VUG – VUG

„A little bit of Jimi – the most of Rory”

Artist: VUG

Herkunft: Berlin / Deutschland

Album: VUG

Genre: Stoner Rock, Classic Rock, Proto Metal

Spiellänge: 34:17

Release: 13.04.2018

Label: Noisolution / Soulfood

Link: https://www.noisolution.de/band/vug

Bandmitglieder:

Bass – Philipp Hennermann
Guitar – Maximilian Raine
Guitar, vocals – Felix Scholl
Drums – Nick DiSalvo

Tracklist:

1. Lose
2. Garden
3. Prophecy
4. Awaken
5. Poseidon
6. White Room
7. Vug

Seit dem Desertfest Berlin im Mai bin ich ja sowas von auf einem Stonertrip. In Wiesbaden und in Frankfurt schaue ich mir immer wieder Legenden an und bekomme da meist als Support geniale neue Bands mit und darf dann deren neue Scheiben als Review hier vorstellen.

Vorletztes Wochenende habe ich mir auf dem Rockfestival in Rengsdorf noch die mächtigen Stoner von Kadavar angesehen. Heute halte ich das Album einer anderen Berliner Stoner Band in der Hand. Genauer gesagt ist es das Debüt von VUG. Dieses Debüt ist dann auch selbst betitelt. Bei VUG sitzt an den Drums übrigens Nick DiSalvo. Der ist nun kein Unbekannter, denn er ist auch Bandmitglied der Stoner Heavy Rock Formation Elder. Vielleicht haben sie sich dann auch deshalb seit der Bandgründung 2015 drei Jahre Zeit genommen bis zum Erscheinen ihres Erstlingswerkes. Nick DiSalvo hat mit Elder ja schon einiges zu tun.

Erschienen ist es bei Noisolution / Soulfood. Erhältlich ist das Album über die üblichen Vertriebswege und über das Bandcamp als CD und als Vinyl (Silver-Translucent)

Das Berliner Quartett hat ihr Erstlingswerk ganz im Stile eines Seventies Classic Rock Werkes herausgebracht. Auf der Scheibe ist nichts poliert. Stellt euch mal vor, dieses Album findet ihr auf einem Flohmarkt in einer Plattenkiste. Ihr kennt es nicht, vielleicht hat euch das Cover angemacht. Der Preis, den der Verkäufer haben will, ist gut. Mit eurer Errungenschaft kommt ihr nach Hause. Holt die Platte raus und ihr legt sie auf den Plattenteller. Die ersten Töne erklingen. Ihr denkt: Wow – da habe ich aber eine geile Seventies Platte erwischt. Geiler Sound, so wie sich Rock damals angehört hat. Aber weit gefehlt, diese Platte ist aus der Neuzeit. Und ja, da hört ihr zeitlosen, schnörkellosen Stoner und Classic Rock der Seventies.

Bereits beim über sieben Minuten langen Opener Lose fühlt ihr euch an den jungen Jimi Hendrix erinnert. Ja, vom Gesang könnte es der schnoddrige, junge Jimi sein. Auch wieder weit gefehlt. Der Gesang kommt von Felix Scholl. Aber ja, bei dem Song hat er was vom jungen Jimi Hendrix.

Weiter geht es mit Garden, welches ziemlich verhalten beginnt. Dann brettert der Song aber richtig ab im Stile eines explosiven Rory Gallagher.

Geradezu episch mit wimmernden Gitarren kommt Prophecy daher. Das Tempo steigert sich während der sieben Minuten kontinuierlich. Ähnlich unterhält Awaken, bevor Poseidon mit einem stampfenden Groove und psychedelischen Effekten daherkommt.

White Room ist dann kein Cover des bekannten Cream Songs, sondern eine astreine eigenständige Hardrocknummer, die wieder stark an den leider zu früh von uns gegangenen Rory Gallagher erinnert. Dies sowohl von den Vocals als auch von den Gitarren.

Mit dem selbst betitelten Rausschmeißer VUG setzen dann VUG noch mal einen starken Song zum Abschluss drauf.

Nach sieben wirklich gelungenen Songs endet dann das Erstlingswerk von VUG nach knappen 34 Minuten. Ein wenig mehr hätte es noch sein können.

Fazit: Die Berliner VUG debütieren mit einem sehr gelungenen selbst betitelten Longplayer. Stoner und Classic Rock bzw. Proto Metal erster Güte sind angesagt. Der erste Song erinnert ein wenig an den jungen Jimi Hendrix, bevor es dann doch mehr in Richtung der Spielweise eines Rory Gallaghers geht. Für Fans des klassischen Hardrocks der Seventies eine klare Empfehlung. Da kann man eigentlich blind zugreifen. Die Jungs stehen bei mir auf jeden Fall auf meiner live To Do Liste.

Anspieltipps: Lose, Poseidon, White Room
Juergen S.
8.3
Leser Bewertung7 Bewertungen
8.5
8.3