Event: Rhapsody Of Fire – Challenge The Wind European Tour 2024
Bands: Rhapsody Of Fire, Freedom Call, Secret Sphere
Ort: Logo Hamburg, Grindelallee 5, 20146 Hamburg
Datum: 06.11.2024
Kosten: VVK 30 €, AK 38 €
Zuschauer: ca. 250
Genre: Power Metal, Heavy Metal, Symphonic Metal, Symphonic Power Metal, Melodic Metal, Progressive Power Metal
Link: www.logohamburg.de
Setlist Rhapsody Of Fire:
- The Dark Secret
- Unholy Warcry
- I’ll Be Your Hero
- Chains Of Destiny
- The March Of The Swordmaster
- Challenge The Wind
- March Against The Tyrant
- Diamond Claws
- The Magic Of The Wizard’s Dream
- Dawn Of Victory
- Reign Of Terror
- Kreel’s Magic Staff
- Land Of Immortals
- Emerald Sword
Es gibt Tage, an denen Musik eine ganz wichtige und befreiende Rolle im Leben von Menschen übernimmt, die einen entsprechenden Tick für derartige Dinge haben. Der 6. November 2024 ist ganz bestimmt so ein Tag, an dem eine Auszeit für den Kopf mehr als guttut. Der Blick auf das abendliche Programm verspricht Spaß und positive Vibes. Ein Fest für Fans, die Mitsinghymnen und klischeebehaftetem Power Metal etwas abgewinnen können. Dunkle Wolken lassen sich besser mit positiven Dingen kompensieren und nicht mit Schwarzmetall, wobei da jeder Metalfan unterschiedlich gelagert ist.
Also rein ins Vergnügen und bereits um 19 Uhr öffnen sich die Pforten des altehrwürdigen Logos. Die bekannten Gesichter der Hamburger Metalszene sind ebenfalls da und freuen sich auf einen Abend, an dem es reichlich Gelegenheiten zum Mitsingen geben wird. Auch ein Kaltgetränk, das die Scheiße des Tages runterspült, ist herzlichst willkommen.
15 Minuten nach Einlass starten bereits Secret Sphere. Der Bandname dürfte in Deutschland keinen großen Bekanntheitsgrad haben. Die Truppe gibt es bereits seit mehr als 25 Jahren und kommt aus Italien. Eine gewisse stilistische Nähe zum Headliner ist gegeben. Anfänglich kämpfen Secret Sphere mit dem Sound, wobei vor allem das Keyboard überproportional aus den Boxen dröhnt. Das gibt sich im Laufe der Show und acht Nummern, inklusive Intro und Outro, liefern die Herren in ihrer 30-minütigen Spielzeit. Dabei ist mit Recall Of The Valkyrie ein Song dabei, der bereits 25 Jahre auf dem Buckel hat. Secret Sphere sind ein hervorragender Opener für den musikalischen Abend, an dem Sänger Roberto Messina charismatisch und sympathisch rüberkommt und den Laden nach den anfänglichen Soundproblemen im Griff hat. Die Truppe kann gerne wiederkommen, gerne mit einem längeren Set.
Eine sichere Bank sind Chris Bay und seine Mitstreiter. Freedom Call, der Bandname könnte auch der Slogan des Tages sein. Der Umbau ist in 15 Minuten erledigt und das Quartett steht auf der bekannten Bühne mit dem Balken in der Mitte.
Frontman Bay kommt beim Track Metal Is For Everyone zu der Erkenntnis, dass, wenn alle Menschen auf der Welt Metal hören würden, die Welt ein friedlicher Ort wäre, an dem die Musik den Rhythmus vorgibt. Eine schöne Illusion, wobei der Ansatz auch für gute Musik, überall auf der Welt, sorgen würde.
Egal, es ist mitsingen, klatschen, rumhüpfen und Spaß angesagt. Tears Of Babylon, Union Of The Strong oder Power & Glory: Freedom Call reihen Hit an Hit und die Fans feiern ausgelassen die Show. Zum Ende der 50 Minuten bedankt sich Bay bei der Crew für die Unterstützung und zumindest jetzt in diesem Moment ist das Logo das Land des Lichts, in dem die Crowd nochmals die Stimmbänder kräftig strapaziert. Danke Freedom Call, an düsteren Tagen ist Happy Metal einfach wunderbar.
Übrigens waren Freedom Call gerade vor ein paar Wochen als Headliner im Hamburger Logo und feierten am Sonntagabend eine ausgelassene Metalparty (hier nachzulesen).
Der Headliner kommt aus Italien und nennt sich seit 2006 Rhapsody Of Fire. Bekannt wurde die Truppe als Rhapsody mit Alben wie Legendary Tales, Symphony Of Enchanted Lands oder Dawn Of Victory. Rhapsody waren eine der Bands, die die Renaissance des Power Metal Ende der 90er mit initiierten. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern setzen Rhapsody auf Bombast und symphonische Elemente und wühlten sich durch diverse Fantasiethemen, wobei das Schwert immer wieder eine Rolle spielt.
Der Auftakt greift sofort in die Klassikerrubrik und kramt den Titeltrack von Symphony Of Enchanted Lands II: The Dark Secret vom 2004er-Fortsetzungswerk hervor. Die Crowd ist vom ersten Ton an dabei und die Plastikschwerter kommen zum Einsatz. Wenn wir schon bei dem erfolgreichen Longplayer sind, dann kann das Quintett auch gleich nachlegen. Unholy Warcry sorgt für gereckte Fäuste und einen Logo-Chor.
Die neueren Dinger wie I’ll Be Your Hero oder Chains Of Destiny wollen nicht so zünden. Das machen aber die alten Hits und The March Of The Swordmaster lässt das Publikum bis in die hinteren Reihen steil gehen. Das Ding ist mehr als 20 Jahre alt, stellt aber mit einem Ohrwurmrefrain und symphonischen Einschlag viele neue Kompositionen mehr als nur in den Schatten. The Magic Of The Wizard’s Dream und vor allem Dawn Of Victory tragen die Fans in eine andere Welt. Klar sind der Zuckergehalt und Bombast hoch, aber Spaß machen die eingängigen Teile trotzdem, auch wenn der beinharte Trve-Black-Metaller verächtlich auf die Meute blickt.
Der Zugabenblock hat es nochmals in sich. Reign Of Terror, aber vor allem Land Of Immortals und das unverwüstliche Emerald Sword, sorgen für Feierstimmung im Hamburger Club. Gegen 23 Uhr endet der Konzertabend und viele Fans nutzen den Bus der Linie fünf, nur wenige Schritte vom Club entfernt. Die Stimmung und die Meinungen sind identisch: An so einem Tag gibt es nichts Besseres als ein stimmungsvolles Musikprogramm. Der Dank geht an die auftretenden Bands, die den Fans eine perfekte Auszeit für den Kopf bescherten.