Artist: Panzerchrist
Herkunft: Dänemark
Album: Maleficium Part I
Spiellänge: 42:30 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 06.12.2024
Label: Emanzipation Productions
Link: https://www.facebook.com/panzerchristofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Sonja Rosenlund Ahl
Gitarre – Frederik O’Carroll
Gitarre – Danny Bo Pedersen
Bassgitarre – Panzergeneral
Schlagzeug – Ove Lungskov
Tracklist:
1. Blood Leeches
2. Weak Is The Flesh
3. Mist On The Moat
4. Confessions
5. Sister Death
6. Curse Of Desire
7. Savage Daughter
8. Ritual
Die Dänen von Panzerchrist braucht man ja auch wirklich keinem mehr vorzustellen. Wer sich ein wenig mit der Death Metal Materie beschäftigt und in diesem Universum unterwegs ist, wird die Band logischerweise kennen, denn die brachialen Genossen sind bereits seit 1993 unterwegs. Alben wie Battalion Beast und das von mir sehr geschätzte Regiment Ragnarök sind echte Knaller. Obwohl Dänemark ja ein recht kleines Land ist, wechselt die Band sehr oft ihre Musiker. Lediglich der Panzergeneral ist von Anfang an dabei. Sängerin Sonja röchelt seit 2023 und dem Album Last Of A Kind herum. Maleficium Part I ist das neunte Album der Combo und das Debüt von Gitarrist Danny Bo Pedersen und Schlagzeuger Ove Lungskov.
Blood Leeches kommt dann, wie gewohnt, mit einem bedrohlichen Intro, aber keinem Kriegsszenarium, wie man meinen könnte. Stimmenwirrwarr mit bedrückender Hintergrundkulisse. Nach sechzig Sekunden ist der Spuk aber auch schon vorbei und die rasenden Dänen legen wieder los. Die Riffs sind schnell und blackig angehaucht, auch der screamige Gesang geht in die Richtung. Sehr fett. Der Drummer schießt aus allen Rohren und blastet drauflos. Mit bedrohlichen Keys und einer Tempoverlangsamung geht es dann weiter. Dieser Part wird zu einer bedrohlichen Gesamtkulisse aufgebaut. Die Drums spielen dann einen kleinen Marschrhythmus, bevor man den Anfang wiederholt und alles niedermetzelt. Pure Energie, pure Gewalt. Sonja screamt sowohl hoch als auch tief und das passt gut ins Gesamtbild. Wenn sie Gummi geben, dann aber auch richtig. In einem schleppenden und drückenden Midtempo fahren sie weiter über die Kriegsschauplätze dieser Welt, um dann mit einer feinen Doublebass und einem melodischen Lead die Weltherrschaft zu übernehmen. Diese Parts hatten sie auch schon auf der Regiment Ragnarök und diese sind einfach nur geil. Da muss der Kopf rauf und runter gehen. So drückt man die Faust mit mittlerer Geschwindigkeit in die Eingeweide der hörenden Zeitgenossen. Nach 6:33 Minuten ist dann Schluss, aber der Song kommt einem definitiv nicht so lange vor.
Die Dänen hatten schon immer fetzige und geile Riffs und ein gutes Händchen für das Songwriting, ohne dabei weich zu werden, so auch beim Song Weak Is The Flesh. Der Song ist von der Länge her auch über sechs Minuten, bietet am Anfang aber eher ein thrashiges Momentum. Kommt schon sehr geil, da man Weak Is The Flesh schon gut mitgrölen kann. Ein melodischer Part, der langsam, aber druckvoll vorgetragen wird, folgt und wird später mit Einzeltönen vorgetragen. Ja, das hat was. Das Teil wird nicht richtig schnell, aber überzeugt absolut. Die Gitarrenarbeit ist allererste Sahne. Die Melodie bleibt sofort hängen. Nun darf auch einmal ein richtig fettes Solo ran. Dann wird ein wenig Fahrt aufgenommen, um dann die Drums kurz alleine agieren zu lassen. Die Gitarren gesellen sich dann wieder dazu und die Melodie darf wieder ihre Herrlichkeit entfalten. Das Ganze klingt dabei aber düster und bösartig. Noch Keys dazu, ein verwirrender Midtempopart und bedrohlich dem Sonnenuntergang entgegenschreiten. Hat was, auch wenn die Geschwindigkeit fehlt. Braucht der Song aber auch nicht, um brutal zu sein.
Das vierminütige Stück Sister Death überzeugt dann wieder mit feinsten Blast Beats, aber eben auch mit diesen schleppenden Elementen, die die Band ja immer am Start hat. Die Finger flitzen über die Klampfen und ohne Knoten geht es in die nächste Attacke. Der blackige Anteil ist, wie in den meisten Stücken, schon hoch, aber auch sehr interessant, und die Riffs haben es wirklich in sich, denn sie klingen an einigen Stellen sehr bedrohlich.
Savage Daughter überzeugt mit diesem heulenden und langgezogenen Riff und dem dazugehörenden Geballer. Sehr geil. Der Song ist pure Aggression, pure Wildheit und hat keinen Bock auf Gefangene, selbst dann nicht, wenn sie das Teil ins schelle Midtempo verlagern. Die Klampfen spielen vor und dann geht das Gemetzel weiter. Diese melodischen Leads schocken einfach und machen Panzerchrist aus. Die Vocals sind auch richtig fett und knurrig. Nicht einmal drei Minuten hat dieser Überfall gedauert. Herrlich! Mit diesem Album kann man gut Schadenzauber betreiben.