Wacken Open Air 2022 – Tag 4 – Samstag, 06.08.2022

Das Finale

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Das, was der Donnerstag in der Regel für Heavy Metal und Old School Metaller ist, ist für mich zumeist der Samstag. In voller Mittagssonne und gestärkt mit einem kleinen, aber feinen Frühstück beginnt für mich der Festivaltag vor der Faster Stage, denn hier haben Neaera zum Fest geladen.

Wer meint, dass man als Rheinländer eigentlich schon hätte um 11:11 Uhr bei den Kölner Lokalmatadoren und Karnevalsmusikern von De Höhner vor der Louder Stage hätte stehen müssen, dem ist meine Abneigung zu Karneval und der dazu gehörenden Musik noch nicht wirklich bekannt. Also, auch wenn ich den Spaß hinter dem Auftritt verstehe, finde ich nicht, dass solche Genreeskapaden dem Festival guttun und eher dafür sorgen, dass sich das Heavy Metal-Festival immer weiter zum Volksfest mausert und sich somit auch von der Szene wegbewegt. Von den Gästen, die bei dem Auftritt der Kölner vor Ort gewesen waren, habe jedoch ich nur Positives gehört – sind wir mal ehrlich, auch wenn ich sie nicht mag, De Höhner kann man nicht vorwerfen, dass sie keine Stimmung machen können – also kann ich auch verstehen, dass man Spaß vor der Bühne haben kann, wenn die Kölner Quatschkapelle um Henning Krautmacher ihre Hits spielt.

Mit ein wenig Power Metal geht es ab 14:00 Uhr vor der Harder Stage weiter. Hier haben Orden Ogan ordentlich Pyrotechnik verbaut. Zum Auftritt findet ihr hier einen vollständigen Bericht.

Ab 14:45 Uhr gibt es für uns mal keine Musik auf die Ohren – auch die müssen sich mal ein wenig erholen dürfen. Wir machen ein wenig Alternativprogramm vor der Welcome To The Jungle Stage. Hier hat Autor, Positive Psychologie Experte und Harvard Business Manager Dr. Nico Rose eine Lesung seines neusten Werks Hard, Heavy & Happy: Heavy Metal Und Die Kunst Des Guten Lebens. In dem Panel liest er dynamisch vor, springt gekonnt zwischen einigen Passagen und bindet das Publikum gekonnt mit ein. So kann er mich als Lesemuffel wirklich überzeugen (habe mir das Werk wirklich gekauft und das soll was heißen – #notsponsored).

Bevor ich zu As I Lay Dying zur Hauptbühne muss, muss ich einer kleinen Band noch die Ehre erweisen. Watch Out Stampede haben mich 2013 mit ihrem Coversong Die Young irgendwie überzeugen können und doch habe ich die Band über die Zeit ein wenig aus den Augen verloren. Mit harten Breakdowns, vielen Banger-Tracks und dem einen oder anderen Mitsingpart haben sich die Bremer aber echt gemausert. Schade, dass sie hier auf der Wasteland Stage spielen und nicht auf der Lounder Stage, wo sie sicher auch für ein volles Publikumsfeld gesorgt hätten.

Wie bereits angekündigt, stehen für 17:45 Uhr As I Lay Dying an und da wir uns echt nicht alles anschauen können, lassen wir Tarja, Verheerer und Gluecifer links liegen, um einen meiner geliebten Hanffladen zu ergattern. Wenn man vor dem Stand nicht immer im Rauch des Zyklopenspießes stehen würde, dann könnte ich hier quasi direkt das Zelt aufschlagen.

Wer mehr zu den Auftritten von As I Lay Dying, Arch Enemy oder Powerwolf lesen möchte, dem können wir die folgenden Artikel ans Herz legen.

Den thematischen Abschluss macht natürlich immer ein Ausblick in das Line-Up des kommenden Jahres. So gibt es ein kleines Spektakel, bei dem eine Horde Wackinger (die Wacken Version der Vikings) die Zombies vom Gelände jagt und somit das Thema für 2023 ankündigt. Alles selbstverständlich atmosphärisch und musikalisch begleitet, wird der Teufel des diesjährigen Horror-Themas dem Festival ausgetrieben wie bei einer Art Exorzismus. Die gesamte Vikings Vs. Zombies Show könnt ihr euch hier anschauen.

Im Abschluss der Show werden für die 2023er-Ausgabe des Festivals die Bands Megadeth, Dropkick Murphys, Wardruna, Beartooth, Ensiferum, Pentagram, Jinjer, Nervosa, Deicide, Burning Witches und Two Steps From Hell angekündigt. Da die Bands nacheinander auf der Leinwand gezeigt werden, freuen sich die meisten der diesjährigen Zuschauer wohl auf Jinjer, Megadeth und die Dropkick Murphys. Als jedoch mit Iron Maiden der erste Headliner für 2023 über die Leinwand flimmert, scheint das Publikum vor den Bühnen auszurasten. Mit ordentlich Pipi in den Augen, einem blutenden Herz vom Wissen, dass damit das 2022er-Festival fast vorbei ist und voller Vorfreude auf das, was 2023 kommt, geht die Ankündigung des bereits ausverkauften Festivals zu Ende.

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