P.O.D. – Veritas

Eine moderne Ausrichtung greift in alte Tugenden

Artist: P.O.D.

Herkunft: San Diego, USA

Album: Veritas

Spiellänge: 34:55 Minuten

Genre: Nu Metal, Crossover, Post-Grunge, Alternative Metal

Release: 03.05.2024

Label: Mascot Records

Link: https://payableondeath.com/

Bandmitglieder:

Gesang –  Sonny Sandoval
Gitarre – Marcos Curiel
Bassgitarre – Traa Daniels

Tracklist:

  1. Drop (feat. Randy Blythe)
  2. I Got That
  3. Afraid To Die (feat. Tatiana Shmayluk)
  4. Dead Right
  5. Breaking
  6. Lay Me Down (Roo’s Song)
  7. I Won’t Bow Down
  8. This Is My Life (feat. Cove Reber)
  9. Lies We Tell Ourselves
  10. We Are One (Our Struggle)
  11. Feeling Strange

Seit drei Jahrzehnten ziehen die Amerikaner P.O.D. ihren Stiefel durch. Die Nu Metal Säule wird mit Crossover, Post-Grunge und Alternative Metal Elementen gespickt und offenbart trotz dieser bereits breiten Ausrichtung immer noch Überraschungen. Aktuell arbeitet die Band als Trio – Schlagzeuger und Gründungsmitglied Wuv Bernardo hatte vor zwei Jahren die Formation verlassen, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Der Status ist schwebend, vorerst wird Wuv auf Veritas vom Studio-Drummer Robin Diaz ersetzt. Eine neue Konstellation, die wir so von P.O.D. noch nicht kannten. Welchen Einfluss hat diese Personalie auf die Kunst der verbleibenden drei Künstler? Darauf blicken wir jetzt in den nächsten Zeilen. Veritas kommt auf 35 Minuten Spielzeit, in der gleich elf Sequenzen aus den Boxen fliegen.

Mit Drop (feat. Randy Blythe) und I Got That drehen die Männer aus San Diego den Regler nach rechts. Neben der Unterstützung von Lamb Of God-Sänger Randy Blythe lassen P.O.D. Jinjer-Sängerin Tatiana Shmayluk auf dem Song Afraid To Die mitwirken. Der Einstieg gelingt mit den beiden Gästen spielend. Der Spannungsbogen wird sofort strammgezogen und bringt Veritas in Position. Neben modernen Passagen, die eine Weiterentwicklung unterstreichen, kommen auch ganz klassische 90er Nu Metal Hooks zum Tragen. Das Ergebnis: Neue und alte Fans kommen auf ihre Kosten, ohne alte Kost noch mal aufwärmen zu müssen. Das düstere Artwork lässt zu Beginn deutlich emotionalere Abgründe vermuten. Das kann man nach dem ersten Durchlauf jedoch verneinen. Klar gibt es hier keine rosarote Brille der Happy-Life-Fraktion, eine tiefe Schlucht ins Tal der Tränen bleibt dem Hörer jedoch auch erspart. Angemessen druckvoll macht Breaking richtig Spaß. Die gesprochenen Lyrics sitzen und passen wunderbar in die melodische Atmosphäre. Nicht der einzige Höhepunkt in einem gelungenen Silberling. Studio-Drummer Robin Diaz macht zudem einen guten Job und wirkt alles andere als ein Fremdkörper im eingespielten P.O.D.-Team. Bei This Is My Life stellt sich Cove Reber mit ans Mikrofon. Er konnte sich in den letzten Monaten als Singer-Songwriter in der Post-Hardcore Szene in den USA einen Namen machen. Bei uns in Europa ist er noch recht unbekannt, was sich jedoch auch schnell ändern dürfte. Zurück zu Veritas und den letzten beiden Werken We Are One (Our Struggle) und Feeling Strange. Die letzten beiden Nummern schließen das elfte Kapitel und hinterlassen wie schon beim intensiven Start einen guten Eindruck. Umfangreich, flexibel und trotzdem präzise machen P.O.D. wenig falsch und vieles richtig.

P.O.D. – Veritas
Fazit
Dass P.O.D. nicht nur einfach Nu Metal zelebrieren, kommt ihnen immer wieder nur zugute. Die große Nu Metal Phase ist bekanntlich vorbei, das dürfte die Musiker aber kaum jucken. Schließlich lassen sie die Hardcore-Muskeln spielen, legen die Hand in melodische Alternative-Metal-Feuer und sprengen jegliche Ketten mit gesitteten Post-Grunge-Gedanken. Fans der Genres bekommen ein starkes Album, das ohne Pausen durch die halbe Stunde fliegt. 

Anspieltipps: I Got That und Breaking
René W.
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