Wie in den letzten Jahren haben wir auch in diesem Jahr im Time For Metal-Team gefragt, was denn für jeden die musikalischen Highlights waren. Dafür haben unsere Teammitglieder ihre ganz persönlichen Lieblingsalben herausgesucht. Viel Spaß mit den Time For Metal Top Five 2023!
Die meisten Konzerte in diesem Jahr habe ich selbst gegeben. Waren auch alle gut 🙂 Als Gast war mein Highlight zum einen der Gig von Visigoth in Hamburg, zum anderen der Auftritt von Screamer im Oldenburger Cadillac. Grundsätzlich zieht es mich auch immer mehr zu den kleineren Bands und Venues, weg von den großen Arenen. Heavy Metal passiert in engen Locations, in denen es im Grunde keinen Unterschied zwischen Fans und Musikern gibt – die selbst alle Fans sind. Positiv überrascht haben mich Killswitch Engage auf dem Reload. Die größte Enttäuschung waren für mich In Flames auf dem gleichen Festival – gelangweilt, perfektionistisch und ohne Rock’n’Roll-Spirit. Ansonsten gab es saustarke Releases, für mich sogar deutlich packendere als letztes Jahr. Ach ja: Lemmy, du fehlst.
Releasedatum: 24.02.2023
Genre: Rock ’n‘ Roll
Link zum Review: https://time-for-metal.eu/motoerhead-badmagic-seriouslybadmagic/
Was verbindest du mit dem Album?
Auch wenn die erste Version Bad Magic schon 2015 auf den Markt kam und es das letzte Album vor Lemmys Tod war … das Re-Release wartet mit dem neuen Greedy Bastards (einer der besten Motörhead-Songs ever, basta!), Victory Or Die, Till The End (leck mich fett!), Teach Them How To Bleed oder Thunder & Lightning mit zeitlosen Krachern und Epen auf, die für mich mit zum Besten gehören, was diese Band jemals hervorgebracht hat. Gnadenlos gut und der beste Beweis, dass der Verlust auch im Jahr 2023 nicht zu kompensieren ist.
Releasedatum: 19.05.2023
Genre: Heavy Metal
Link zum Releasekalender: https://time-for-metal.eu/releases/sacred-outcry-towers-of-gold/
Was verbindest du mit dem Album?
Folgendes: Ich liebe Blind Guardian bis zur Imaginations … und ich liebe Atlantean Kodex. Jetzt stelle man sich vor, die beiden Bands haben sich furchtbar lieb, man trinkt ein Gläschen zusammen, kommt sich näher, dies, das, Ananas. Und auf einmal ist es Mai, die Zwitschlein vögeln und dann ist es da: das Baby mit dem wunderbaren Namen Towers Of Gold. Sacred Outcry schaffen das, was ich nicht mehr für möglich gehalten habe – die perfekte Metal-Symbiose aus Power- und Epic Metal, die durch die Bank eine Hymne nach der nächsten zum Vorschein bringt. Daniel Heiman ist einer der besten Sänger der Szene und verleiht dem Album durch seine ausdrucksstarke und erzählerische Stimme eine permanente Magie, wie ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe. Ganz, ganz großes Kino. Hört euch unbedingt das epische Symphony Of The Night an. Über Kopfhörer.
Releasedatum: 13.01.2023
Genre: Heavy Metal
Link zum Releasekalender: https://time-for-metal.eu/releases/screamer-kingmaker/
Was verbindest du mit dem Album?
Nicht nur, weil ich mit den Schweden schon mehrmals die Bühne teilen durfte: Kingmaker ist ein durch und durch oberklassiges Metalalbum, das sich auch nicht scheut, Hard- oder Classic Rock-Elemente einzubauen. Die Herren klingen frischer als zuvor und bescheren uns eine absolute Hitdichte. Über allem steht sicherlich die Hymne The Traveler, die irgendwo zwischen Demon, Trespass und Europe (jawoll!) zu Hause ist und den Ohrwurm des Jahres beschert. Gefühlt sind die Schweden permanent auf Tour und unterwegs, was man dem Album in jeder Sekunde anhört. Kingmaker, Chasing The Rainbow, Rise Above (was ein Refrain!) … Saustark und unverzichtbar. Bästa hälsningar och vi ses snart!
Releasedatum: 24.02.2023
Genre: Folk Metal
Link zum Review: https://time-for-metal.eu/heidevolk-wederkeer/
Was verbindest du mit dem Album?
Oh, ich wusste gar nicht mehr, dass ich das Album damals hier rezensiert habe. Man wird nicht jünger im Hirn … Nach wie vor läuft die Scheibe regelmäßig in der Wohnung oder im Auto. Die Niederländer katapultieren sich mit Wederkeer – vor allem dank des Überhits Drink Met De Goden (Walhalla) – mit Leichtigkeit in meine Jahrescharts. Hier werden nicht einfach irgendwelche Humpa-Humpa-Täterräää-Melodien aneinandergereiht, um dann zu einem kleinen Zwergenpogo im Tulpenbeet zu animieren. Nope. Rasende Blastbeats treffen auf epische Chöre, Doublebass vereint sich mit mittelalterlichen (glaub ich …) Instrumenten und der mehrstimmige Gesang der beiden Frontmänner ist punktgenau und pendelt zwischen roh und episch. Klasse Scheibe!
Releasedatum: 05.05.2023
Genre: True Heavy Fuckin Metal
Link zum Review: https://time-for-metal.eu/impending-triumph-impending-triumph-ep/
Was verbindest du mit dem Album?
Der Pokal für das trveste und steeligste Metalalbum in diesem Jahr geht definitiv an Impending Triumph. Das Duo verschweigt in keiner Sekunde die Haupteinflüsse: Manowar, späte Bathory zu Nordland-Zeiten (vong Epik her), alte Helloween. Und tonnenweise Stahl, Leder und Gemetzel. Ich bin mit so was aufgewachsen und werde daher immer einen riesengroßen Platz für diese Art von Musik in meinem Herzen reserviert haben. Klischees müssen erfüllt und Geschichten erzählt werden. Impending Triumph sind dabei so frisch und unverbraucht, voller Leidenschaft und Seele.