Vulcano – Bloody Vengeance (Re-Release)

22.11.2024 – Extreme Metal – High Roller Records – 23:37 Minuten

Das Jahr 2024 A D neigt sich mit gewaltigen Schritten dem Ende entgegen. Die Musikindustrie ist mit ihren (vor)weihnachtlichen Outputs im vollen Gange. Also eigentlich ist da für uns Musikredakteure genügend Zeugs zum Besprechen da. Da ich dem weihnachtlichen Gedöns (wieso feiern die ach so diabolischen Metaller eigentlich dieses heilige Fest des Mainstreams?) nicht so zugeneigt bin, begebe ich mich an unsere Kiste der liegengebliebenen Alben des Jahres. Hier und da finde ich noch das eine oder andere (schwarze) Kleinod, welches zumindest die Veröffentlichung in einem unheiligen Review verdient hat.

Jetzt mal nichts ganz Neues, sondern ein Re-Release eines Albums aus dem letzten Jahrhundert, ach was Jahrtausend. Nein, es kommt nicht aus den Ursprüngen der Entstehung der Musik, aber aus den Ursprüngen der sich entwickelnden Extreme-Metal-Szene in Südamerika. Vulcano gelten als die Mitbegründer der brasilianischen Extreme-Metal-Szene. Die Band hat sich bereits 1981 zusammengefunden. Nach einer EP, einer Demo und einem Live-Mitschnitt erfolgte 1986 mit Bloody Vengeance das Debütalbum in der Besetzung Angel (Gesang), Soto Jr. (Gitarre), Flávio (Gitarre), Zhema (Bass) und Laudir (Schlagzeug). Ursprünglich über Rock Brigade Records veröffentlicht, folgten über die Jahrzehnte immer wieder Wiederveröffentlichungen auf CD, Vinyl und Kassette. Ein großes Problem scheint dabei die Klangqualität gewesen zu sein. Nun hat sich das deutsche Label High Roller Records an ein Re-Release herangewagt. Kontakte zur Band bestanden bereits durch die Wiederveröffentlichung (2012) des 2004er-Albums Tales From The Black Book. Das Label hat sich (wie gewohnt) bei dieser Ausgabe Mühe gegeben, eine Wiederveröffentlichung auf höchstem Niveau herauszubringen. Das ist dadurch gelungen, indem man das Material zuerst einmal Patrick W. Engel und seinem Studio Temple Of Disharmony anvertraute. Dieser zeichnete sich dann für Transfer, Audio-Restauration und Mastering verantwortlich. Patrick W. Engel wurde anschließend für seine Arbeit durch Vulcano-Bassist Zhema geadelt: „… eine Klangqualität erzielt hat, die schon 1986 hätte gegeben sein sollen.“

Bloody Venegeance ist seit dem 22.11.2024 über das Label als CD und in den Vinylvarianten Black (400 Stück), Flame Splatter (150 Stück) und Purple (450 Stück) verfügbar. Bloody Venegeance ist noch keine 25 Minuten lang, sodass man fast von einer EP sprechen könnte. Bonussongs hat das Re-Release des Albums nicht erhalten (was ich persönlich gut finde). Allerdings haben es diese 25 Minuten in sich. Auf den acht Songs gibt es eine richtig fiese Mischung aus Black, Death und Thrash Metal.  Die Songs sind kurz, frech, prägnant und meistens schnell heruntergespielt. Kein Wunder, wenn man jeweils nur so ca. drei Minuten Zeit hat. Diese Zeit wird allerdings gut genutzt, um die Spirits Of Evil unters Volk zu bringen. Mit jedem Durchhören gefällt mir Bloody Vengeance besser und bei unter 25 Minuten Länge wird man ja geradezu dazu eingeladen! Voices Of Hell ist übrigens ein kurzes Zwischenspiel kurz vor Ende des Albums, in dem wir die vermeintlichen Stimmen der Höllenbrut hören, dem zum Abschluss der schwer schleppende Titelsong folgt.

Das von High Roller Records veröffentlichte und von Patrick W. Engel restaurierte Re-Release des Debütalbums Bloody Vengeance der Brasilianer Vulcano ist aus meiner Sicht ein kleines Juwel, welches nicht unentdeckt schlummern darf.

HIER! geht es für weitere Informationen zu VulcanoBloody Vengeance (Re-Release) in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Vulcano – Bloody Vengeance (Re-Release)
Juergen S.
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