Unearthly Rites – Ecdysis

Fieser finnischer Death Metal

Artist: Unearthly Rites

Herkunft: Finnland

Album: Ecdysis

Spiellänge: 34:13 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 03.05.2024

Label: Prosthetic Records

Link: https://www.facebook.com/unearthlyrites666

Bandmitglieder:

Gesang – Sisli
Gitarre – Santtu
Gitarre – Simo
Bassgitarre – Jennika
Schlagzeug – Tapsa

Tracklist:

1. Hellscape
2. Deep Drilling The Earth’s Crust
3. The Master’s Tools
4. Ecdysis
5. Capitalocenic Nightmare
6. New Venus
7. Fuck Ecofascism
8. Sacrifice Zones
9. Doomed

Die Finnen von Unearthly Rites sind noch recht frisch dabei. Seit 2020 musizieren die fünf Zeitgenossen herum, haben bis dato eine EP namens Unearthly Rites herausgebracht und knallen uns jetzt ihr erstes Gesamtwerk um die Ohren.

Ecdysis beginnt mit einem bedrohlichen Intro. Im Hintergrund klingt es wie dumpfe Trommelschläge, während im Vordergrund ein monotoner Ton erzeugt wird, welcher dann auch noch lang gezogen wird. Klingt ein wenig wie das Sendesignalende früher beim deutschen Fernsehen. Die Älteren unter euch wissen, was ich meine.

Die Finnen legen aber dann mit Deep Drilling Earth’s Crust so richtig dreckig los. Der Sound ist sehr dumpf. Eine Gitarre quietscht vorweg und man schraubt ordentlich am Tempo, bevor man dann die typische finnische Seele baumeln lässt und einen morbiden Groove ans Tageslicht befördert. Dieser ist aber gar nicht so lang und wird wieder von einer Knüppelattacke abgelöst. Fieses Screaming begleitet diese Handhabung. So geht es hin und her. Es folgt wieder der groovige Part und dann erneut das ungestüme Riffing, wobei letzteres mit dem old schooligen Riffing durchaus überzeugen kann. Ein finsteres und melodisches Solo folgt und nun agiert man im Midtempo, groovt und ballert zwischendurch mal wieder. Am Ende holt man dann noch einmal zum Vernichtungsschlag aus und ballert noch einmal ordentlich, inklusive dieses fiesen Screamings.

Die unheimliche Reise wird mit dem Song The Master’s Tools fortgesetzt. Langsam, schmutzig und gefährlich startet man und klingt ein wenig nach Autopsy. Jo, der Part schockt wohl und zieht ordentlich an den Gedärmen. Danach wird es schwer und groovig und erinnert von der Brachialität ein wenig an Bolt Thrower – allerdings eine dunkle und verrottete Version davon. So schleicht man vorwärts und kämpft und kämpft. Dann erhöht man gekonnt das Tempo, zaubert ein feines Riff heraus und reitet so weiter düster und bedrohlich in den Sonnenuntergang. Ein Hin und Her. Am Ende noch einmal geknüppelt, ein Solo obendrauf und fertig ist das Ungeheuer. Hat schon was, muss ich sagen.

Wenn man sich auf diesen gewollt dumpfen und dreckigen Sound einlässt, kommen die Gitarren umso besser und die Riffs knallen wirklich, so auch beim nachfolgenden Song Ecdysis, dem Namensgeber des Albums. Ein Riff steht erst einmal alleine im Walde und dann steigt man mit einem druckvollen Midtempo-Groove ein. Es rollt und kracht an allen Ecken und der Bass brummt wie ein oller Brummbär. Klaro, hat man das schon alles an der einen oder anderen Stelle gehört, aber hier bebt der Underground und das mag ich. Der Gesang ist schön dreckig. Man verschleppt das Tempo ein wenig, holt eine morbide Melodie ans Tageslicht und screamt dazu wieder absolut fies. Hat Hand und Fuß. Ein melodisches Solo folgt und weiter geht die unternehmungslustige Fahrt in den Underground. Kraftvoll tankt man sich durch das Midtempo, um dann so richtig zu grooven. Auch hier können sie mit einfachen Riffs überzeugen. Und dann ist auch schon Schluss. Irgendwie hat das was.

Gutes Undergroundzeugs und geile Riffs, welche uns die Herren Santtu und Simo hier abliefern. Wie gesagt, das hat man alles schon so oder in ähnlicher Form schon einmal woanders gehört, aber es macht einfach gute Laune, obwohl der dunkle Sound diese sicherlich nicht erzeugen soll. Death Metal Fans ticken da halt ein wenig anders, hehe. Diese starken Grooves mit dieser leicht punkigen und crustigen Attitüde machen das Album schon interessant. Allerdings haben sie mit Fuck Ecofascism auch einen Song dabei, der völlig an mir vorbeigeht. Hätte man sich meiner Meinung nach auch sparen können. Ansonsten sind die Leads sehr fett und hier und da arbeitet man auf einer disharmonischen Ebene.

Unearthly Rites – Ecdysis
Fazit
Die Finnen von Unearthly Rites bieten dem gemeinen Death Metal Fan wieder einmal fiesen Death Metal an, der die Ohren verstopft und wieder freipustet. Mit schweren Grooves, Geschwindigkeitsattacken, doomigen Passagen, Hardcoreelementen und crustigen Passagen versehen schlägt man düster und dumpf um sich. Die guten Leads, die sitzen, werden mit einem Hauch von Melodie versehen. Diese kommen natürlich düster und ein wenig melancholisch aus der Anlage. Lässt man den Sound und das Songwriting auf sich wirken, wird man feststellen, dass man es mit einer feinen Undergroundperle zu tun hat.

Anspieltipps: The Master's Tools und Ecdysis
Michael E.
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