Saltatio Mortis am 18.07.2024 auf der Burg Esslingen

Mini-Spectaculum auf der Burgentour

Event: Burgentour 2024

Künstler: Saltatio Mortis

Ort: Burg Esslingen

Datum: 18.07.2024

Genre: Mittelalter Rock, Mittelalternative

Setliste:

  1. Finsterwacht
  2. Schwarzer Strand
  3. Brunhild
  4. Odins Raben
  5. Der Himmel Muss Warten
  6. Eulenspiegel
  7. Sieben Tage lang (Cover)
  8. What Shall We Do With the Drunken Sailor? (Cover)
  9. My Mother Told Me (A Capella)
  10. Pray To The Hunter
  11. My Mother Told Me
  12. Valhalla Calling (Cover)
  13. We Might Be Giants
  14. Loki
  15. Heimdall
  16. Aurelia
  17. Thekenmädchen (Versengold Cover)
  18. Mittelalter
  19. Vogelfrei
  20. Rattenfänger
  21. Prometheus
  22. Oh, Treues Herz
  23. Wo Sind Die Clowns
  24. Genug Getrunken
  25. Gardyloo
  26. Spielmannsschwur

Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als Saltatio Mortis noch im Biergarten des MPS am frühen Nachmittag für Stimmung gesorgt haben. Gut 15 Jahre später mache ich mich heute auf nach Esslingen, um mir ein Bild von der Burgentour eben jener Spielleute zu machen. Da mir Maps viel Verkehr vorhersagt, fahre ich schon beizeiten los und treffe somit, trotz zähem Verkehr, auch frühzeitig in Esslingen ein. Ein Glück, denn wie sich herausstellen wird, verläuft die Parkplatzsuche zum späteren Zeitpunkt auch eher schleppend. Mir wird von einem netten Ordner ein günstiges Parkhaus (ganze 2 € für den kompletten Aufenthalt) an der Schule empfohlen, welches sich auch noch recht nahe an der Burg befindet. Als ich mich dann der Burg nähere, haben sich auch schon einige Fans dort eingefunden, um beim Einlass direkt den Burghof zu stürmen.

Im Inneren der Burgmauern angekommen, wird auch schnell klar: Saltatio Mortis wollen hier ihren Fans was ganz Besonderes bieten. Um den Fantasyaspekt ihres aktuellen Albums Finsterwacht auch hier noch mal aufzugreifen, streifen schon kurz nach Einlass Die Feuervögel, ein Theaterensemble, verkleidet durch die Burg. Kurz vor Beginn der Show stößt dann auch meine Kollegin Alex zu mir, die mir von ihrer Odyssee der Parkplatzsuche berichtet. Doch als das Intro von Finsterwacht beginnt, ist ihr Ärger wie weggefegt. Gespannt lauschen wir der Erzählstimme, während ein Feuervogel seine Darbietung auf der Bühne zum Besten gibt, bis dann auch endlich die Band auf der Bühne steht. Auf Finsterwacht folgt Schwarzer Sand, bevor es mit Brunhild und Odins Raben weitergeht. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt fällt auf, dass Saltatio Mortis ihr Set genau zum Setting in der Burg gewählt haben und hauen mit Eulenspiegel als Nächstes einen wahren Klassiker raus, der allerdings etwas abrupt zum Ende kommt. Während des Songs fangen die Lautsprecher an zu kratzen, es folgt ein lauter Knall und ein Banner hängt schief von der Bühne. Fragende Blicke überall im Publikum.

Doch nur kurz darauf streift die Band nur mit Dudelsäcken und Trommel durch die Menge zu einer kleineren, neben dem FOH aufgebauten Bühne und uns wird klar, dass das alles inszeniert ist. Dieses Zwischenspiel fühlt sich so nostalgisch an und macht dermaßen Spaß, was man in so vielen Gesichtern beobachten kann. Dass dieses Mini-Set hauptsächlich aus gecoverten Trinkliedern besteht, stört hier wohl absolut niemanden und die Menge singt lauthals mit. Auf der großen Bühne bedeckt mittlerweile das Banner, welches vorher „verunfallt“ war, die komplette Bühne, nur um diese bei Pray To The Hunter mit einem Knall freizugeben und das dahinter entstandene Bühnenbild zu präsentieren. Auch jetzt wird die Show immer wieder mit Tänzen oder Schauspieleinlagen der Feuervögel gespickt. Doch das soll noch nicht alles sein, denn was wäre eine SaMo-Show ohne Feuer? Richtig, es würde definitiv was fehlen!

Und als ob das extrem warme Wetter an diesem Donnerstag nicht reichen würde, wird den Fans also noch mit brennenden Feuerschalen und meterhohen Fontänen auf, vor und über der Bühne eingeheizt. Neben Liedern wie Loki, Heimdall, Rattenfänger und Prometheus gesellen sich auch immer wieder Songs mit ins Set, die von der Band mit einem Witz auf den Lippen angesagt oder mit einer feuchtfröhlichen Anekdote kommentiert werden. Nach Oh, Treues Herz ist erst mal Schluss und SaMo verlassen die Bühne.

Den treuen Saltatio Mortis Konzertgängern ist allerdings bewusst, dass die Show noch nicht zu Ende sein kann und so bleibt es auch nur kurze Zeit still auf der Bühne. Mit Wo Sind Die Clowns? kehrt die Band zurück und haut einen Kracher nach dem nächsten raus. Krönender Abschluss bildet wie immer der Spielmannsschwur, welcher von gefühlt der ganzen Menge mitgesungen wird.

Ein wirklich denkwürdiger Abend neigt sich dem Ende und man kann in so viele zufriedene Gesichter blicken.