare Stimme und dazu der Hintergrundgesang von Katha. Das setzt sich in Lost My Pain so fort, allerdings mit einem klasse Einsatz von Carl auf seiner Klampfe.
Fly entpuppt sich als gefühlvoller Midtempo-Kracher. Da passt mal wieder alles zusammen: der Chorgesang mit Katha, das Intro mit akustischer Gitarre, die Melodie, der Bezug zum Raben, das Erhabene, wenn sich der Song entwickelt – gekonnte Moll-Architektur. Mit Dein Anker folgt der erste deutschsprachige Titel. Ich bin ja eigentlich immer etwas skeptisch bei deutschen Songs, aber auch hier punktet Martin mit inhaltlichen Aussagen, als Fels in der Brandung für alle anderen da zu sein. Eines meiner Highlights folgt: Dark Side Of The Sun, mit orchestralem Beiwerk, ist eine typische Mono Inc.-Hymne. Sie hat alles, was man zu einem Hit braucht – große Melodie, eingängiger Refrain und natürlich das Wechselspiel von Martins tiefer und Kathas hoher Stimmlage. Ein weiterer Song namens Unter Deiner Haut, bei dem ich zunächst unbedarft sagte: „Oh, ein Song für Tätowierer.“ Und in der Tat ist es auch das vorrangige Thema bei dem Track, auch wenn er sich sicherlich auch auf andere Lebenslagen übertragen lässt. Trotzdem gefällt er mir gut, da ich alles nachempfinden kann: „Für den Moment aus Freud und Leid bereit.“ Wer kennt es nicht?
We Were Young trägt die Botschaft, sich an Vergangenes zu erinnern, so nach dem Motto: „Weißt du noch, damals, als wir jung waren?“ Musikalisch ein typischer Mono Inc.-Song, wenn auch nicht ganz so düster. Ravenheart, mit Klavierintro, Geige und tiefer, düsterer Stimme, schlägt einen Bogen zum letzten Album Ravenblack, wobei der Rabe ja immer mal wieder thematisch aufgegriffen wird. Der Song bleibt aber in einer fast schon symphonischen Struktur und dürfte wohl gut bei einer entsprechenden symphonischen Tour ankommen. Mit Abendrot kommt der dritte deutsche Titel. Er erinnert entfernt etwas an Achim Reichel, ist aber ein guter deutscher Rocksong, der auch von Mono Inc. überzeugend umgesetzt ist. Sea Of Love ist etwas schneller und dürfte – wie übrigens wohl mindestens alle anderen Songs auch – live auf Konzerten gut funktionieren. Der ansprechende Rhythmus mit den eingängigen Texten lädt geradezu ein, mitgesungen zu werden. Schön auch die Bass-Sequenz von Ilja, die nur noch von Carl übertroffen wird. Nothing Regret wird nochmals langsamer: eine waschechte Ballade mit Klavier und leichten Streicher-Einsätzen. Wäre das der Plattenabschluss, wäre der Song vielleicht zu seicht. Deshalb folgt mit Ray Of Light noch ein Kontrast. Vom Gewittersturm eingeläutet, greift schnell ein ordentlicher Rhythmus mit einer schön überlagerten Melodie. Der Song entwickelt sich nicht ganz wie erwartet, macht aber insgesamt eine gute Figur und ist ein guter Abschluss.




