Interview mit Jonas von Royal Republic

"Wir wollen, dass jeder eine gute Zeit hat!"

Artist: Royal Republic

Herkunft: Schweden

Genre: Pop-Rock, Rock

Link: https://www.royalrepublic.net/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Adam Grahn
Gitarre – Hannes Irengard
Bass – Jonas Almen
Schlagzeug – Per Andreasson

Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat sich die schwedische Rockband Royal Republic mit ihrem einzigartigen Mix aus energiegeladenem Rock, eingängigen Melodien und Texten und einer ordentlichen Prise Humor einen festen Platz in der Musikszene erobert. Mit Hits wie Tommy Gun oder LoveCop haben sie nicht nur die Herzen ihrer Fans erobert, sondern auch die Bühnen weltweit gerockt. Heute haben wir die Gelegenheit, mehr über ihre musikalische Reise, die aktuelle Tour und die Inspiration hinter ihrer Musik zu erfahren. Auf der letzten Tour zum Album LoveCop hatten wir die Gelegenheit, ein wenig mit Bassist Jonas vor ihrem Auftritt in Leipzig zu plaudern.

Time For Metal / Sascha:
Wenn ich gefragt werde, was für Musik ihr macht, kann ich das gar nicht so genau beantworten. Musikalisch seid ihr sehr breit aufgestellt. Für alle, die euch noch nicht kennen, beschreib doch bitte mal Royal Republic.

Royal Republic / Jonas:
Ich würde erst einmal sagen, dass wir Rockmusik mit einem schönen Twist machen. Doch wir sind da nicht festgelegt. Persönlich mögen und hören wir verschiedene Genres. Von Rockmusik im Allgemeinen über klassische Musik bis hin zu Morbid Angel oder Ähnlichem. Für uns ist gute Musik, gute Musik – egal was für ein Genre es ist. Es ist alles erlaubt und von allem etwas dabei.

Time For Metal / Sascha:
Euer aktuelles Album LoveCop zeigt euch noch einmal mit einem anderen Gesicht und hat einen starken 80er-Vibe. Nicht nur in der Musik, sondern auch in eurem Auftreten und der Optik. Ihr habt euch da voll drauf eingelassen. Ist das euer Ding? Wolltet ihr da immer als Band hin oder werdet ihr euch noch weiterentwickeln?

Royal Republic / Jonas:
Oh das ist euch aufgefallen?
Es hat sich langsam entwickelt und war dann auch kein Schock, als es so gekommen ist. Wir haben das über die Jahre aufgebaut und es hat mit dem Song Baby angefangen. Das war ein sehr Disco-orientierter Song und wir haben gemerkt, dass das Publikum dazu tanzte. Auch Backstage haben wir immer mehr 80s Songs gehört und uns langsam angenähert. Wir sind alle in den 80ern geboren, mögen die Musik und diesmal haben wir uns einfach gedacht: „fuck it“ und es dann einfach voll durchgezogen.

Time For Metal / Sascha:
Wie geht ihr an ein neues Album ran? Sammelt ihr Ideen, schreibt einfach drauflos und schaut, was dabei rauskommt oder nehmt ihr euch eine Richtung und ein Thema vor und schreibt gezielt mit Plan?

Royal Republic / Jonas:
Jeder in der Band schreibt Musik. Von nur kleinen Teilen bis hin zu ganzen Arrangements und Songs. Wir haben dieses coole Ding entdeckt, namens Dropbox. Hier packt jeder seine Ideen und Songs rein und wir schauen uns das dann alle an. Wir versuchen dann von allen eine Basis zu finden oder einen Center-Song auszusuchen und bauen alles andere drumherum. Beim aktuellen Album waren das Fireman and Dancer, LoveCop und My House. Die restlichen Tracks haben sich dann gefunden und wir hatten zehn Songs zusammen.

Es ist vielleicht einfach, Musik zu schreiben, aber es ist superschwer, Royal-Republic-Musik zu schreiben. Es ist schwer zu sagen, was genau ein Song zu einem Royal-Republic-Song macht. Wenn ich eine Idee habe, muss es raus und die anderen geben ihre Ideen dazu. Wenn wir uns treffen, arbeiten wir gemeinsam an den Songs. Aber manchmal schreibt einer von uns auch alles und wenn es perfekt ist, fassen wir es auch nicht mehr an. Wenn es gut ist, ist es gut.

Time For Metal / Sascha:
Bei eurer Musik hat man immer das Gefühl, dass bei euch ein kleines Augenzwinkern dabei ist. Wie wichtig ist das für euch?

Royal Republic / Jonas:
Wir waren schon immer eine Band, die sich nicht zu ernst nimmt. Wir wollen zum Beispiel nichts Politisches machen. Uns ist wichtig zu unterhalten und Lächeln in die Gesichter zu zaubern. Wir wollen, dass jeder eine gute Zeit hat. Es passiert so viel Mist und es macht uns glücklich, wenn unser Publikum das alles mal für 90 Minuten vergessen kann. Wenn die Zuhörer glücklich sind, sind wir es auch.

Time For Metal / Sascha:
Wie blickst du generell auf eure bisherige Karriere, eure persönliche und musikalische Entwicklung zurück? Wenn man sich zum Beispiel Tommy Gun vom Debüt und nun LoveCop anhört, ist da ja viel passiert.

Royal Republic / Jonas:
Ich sehe eine sehr coole Evolution in der Band und Musik. Vor allem, wie wir uns individuell und auch als Band entwickelt haben und gewachsen sind. Die gesamte Musiklandschaft hat sich in den letzten 15 Jahren verändert. Als wir angefangen haben, war zum Beispiel Spotify noch gar kein Ding und jeder hat noch Alben gekauft. Heute ist das nicht mehr so und wir haben uns über die Jahre entwickelt, sind erwachsen geworden und passen uns an die sich immer verändernde Musikindustrie an.

Time For Metal / Sascha:
Wenn wir uns die aktuelle Tour ansehen. Seid ihr zufrieden?

Royal Republic / Jonas:
Ich bin zufrieden – ich bin extrem zufrieden. Es ist die größte Tour, die wir bisher gemacht haben und die ganze Arbeit zahlt sich endlich aus. Wir hatten zwar nie einen großen Hit aber die Venues werden immer größer und nun sind wir in Leipzig mit ca. 3.000 Besuchern. Es soll aber damit nicht enden und wir wollen noch weiterkommen und uns entwickeln.

Time For Metal / Sascha:
Wie befüllt ihr eure Setlist mit all den neuen und alten Songs?

Royal Republic / Jonas:
Das wird immer schwieriger. Wir fragen uns immer, wie wir die nur 90 Minuten füllen sollen. Wir proben vor der Tour viel, damit es die bis dahin beste unserer Touren wird.

Time For Metal / Sascha:
Meine letzte Frage – wie geht es mit Royal Republic weiter? Habt ihr Pläne für nach der Tour oder entspannt ihr euch erst einmal?

Royal Republic / Jonas:
Ich liebe diesen Job, auch wenn er manchmal seltsam ist. Aber es ist ein kreativer Job, und da weiß man nie, wann die nächste Idee kommt. Wir werden also weiter Musik schreiben und arbeiten. Spätestens nach einem Tag zu Hause werde ich nervös. Auf Tour habe ich manchmal Heimweh und wenn ich zu Hause bin, vermisse ich das Tourleben. Aber das ist Teil des Jobs und ich werde immer weiter Musik machen. Das ist mein Ding.