Mortal Wound – The Anus Of The World

Mittelschneller Death Metal unter der Sonne Kaliforniens

Artist: Mortal Wound

Herkunft: USA

Album: The Anus Of The World

Spiellänge: 40:03 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.05.2024

Label: Me Saco Un Ojo Records

Link: https://mortalwound.bandcamp.com/album/split-with-gutless

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Sam
Gitarre – Peter
Bassgitarre – Mathias
Schlagzeug – Devlin Baldwin

Tracklist:

1. Found Dead In A Bush
2. Tunnel Rat
3. The Surf Is Gonna Be Bitchin’
4. Drug Filled Cadaver
5. One Who Kills & One Who Loves
6. Born Again Hard
7. Engulfed in Liquid Hellfire
8. The Worm Has Turned For You
9. Spirit Of The Bayonet
10. Even The Jungle Wanted Him Dead
11. Royally Fucked Forever

Die aus Los Angeles stammende Band Mortal Wound wurde im Jahre 2018 gegründet und dann kam alles so, wie es kommen musste. Ein normaler Verlauf einer Bandgeschichte. Das Quartett brachte im Jahre 2018 ein Demo heraus und 2020 eine Split mit Gutless aus Australien. Die Split erschien bei Me Saco Un Ojo Records. Ich vermute einmal, dass die Pandemie die Band ein wenig ausgebremst hat, aber nun geht es weiter und das erste Full Length wurde auf die Menschheit losgelassen.

Found Dead In A Bush kommt mit einem kleinen Intro inklusive Sprachnachricht und dann geht die Death-Metal-Attacke los. Schön auf die Zwölf. Cooles Riff, druckvoller Sound und ein schön tiefer Gesang. Dann wird quasi ein Slam rausgeholt, um danach einen richtigen Groover ans Tageslicht zu fördern. Gute Idee. Die Burschen mögen es dann auch ein wenig abwechslungsreich, liefern ein geiles, langgezogenes Riff ab und holen mich damit absolut ins Boot. Das schockt. Im druckvollen und aggressiven Midtempo ballert man dieses Teil um die Ohren, um dann wieder den fetten Groove zu präsentieren, der ebenfalls im Midtempo präsentiert wird. Klaro, da geht noch was und wieder ins Uptempo. Sehr fein. Ein aufreibendes und beinahe melancholisches Solo wird reingedrückt. Dieses baut sich aber zu einem richtigen Part aus und geht wieder direkt in einen Midtempopart. Und immer diese tiefen Vocals darüber. Das ist schon sehr intensiv und bereitet einem Death-Metal-Fan absolute Laune. So lässt man den Song enden und bietet am Ende noch eine lustige Einlage, wahrscheinlich eine Filmszene.

Tunnel Rat fängt auch mit einem Intro an, wenn man so will. Eine kleine Country-Einlage zu Beginn, kurz und knackig. Humor haben die Burschen. Der Song plätschert am Anfang kurz vor sich hin und geht meines Erachtens erst mit der richtigen Tempoverschärfung so richtig los. So geht es zwischen Midtempo und Uptempo hin und her. Damit wird man die Death-Metal-Szene nicht erneuern, aber es macht Laune. Dann spielt die Gitarre vor, ein Äh vom Sänger erfolgt und weiter geht das Geballer. Ein leckeres Riff wird rauf und runter geknattert, damit die Drums sich auch einmal richtig austoben können. Nach einer Tempoverschärfung wird der Part wiederholt, während die zweite Gitarre ein feines Solo spielt. Der Song hat sich noch derbe gut entwickelt, muss ich sagen. Mit einem ins Gebälk schlagenden Midtempopart endet Tunnel Rat und ich bin durchaus zufrieden.

The Surfin Is Gonna Be Bitchin‘ ist so ein kleines lustiges Intermezzo, welches vierzig Sekunden unsere Ohren verzückt.

Mit Drug Filled Cadaver geht die kalifornische Reise weiter und man hört durchaus, dass die Burschen von den Neunzigern beeinflusst wurden und dort vor allem von den mittelschnellen Death-Metal-Bands. In diesem Tempo marschiert man von Anfang an los und klingt sehr fetzig. Die Drums sind eher zielgerecht und zerstörend. Diese technischen Einheiten, die viele Drummer mittlerweile zum Besten geben, spielen eher eine untergeordnete Rolle. Trotzdem hat das hier natürlich alles Hand und Fuß. Zum Glück wechseln die Burschen hier noch ins Uptempo, ansonsten wäre es recht langweilig geworden. Aber dieser Wechsel kommt dem Song absolut entgegen und bringt wieder eine gute Stimmung mit sich. Trotzdem zieht der Song ein wenig an mir vorbei, obwohl ein ziemlich geiles, rhythmisches Riff dabei ist und das Solo, welches natürlich nicht fehlen darf, auch nicht schlecht ist.

Und so ballert man sich weiter durch das Death-Metal-Universum und baut immer wieder Samples oder Zwischenspiele mit ein, wie z.B. One Who Kills & One Who Loves, um anschließend wieder ordentlich Gummi zu geben, in diesem Falle mit dem Song Born Again Hard. Auch hier agiert man im Mitteltempo zu Beginn, baut Gitarrenquietscher mit ein und steigert dann das Tempo, ohne wirklich richtig zu ballern. Das machen sie dann aber auch noch. Screams gesellen sich zu den absolut tiefen Vocals, ein kleines Basssolo erklingt und ein wildes Solo. Ab in ein Break und wieder bedient man sich dem Mitteltempo und drückt und galoppiert ohne Ende. Ein langsamer und kraftvoller Part kommt um die Ecke, wie zu Beginn, und dann erinnern sie einen schon an Dying Fetus. Das Tempo wird dann noch einmal verschleppt, eine Sprachfrequenz wird verwendet und man gibt im Midtempo noch einmal alles. Ein heller Scream erklingt im Hintergrund und mit einem sehr fetten Bangpart verabschiedet man sich.

Mortal Wound – The Anus Of The World
Fazit
Mortal Wound aus Kalifornien mögen den mittelschnellen Death Metal der Neunziger und zelebrieren diesen. Samples und Zwischenspiele lockern das Geschehen auf. Rhythmische Gitarreneinheiten, dynamisches Drumming und die tiefen Vocals machen die ganze Sache absolut interessant und dürften Fans von Skinless, Dying Fetus oder Jungle Rot gefallen.

Anspieltipps: Found Dead In A Bush und Born Again Hard
Michael E.
7.3
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