Artist: Sepultura
Herkunft: Belo Horizonte, Brasilien
Album: Quadra
Spiellänge: 51:19 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 07.02.2020
Label: Nuclear Blast Records
Link: www.sepultura.com.br
Produktion: Jens Bogren (Fascination Street Studios)
Bandmitglieder:
Gesang – Derrick Leon Green
Gitarre – Andreas Kisser
Bassgitarre – Paulo Xisto Pinto Jr.
Schlagzeug – Eloy Casagrande
Tracklist:
- Isolation
- Means To An End
- Last Time
- Capital Enslavement
- Ali
- Raging Void
- Guardians Of Earth
- The Pentagram
- Autem
- Quadra
- Agony Of Defeat
- Fear; Pain; Chaos; Suffering
Quadra heißt der neue Flummi aus dem Hause Sepultura, auf dem sich die Musiker um das letzte verbleibende Sepultura Originalmitglied Andreas Kisser gemeinsam austoben. „Bei Quadra hatten wir das Bedürfnis, dieses traditionelle Thrash-Gefühl von Beneath The Remains oder Arise heraufzubeschwören – nur eben aus heutiger Sichtweise“, sagt Andreas Kisser. „Nimm die Tribal-Percussions, die orchestralen Elemente, die Chöre, die Melodien und die Clean Vocals dazu – und du bekommst einen Schnelldurchgang durch unsere gesamte Karriere, legiert mit einem massiven und modernen Ansatz.“ Nun gut, aus Künstlerperspektive denkt man wahrscheinlich bei jedem Album, dass man die Eier legende Wollmilchsau neu entdeckt hat, dummerweise entscheiden letztlich aber die Fans, ob sich ein Album von Anfang an bewährt oder in Vergessenheit gerät.
Passend zum Titel Quadra ist das Album in vier Teile geteilt, die laut Kisser wie eine Art Doppel – Vinyl Album angelehnt sind. „[…]Seite eins ist die pure, die rohe Thrash-Seite. Seite zwei holt die Rhythmen und Percussions aus der Roots-Ära zurück. Die dritte ist ein wenig experimenteller und die vierte hat die Melodien, die akustischen Gitarren.“
Dies kann man auf jeden Fall so stehen lassen, im ersten Viertel scheint mir nur Isolation markant zu sein. Zum Glück bolzen die Brasilianer relativ schnell das drittklassige erste Drittel runter, um dann mit Capital Enslavement die viel gelobten Rhythmen auszupacken. Können die Songs bis dahin überzeugen? Kaum, für mich wirkt die Musik der Band relativ willkürlich und planlos, zerfahren und stinklangweilig. Erstmals kommt so etwas wie Songfeeling bei Raging Void auf, für eine Legende im Metalbereich ist mir das viel zu wenig. Guardians Of Earth lässt mit orchestralen Elemente aufhorchen und zeigt die Band tatsächlich einmal so, wie man sie sich wünscht. The Pentagram fährt den Karren zielgerichtet in den Dreck und dient als bloßer Lückenfüller. Effektiver kann man CD-Zeit nicht verschwenden. Bei Autem kann man sich nicht entscheiden, ob man einen Thrashsong machen möchte oder etwas Modernes, leider entscheidet man sich für beides und heraus kommt erneut ein konzeptloses Zwitterwesen, mit denen sich Sepultura scheibchenweise selber in die Irrelevanz schießen, langweilig. Quadra dient als cooler Auftakt zum clean gesungenen Agony Of Defeat, vielleicht sollten die Jungs doch diese Richtung stärker verfolgen, der Song ist mit seiner sich entfaltenden Dynamik um Längen interessanter und besser als der Rest. Fear; Pain; Chaos; Suffering experimentiert mit weiblichen Gastvocals, kommt aber nicht an die Vorgänger heran.