The New Roses – Nothing But Wild

The New Roses bestechen mit einem hochgradig gelungenen Album

Artist: The New Roses

Herkunft: Wiesbaden, Deutschland

Album: Nothing But Wild

Spiellänge: 46:06 Minuten

Genre: Rock, Rock ’n‘ Roll

Release: 02.08.2019

Label: Napalm Records

Links: https://www.thenewroses.com/
https://napalmrecords.com/

Bandmitglieder:

Gitarre, Gesang – Timmy Rough
Gitarre, Gesang – Norman Bites
Bass – Hardy
Schlagzeug – Urban Berz

Tracklist:

  1. Soundtrack Of My Life
  2. Can’t Stop Rock’n‘Roll
  3. Down By The River
  4. Nothing But Wild
  5. Heartache
  6. The Bullet
  7. Runnin‘ Out Of Hearts
  8. Unknown Territory
  9. As The Crow Flies
  10. Give & Take
  11. The Only Thing
  12. Meet Me Half Way
  13. Glory Road

Da ist sie nun, die lang erwartete neue Scheibe der Rosen. Nothing But Wild lautet der Titel und das wird auf der Platte deutlich. Die schon gefühlt seit 1000 Jahren auf der Bühne stehenden vier Wiesbadener Musiker rocken mal wieder, was das Zeug hält. Im Vorfeld wurde die Single Down By The River veröffentlicht, die Lust auf das neue Album machen sollte. Und das hat geklappt. Wer ein wenig die Karriere der vier verfolgt, weiß, dass sie unermüdlich unterwegs sind. Sie spielen in kleinen Clubs, auf Stadtfesten oder auch in größeren Hallen. In der jüngeren Vergangenheit sind diese Bemühungen belohnt worden, und so durften sie bei einigen Konzerten von Kiss eröffnen und auch die Scorpions haben sich die Rocker ins Vorprogramm geholt. Wenn das keine Auszeichnung ist, dann weiß ich auch nicht. Des Weiteren sind The New Roses regelmäßig mit der Kiss Cruise unterwegs und erspielen sich auch da treue Fans. Diverse Touren durch Deutschland und Europa machen sie immer bekannter. Musikalisch haben sie bisher drei CDs und eine EP veröffentlicht. Der Wechsel zu einem großen Label war dann auch notwendig und eine logische Folge. So erblickt Nothing But Wild bei Napalm Records das Licht der Welt.

Was erwartet uns? Um es gleich vorwegzunehmen: ein megastarkes Album. Wenn das nicht in die Charts geht, dann habe ich keinen Musikgeschmack. Es geht gleich mit Soundtrack Of My Life los. Einen besseren Opener kann man sich kaum wünschen, denn das rockt gleich richtig ab und legt eine hohe Messlatte vor. Timmys Stimme raut sich durch den Song und fetzt. Weiter geht es mit Can’t Stop Rock’n’Roll und der Single-Auskoppelung Down By The River. Die ersten Songs lassen schon mal erahnen, dass es hier kaum Durchhänger geben wird. Die Produktion ist sauber. Die Drums von Urban Berz und der Bass von Hardy sind ordentlich fett abgemischt, ebenso wie der klare Gesang. Darüber immer wieder gute Riffs von Norman, der oftmals bei der Klampfenarbeit von Timmy unterstützt wird.

Munter geht es weiter. Nothing But Wild, der Titel, nach dem das Album benannt ist, und Heartache beweisen, dass die ersten Songs nicht reine Glückssache waren. Guter Rock ’n‘ Roll in amerikanischem Stil. Ein wenig Cinderella, etwas Kiss Refrain, und immer wieder die Stimme zum Hinknien. Wer Timmy mal sprechen gehört hat, wird sich wundern, was es für einen Unterschied zwischen Sprech- und Singstimme gibt. Bei The Bullet wird es etwas ruhiger. Da kommt die Akustische zum Einsatz und der Song entpuppt sich als schöner Slow Track, der sich angenehm in das Gesamtgefüge einreiht. Schöner Chorus, der in der Liveversion bestimmt für ein Lichtermeer bei den Zuschauern sorgen dürfte. Mit Runnin‘ Out Of Hearts zeigen die vier Jungs wieder Songschreiberqualitäten. Textlich werden hier Geschichten aus dem ruhelosen, aufregenden Leben eines Rockmusikers aufgegriffen. Wenn das mal nicht autobiografisch ist. Immer wieder schöne Soli von Norman, der auch auf der Bühne für eine gute Poser Figur sorgt.

Was bisher auffällt, ist, dass die Songs mehr in den Classic Rock Bereich gehen. Die vorherigen Platten waren noch mehr an den Southern Rock angelehnt. Das ist eine gute Entwicklung und dürfte auch noch mehr für internationale Beachtung sorgen. So haben wir in Deutschland auch mal wieder eine echte Hard Rock Formation. Das ist ja eher ein seltenes Gut. So geht es munter weiter. Es sind auch bei den folgenden Songs keine Durchhänger festzustellen. Alles gute Rocksongs, die Spaß machen und Vorfreude auf die anstehende Tour generieren. Ob nun Unknown Territory, As The Crow Flies oder Give & Take auf der Setlist stehen werden, ist egal. Alle drei hätten es, wie auch die davor gehörten Songs, verdient da zu stehen. In diesem Sinne sind auch die drei letzten Songs ohne Makel und runden das gesamte Album ab. Es gibt mit The Only Thing noch eine Ballade, die für Gänsehautmomente sorgen dürfte. Sehr geiles Solo von Norman und einem souverän agierenden Timmy Rough, der diesem Song das nötige Gefühl verleiht. Die letzten beiden Songs fügen sich nahtlos in den Reigen toller Songs ein, wobei Meet Me Half Way locker flockig, wie aus der Hüfte geschossen rüberkommt. Der letzte Song, Glory Road, ist bezeichnend für das Leben der The New Roses. So heißt es „JUST GET BACK ON THE STREET FOLLOW DOWN THE GUIDING LINE“ und genau das haben sie die letzten Jahre gemacht und so wird es weitergehen.

The New Roses – Nothing But Wild
Fazit
Nothing But Wild toppt das schon sehr gute Album No More For The Roa. Die Jungs sind etwas härter geworden und entwickeln sich zu einer ernst zu nehmenden Rock Band aus deutschen Landen. Die neue Platte besticht durch ausnahmslos gute Tracks und lässt nur die Frage offen, welche Steigerung es noch geben wird. Aber zunächst haben sie hier ein Werk gefertigt, das für Aufsehen auch außerhalb der heimischen Gefilde sorgen wird. Sie dürften damit in einer höheren Liga angekommen sein, und der damit einkehrende Erfolg sei ihnen mehr als nur gegönnt. Einen Schwachpunkt konnte ich nicht finden und das Einzige, was ich anmerken könnte, wäre, dass das Album zu perfekt erscheint. Aber das ist meckern auf allerhöchstem Niveau. Deshalb fast Höchstpunktzahl.

Anspieltipps: Soundtrack Of My Life, Down By The River und Glory Road
Kay L.
9.7
0
Leserbewertung3 Bewertungen
9.6
Pro
Contra
9.7
Punkte