Spitfire – Do Or Die

Ehrlicher Rock 'n' Roll aus München zum Mitfeiern

Artist: Spitfire

Herkunft: München, Deutschland

Album: Do Or Die

Spiellänge: 42:19 Minuten

Genre: Heavy Rock, Rock ’n‘ Roll

Release: 17.09.2021

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/spitfirerocknroll

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bass – Dick Dropkick
Schlagzeug – Nikk Nitro
Live:
Bass – Tony Törpedo
Gast:
Leadgitarre bei Too Much Is Never Enough – Frank Pané

Tracklist:

  1. Ride It Like You Stole It
  2. Like A Lady
  3. Writings On The Wall
  4. Do Or Die
  5. 80s Rockstar
  6. Death Or Glory
  7. Sacrifices
  8. Die Like A Man
  9. Out In The Cold
  10. Eye For An Eye
  11. Can You Feel The Fire
  12. Another Mile
  13. Too Much Is Never Enough

Nach jeweils zwei EPs und Longplayern wechseln Dick Dropkick und seine Mitstreiter von SpitFire das Label. Die in München beheimatete Band ist von Rookies & Kings zu Massacre Records gewechselt. Nachdem Johnny Jailbreak die Band aus privaten Gründen verlassen hat, unterstützen Freunde bei Konzerten am Bass. Derzeit steht Tony Törpedo live auf der Bühne, sollte mal wieder etwas stattfinden können. Bei dem neuen Album Do Or Die hat Gitarrist Dick Dropkick allerdings das Langbrett mit eingespielt. Nicht nur das. Er zeichnet auch für die Produktion und den Mix im SilverBull Studio zuständig, bevor es von Alexander Krull im Mastersound Entertainment Studio gemastert wurde. Das Artwork wurde von Daniel Hofer bei Archetype Design gestaltet.

SpitFire 2021, Foto: Alen Ljubic

Zum zehnjährigen Bandjubiläum beschenken sich die Jungs nach der entbehrungsreichen Zeit mit diesem Album selbst. Das Album war schon für 2020 geplant, wurde in der Konzertlosen Coronaphase neu überarbeitet. Wer Angst hat, der Stil würde sich ändern, der sei beruhigt. Die Songs sind weiterhin so direkt und ehrlich, wie man es erwartet hat. Auch wenn die Texte nachdenklicher stimmen, ist noch immer Party gewiss. Als Synonym hierfür steht Like A Lady, ein Partysong mit Airplay-Ambitionen. Auch das traditionelle Cover haben SpitFire wieder mit einfließen lassen. Out In The Cold von Tom Pettys 1991er Album Into The Great White Open fügt sich nahtlos in dieses Album ein. Aber auch der letzte Song des Albums ist ein Knüller, und das nicht nur, weil Frank Pané von Bonfire und Sainted Sinners die Leadgitarre bei Too Much Is Never Enough spielt.

Und sonst? Einfache, ehrliche und vor allem handgemachte Rockmusik, gemischt mit der Lässigkeit kalifornischem Punkrocks und dem Dreck lässigem Garagen-Rocks haben nun einen Stil der Band geprägt. Die Songs sind abwechslungsreich und schnörkellos. Laut Presseinfo wurden die meisten Songs auf dem Album in einem Zeitraum von sechs Monaten geschrieben und haben mehr als 30 Songs bzw. Songideen verdrängt, die die Band in den letzten fünf Jahren angehäuft hatte. Als die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Lockdowns über die Welt hereinbrachen, bedeutete das fast das Ende dieses Bandprojekts. Stattdessen entwickelte sich eine „Jetzt oder nie!“-Haltung, die diesem Album seinen Titel gab.

Nach kurzem Vinyl-Knistern legt Ride It Like You Stole It gleich temporeich los und nimmt einen mit in die Gefühlswelt der Band. Zerbrochene Hoffnungen und zerbrochene Träume, damit kann nur das Covid-Desaster rund um die Band gemeint sein. Es folgt der schon angesprochene Partysong Like A Lady. Doppeldeutig für die Erneuerung steht Writings On The Wall. Das Tempo bleibt linear hoch, die Songs sind einfach und mitgrölbar. Death Or Glory versetzt mich in einen Schock, fängt langsam an. Nach ein paar Sekunden dann Erleichterung, das Tempo kehrt leicht punkig zurück. Dann aber doch. Mit Sacrifices wird die toughe Linie verlassen und auf Midtempo zurückgeschaltet. Dass Dick auch den Bass hervorragend einsetzen kann, beweist er mit Die Like A Man. Out In The Cold und Eye For An Eye brauchen etwas, zünden dann aber auf einem anderen Weg. Das Cover von Tom Petty ist so perfekt in das Album eingearbeitet, dass man den Ursprung zuerst überhört. Can You Feel The Fire überzeugt wieder mit einer fetten Basslinie, Mitgrölfaktor inklusive. Ein einfacher Song mit Tempowechseln und Soli an den richtigen Stellen. Der Bass ist hier schon nah am klassischen Metal. Direkt danach akustische Gitarre? Bei Another Mile, dessen Thema mir irgendwie bekannt vorkommt, hätte man vielleicht einfühlsamer mit der Positionsauswahl des Tracks sein können. Da der Song aber noch mal richtig Fahrt aufnimmt, bevor Frank Pané die Gitarre übernimmt, kann man darüber hinwegsehen. Hier knallt es noch mal richtig.

Neben den üblichen digitalen Kanälen zum Download und Stream steht Do Or Die auch in diversen physischen Medien bereit. Erhältlich ist es als CD-Digipak sowie als limitierte und nummerierte Vinyl-LP in den Farben gelb, gold (je 150 Stück) und schwarz (200 Stück). Für Sammler und Freunde gibt es zudem noch ein limitiertes Box-Set. Dieses besteht aus dem CD Digipak, einem Patch, einer Flagge und einer signierten Autogrammkarte.

Spitfire – Do Or Die
Fazit
Die fetten Riffs, die Parts zum Mitbrüllen und der ehrliche Rock 'n' Roll machen wieder Lust auf Livekonzerte. Mit dieser Scheibe treffen die Jungs zumindest ins Volle. Bei den Songs kommen weder Langeweile noch Eintönigkeit auf. Klar, die Geschichte wird nicht neu erfunden, aber das erwartet ja auch niemand. Super Jungs, mehr davon!

Anspieltipps: Too Much Is Never Enough, Like A Lady und Do Or Die
Norbert C.
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