Artist: Novembers Doom
Herkunft: Chicago, Illinois, USA
Album: Major Arcana
Genre: Dark Metal, Heavy Metal, Doom Metal, Death Metal, Progressive Metal, Gothic Metal
Spiellänge: 56:36 Minuten
Release: 19.09.2025
Label: Prophecy Productions
Links: https://novembersdoom1989.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Paul Kuhr
Schlagzeug – Garry Naples
Gitarre – Vito Marchese
Gitarre – Larry Roberts
Bass – Mike Feldman
Tracklist:
- June
- Major Arcana
- Ravenous
- Mercy
- The Dance
- The Fool
- Bleed Static
- Chatter
- Dusking Day
- XXII
Alte Hasen in dunklen Gefilden sind Novembers Doom aus Chicago. Was sich vom Bandnamen nach düster und herbstlich vernebelt anhört, ist in der Realität weit weniger im erdrückenden Doom oder schwarzen Metal zu verorten. Die Protagonisten selbst umschreiben ihren musikalischen Stil als Dark Metal. Novembers Doom vereinen verschiedene Genres, basierend auf Heavy Metal und Death Metal. Stilistische Schlenker zum Folk, progressiver Musik oder klassischem Rock sind keine Seltenheit. Aus den frühen Jahren ist nur noch Sänger Paul Kuhr mit dabei. Jüngstes Bandmitglied ist Garry Naples an den Drums, der 2011 zu Novembers Doom kam. Das Line-Up ist stabil und nach einer sechsjährigen Studiopause heißt es Major Arcana.
Nach dem Intro dröhnt der Titeltrack aus den Boxen und setzt die ersten Ausrufezeichen für die kommende knappe Stunde Musik. Der Anfang wirft die Frage auf, wie Sisters Of Mercy oder Paradise Lost als eine Kombination von Heavy Metal und Gothic Metal klingen würden. Im weiteren Verlauf wird es bedrohlicher und kantiger, wobei eingängige Passagen das Liedgut auflockern. Bereits zum Start machen Novembers Doom klar, dass Schubladendenken nicht der Ansatz des Quintetts ist. Ravenous bewegt sich in Richtung Progressive Death Metal, wo erneut die Saitenarbeit für die besonderen Akzente sorgt.
Völlig andere Töne schlägt Mercy anfänglich an und ist eine Nummer, die auf Doom mit progressiven Elementen setzt. Das klingt nach einer ungewöhnlichen Mixtur, die in der Realität zugänglicher ist, als es von der Beschreibung her klingt. Unkonventionell mit elektronischen Klängen startet The Dance, um kurze Zeit später in Richtung progressiven Metals auszubrechen. Die Vocals erinnern erneut an der einen oder anderen Stelle an Gothic Metal der 90er-Jahre, die mit den Instrumenten einen spannenden Sound kreieren, der nicht an jeder Straßenecke zu finden ist.
Die weiteren Stücke wie The Fool, der Langläufer Bleed Static oder der keifende Gesang bei Chatter vagabundieren zwischen Death Metal, Progressive Death Metal, Progressive Metal und Doom Metal, sind alles andere als schwach, stehen aber etwas im Schatten von anderen Nummern. Zum Scheibenende holen Novembers Doom nochmals aus. Dusking Day überrascht mit einem mehr als anspruchsvollen, aber auch sehr kantigen Gitarrenspiel. Darüber legen die Protagonisten eine zugängliche Gesangslinie, womit nochmals die besonderen Qualitäten von Major Arcana hervorstechen. Der Schlusspunkt nennt sich XXII und stampft düster, doomig und progressiv in Richtung Scheibenende.




