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Nailed To Obscurity, European Tour 2025 am 04.12.2025 im Hamburger Logo

Nailed To Obscurity beweisen eindrucksvoll ihren Headlinerstatus

Event: European Tour 2025

Support: Oak, Ash & Thorn, Yoth Iria

Datum: 04.12.2025

Genres: Melodic Death Doom Metal, Black Metal, Pagan Folk Metal

Besucher: ca. 250

Ort: Logo Hamburg

Kosten: 24,90 € VVK, 30 € Abendkasse

Setlisten:

  1. Dying Culture
  2. Like The Sea I Raged
  3. Headless
  4. Auras
  5. Drink To Your Dead

  1. Blazing Inferno
  2. But Fear Not
  3. In The Tongue Of Birds
  4. Rites Of Blood And Ice
  5. We Call Upon The Elements
  6. Non Serviam (Rotting Christ Cover)
  7. Sid Ed Djinn

  1. Glass Bleeding
  2. Feardom
  3. Overcast
  4. Generation OF The Void
  5. King Delusion
  6. Spirit Corrosion
  7. Uncage My Sanity
  8. Resonance
  9. Liquid Morning
  10. The Ideas Of Life
  11. Echo Attempt
  12. Deadening
  13. Road To Perdition

Heute geht es mal wieder ins Hamburger Logo. Nailed To Obscurity machen im Rahmen ihrer ersten Headliner-Tour in der Hansestadt Halt, um Songs ihres erst vor kurzem erschienenen fünften Albums Generation Of The Void (Review hier) und weitere Klassiker zu präsentieren. Im Gepäck haben sie als Support die griechische Band Yoth Iria und die in Denver in Amerika beheimateten Oak, Ash & Thorn. Mit beiden bin ich nicht so bewandert, aber gerade die Griechen haben wohl einige Fans dabei, glaubt man den Shirtaufdrucken. Wir haben, eigentlich auch wie immer, keine Probleme beim Einlass, und schnell ist auch ein Platz gefunden, um Kamera und zu signierendes Vinyl sicher zu platzieren. Der kleine Club ist nur mäßig gefüllt, aber es sollen wohl noch einige kommen, denn, so verrät uns NTO-Sänger Raimund Ennenga vor dem Konzert, die Vorverkäufe waren ganz ok. Somit geht’s heute pünktlich um 18:30 Uhr los.

Die erste Band lässt im Logo schon mal die Temperatur steigen

Oak, Ash & Thorn, Hamburger Logo, 04.12.2025, Bild: Kay L.

Zwar hatte ich mir den ersten Support schon mal angehört, aber so richtig zünden die bei mir nicht. Sänger Adam Amstrong, kann zwar in den Growls punkten, aber seine Clean-Stimme ist gewöhnungsbedürftig. Ansonsten bekommen wir eine ordentliche Portion Metal auf die Ohren. Drummerin Cierra White ist schnell verschwitzt, was an ihrem kraftvollen Agieren liegt. Es soll Pagan/Folk Metal sein, aber da würde ich eher auf Death tippen. Der Sound im Logo ist ja immer etwas schwierig, aber durch entsprechende Lautstärke kann einiges kompensiert werden. Die Setlist beinhaltet Tracks der beiden Alben Our Grief Is Thus und May Every Altar Linger. Knapp 40 Minuten haben sie Spielzeit und Drink To Your Dead ist der letzte Song. Der Beifall ist mehr als wohlwollend und somit haben sie alles richtig gemacht. Der Umbau geht dann relativ zügig, denn es bleibt die Drum-Basis stehen und auch die PA bleibt unangetastet. Gitarren, Mikrofone und die eigenen Pedale werden montiert. Es ist voller geworden, aber noch immer klaffen Lücken im kleinen Club. Ein kurzer Plausch mit Michelle, der Freundin von Gitarrist Volker Dieken, und dann geht es auch gleich weiter.

Auch Griechenland kann Metal

Yoth Iria, Hamburger Logo, 04.12.2025, Bild: Kay L.

