Nogothula – Telluric Sepsis

Technische, progressive und brutale Death Metal Perle aus dem amerikanischen Underground

Artist: Nogothula

Herkunft: USA

Album: Telluric Sepsis

Spiellänge: 42:29 Minuten

Genre: Blackended Death Metal

Release: 13.12.2024

Label: Blood Harvest Records

Link: https://www.facebook.com/nogothula

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Eric Payne
Gesang und Gitarre – Colton Deem
Gitarre – Nick Moeller
Schlagzeug – Alex Hooper

Tracklist:

1. Awakening
2. Chaospore
3. Catacomb Cauldron
4. Lacerating Vibrations
5. Observers Of Perpetual Rot
6. Labyrinthian Sunken Spires
7. Morbid Seas Of Stygian Blood
8. Telluric Sepsis
9. Meandering Comatose Twilight… The Carrion Viaduct

Nogothula aus Ohio, USA, gründeten sich im Jahre 2021.Das Quartett fackelte nicht lange und haute gleich eine EP namens Gore Vortex Ascension raus. Gitarrist Nick und Basser und Sänger Eric sind ansonsten auch noch bei den Deather Verment aktiv. Scheinen wohl nicht ausgelastet zu sein. Am 19.04.2024 ist dann ihr Debütalbum namens Telluric Sepsis in Eigenregie (digital) herausgekommen. Blood Harvest Records war von diesem Album sehr überzeugt und bringt es jetzt noch einmal als Kassette, CD und Vinyl heraus. Die Vinyl-Version erschien am 13.12.2024 und ist Bestandteil dieses Reviews.

Und schon, gleich nach dem Opener Awakening, welcher tonnenschwer und langsam aus den Boxen gekrochen kommt, muss man zur Erkenntnis kommen, dass das Label Blood Harvest Records durchaus richtig gehandelt hat. Der Song, der eher als Intro dient, hat schon eine gewisse Intensität. Doomig schreitet man davon, ziemlich klinisch und kalt. Die Growls sind sehr tief und die Screams sehr aggressiv, und dann lässt man es apokalyptisch ausklingen. Der Wind zieht seine Runden und düstere Synthie-Klänge begleiten den Untergang bzw. das Erwachen.

Dann ist aber Schluss mit Lustig und von der ersten Sekunde an macht Chaospore ernst. Geile Riffs werden weggeblastet und alles im Namen der Technik. Herrlich. Erst einmal zeigen, wo der Hammer hängt, um es dann ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Und mit ein wenig ist auch wirklich nur ein wenig gemeint. Der Gesang wird gedoppelt. Herrlich. Im aggressiven Tempo ballert man sich jetzt durch das Universum. Screams und Growls wechseln sich ab oder kommen gleichzeitig ums Eck. Das Geballer wird dann von einzelnen Riffs unterbrochen, aber nur kurz. Ein ÖÖH erklingt und weiter gehen die Attacken auf die Nervenzellen. Ja, das macht Laune und erinnert mich an meine Lieblinge von Cryptopsy zu ihren besten Tagen. Nach zwei Minuten dann ein Break, kurzes, langsames, melodisches Intermezzo, welches dann weiterverwendet und niedergeknüppelt wird. Kurz darauf so was wie ein Groove. Die Growls zerstören dabei so ziemlich die Totenruhe. Break, wieder Geknüppel und es folgt ein wildes Solo. Es passiert die ganze Zeit irgendetwas, denn dann nimmt man wieder das Tempo heraus und baut einen melodischen Groove ein, der dann erneut mit dem bekannten Ballerpart sein Ende findet. Der doppelte Gesang kommt wieder zum Tragen und klingt so was von derbe.

Zeit zum Entspannen geben einem diese vier Amerikaner aber nicht, denn Catacomb Cauldron holt auch gleich zu Beginn den Knüppel heraus und liefert dazu noch absolut geiles Riffing ab. Nichts mit durchatmen. Wenn man den Anfang überlebt hat, gönnen sie einem nach vierzig Sekunden ein kleines Break von ein paar Sekunden, aber marschieren dann sofort weiter und bauen dann einen technischen Groove mit ein und, wer hätte das gedacht, dieser hält natürlich nur kurz an. Danach wieder Geknüppel hoch zehn und dann folgt ein verschleiertes Riffing, welches an alte Cannibal Corpse erinnert. Dann geht es wieder los und nun wechselt man sich ein wenig zwischen Ultrageknüppel und langsameren Momenten ab, wobei die technische Variante natürlich nicht zu kurz kommt. Interessant ist dabei, dass das Songwriting eben passt und man nicht das Gefühl hat, hier wird ein Part an den anderen gesetzt, weil man es kann, sondern Nogothula gehen bewusst zu Werke. Auch hier hat man einen kurzen, melodischen Moment dabei. Ansonsten überrollen sie einen förmlich und bringen eine gelungene Mischung aus Brutalität, Progressivität und Technik auf das Parkett. In dieser Kombination habe ich diese Art von Mucke schon lange nicht mehr gehört. Herrlich.

Es gibt ja wirklich viele gute technische und brutale Death Metal Bands wie z.B. Defeated Sanity, Obscura oder Origin und Nogothula müssen sich sicherlich nicht hinter diesen Bands verstecken, auch wenn sie vielleicht mehr die Brutalität in den Vordergrund stellen, obwohl die technischen Skills an jeder Ecke hörbar und spürbar sind, wie zum Beispiel beim Song Labyrinthian Sinken Spires. Immer, wenn man das Gefühl hat, jetzt hat man sich ein wenig verrannt oder es ist zu technisch, kommen sie mit einer gelungenen Abwechslung um die Ecke. Bei dem angesprochenen Song ist es ein derber Slampart mit anschließenden fettem Riffing.

Aufgrund der Produktion entsteht ein gewisses Space-Gefühl und durch die eingebauten, wenn auch nicht überwiegend vorhandenen Sci-Fi-Elementen klingen sie auch ein wenig nach Nocturnus. Auch Einflüsse der späteren Gorguts sind zu hören.

Ansonsten dürfen Fans von Cryptopsy oder Suffocation aber so was von bedenkenlos zuschlagen.

Der Namensgeber des Albums, Telluric Sepsis, ist ein absolut großartiger und derber Song. Immer vorwärts. Ziemlich geile Riffs, der Drummer ist wahnsinnig, der Bass killt ohne Ende und die beiden Stimmen machen einen fertig, im positiven Sinne. Und dann dieses melodische Lead, welches druckvoll aus den Boxen kommt, gepaart mit einem technischen Groove und Breakdowns. Schon geil, macht Spaß.

Ein Album, welches man durchaus öfter hören muss, um es zu verstehen, aber schon beim ersten Mal hängen bleibt. Lecker Ding!

Nogothula – Telluric Sepsis
Fazit
Das Label Blood Harvest Records hat mit dieser Veröffentlichung alles richtig gemacht. Das Album ist bereits im April 2024 als digitale Version erschienen und wurde jetzt der gesamten Welt präsentiert. Zum Glück, denn diese neun Songs sind absolut geil. Derbster technischer, progressiver und brutalster Death Metal, wie er sein soll. Eine Mischung aus Cryptopsy, Suffocation, Gorguts, Decapitated, Nile und ein wenig Nocturnus, Wütende Leads, wahnsinniges Drumming, brutale Breakdowns und Grooves, Growls und Screams , die alles killen und eine fette Produktion. Aber vor allem das Songwriting hat mich begeistert. Kaufen!

Anspieltipps: Catacomb Cauldron und Telluric Sepsis
Michael E.
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