Auch Yoth Iria waren mir bis zur Ankündigung des Konzertes von NTO unbekannt. Aber die scheinen hier eine kleine Fangemeinde mitgebracht zu haben. Am Bass Ex-Rotting-Christ-Member Jim Mutilator und am Gesang der Mann mit dem aussagekräftigen Namen He. Es stehen noch zwei Gitarristen auf der Bühne und natürlich ein Drummer im Hintergrund. Mit dem Track Blazing Inferno geht es los. Das ist ein anderes Kaliber, als die Amerikaner eben noch ablieferten. Fetter Black Metal dröhnt in unseren Gehörgängen und ich bin froh, anständige Ohrstöpsel dabeizuhaben. Licht, wie fast immer, schlecht für Fotografen, aber ab und an erhascht ein Lichtkegel ein Gesicht und so geht das ein oder andere Bild. Sänger He trumpft nicht nur durch Gesang auf, nein, er hat sich auch weiß geschminkt, um seine Performance zu unterstreichen. Davon gibt es einiges. Auf den Boden werfen, um den berühmt-berüchtigten Pfeiler auf der Bühne winden oder einfach davorstehen, mit ausgebreiteten Armen wie Jesus am Kreuz. Allerdings ist er so viel unterwegs, da könnte man glatt an Hyperaktivität denken. Auch ein Ausflug ins Publikum ist dabei, inklusivem Klettern auf einen der kleinen (zum Glück fest verankerten) Tische. Der gesamte Auftritt gefällt mir wesentlich besser. Und nicht wenige Stücke fetzen so richtig. Das sieht das Publikum ähnlich, und so sind kollektives Nicken und Bangen angesagt. Es gibt einige wenige Ansagen, aber ansonsten ordentlich Bewegung. Die Gitarristen Naberius und Nikolas Perlepe sorgen für den Black-Metal-Sound, während Drummer Vasilis Stavrianidis die Felle gerbt. Rites Of Blood And Ice und Non Serviam, ein Rotting-Christ-Cover, lassen sich gut angehen. Mir hat es gut gefallen, auch wenn der Sänger etwas „drüber“ war. Aber so ist nun mal ihre Show.

Der Headliner zeigt sich in bester Spiellaune

Nailerd To Obscurity, Hamburger Logo, 04.12.2025, Bild: Kay L.

 Der Umbau dauert etwas länger, bis die Bühne gerichtet ist. Leuchtstäbe. Spots und Nebelmaschine sind in Stellung, um den Fotografen eine Herausforderung zu bieten. Das ist nichts Unbekanntes, denn Nailed To Obscurity sind eine Melodic-Death-Doom-Metal-Band, und da ist es nun mal nicht wie bei J.B.O beleuchtet. Aber die Musik hat es in sich. Im Gepäck haben die liebevoll als die „Genagelten“ bezeichneten Jungs aus Ostfriesland ihr letztes Album Generation Of The Void. Das hat sich im Check als echter Matchwinner herausgestellt und vor allem gibt es eine Änderung im Gesang. Waren früher mehr Growls am Start, hat sich das nun zum Klargesang gewandelt, nicht nur, aber viel öfter als zu Opaque- oder King-Delusion-Zeiten. Die Bühne ist in stimmungsvolles Dunkel gehüllt, als die fünf auf die Bühne kommen. Mit dem Song Glass Bleeding vom aktuellen Album geht es los. Der Melodic Death Doom ist ein wenig im Hintergrund. Es geht eher härter zur Sache. Wie bereits auf dem Album, setzen NTO nicht mehr ausschließlich auf Doom-Einflüsse, sondern auch einfach rockigere, gitarrenlastigere Stücke. Gesanglich wird Raimund ab und an von Volker und Lutz unterstützt. Das passt gut und wirkt moderner. Trotzdem sind Nailed To Obscurity immer noch im Genre verwurzelt. Wer sich die Setlist zu Gemüte führt, erkennt, dass mehr als die Hälfte vom neuen Album stammt. Aber auch die älteren Stücke von King Delusion und ihrem vorletzten Album Black Frost passen gut zusammen. Raimund versteht es, zwischen den Songs zu verbinden, und auch das Publikum wird involviert. Er ist der ausdrucksstarke Frontmann, der mal ruhig, mal explosiv auf der Bühne performt. Ansonsten ist auf der kleinen Bühne nicht so viel Bewegung möglich. Aber immer wieder bangen alle vier im Takt und die Zuschauer vor der Bühne mit. Es gibt keine Mitsingparts, aber der Funke zum Publikum ist da. Auf der rechten Seite agieren Jan-Ole Lamberti und Bassist Lutz Neemann, auf der anderen Seite Volker Dieken, alle in einem romantischen Halbdunkel. Im Hintergrund hat Jann Hillrichs die Drumsticks fest in der Hand und gibt den Takt vor. Der Sound ist gut, auch wenn etwas laut. Die Zuschauer genießen das insgesamt gute Konzert und Songs wie Spirit Corrosion, Resonance und das grandiose Echo Attempt überzeugen auf der ganzen Linie. Mit Road To Perdition endet ein schöner Konzertabend. Anschließend gibt es noch ein wenig Geplauder mit der Band und auch das mitgebrachte Vinyl erfährt seine Signatur. Ein gelungener Abend, der ein paar mehr Zuschauer verdient hätte.