Die deutsche Black Metal Fraktion Unhallowed hat sich erst vor zwei Jahren gegründet und im April ihr Debüt Awaken The Black Flame herausgebracht. In der Folter Records Labelfamilie haben sie sofort einen Platz gefunden und bringen sechs zornige Tracks auf eine Spielzeit von 37 Minuten. Als Gangart bringen Unhallowed einen skandinavischen Sound, der aus den späten Neunzigern entspringt. Zusätzlich schaffen sie die Brücke zu modernen Black Metal Elementen, ohne an Härte zu verlieren. Melodisch und frostig bleibt der Fokus auf schnellen Stücken, die einen umfangreichen Ritt erleben und den Hörer fünf bis sechs Minuten fesseln.
Als Opener fungiert der Namensgeber Awaken The Black Flame, gefolgt von We Shall Reap. Die Strukturen sind pechschwarz, leben von einem treibenden Schlagzeug und haben ordentlich Dampf im Kessel. Ohne das Rad neu zu erfinden, wissen die Musiker, was sie wollen und erzeugen keinen langweiligen wie uninspirierten Einheitsbrei. Die Krähen ziehen krächzend durchs Land, während mein Favorit Black-Winged Lord an Geschwindigkeit aufnimmt. Die Stimmung ist gedrungen, die Vocals dröhnen aus den Boxen und die Gitarrenriffs schneiden tiefe Löcher in den aufziehenden Nebel. Die Balance der Vocals zu den Instrumenten passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Beide Elemente unterstützten sich, lassen der anderen Seite aber auch genug Platz zum Entfalten. Die nordische Ader pulsiert geschwollen im Hals, während die Lyrics von Child Of Wrath dem Hörer die Kehle durchschneiden. Als Finale darf es The Firecrowned richten und unterstreicht ein Debüt, das auf ein gelungenes Kollektiv blickt. Ohne einen einzigen schwachen Fehltritt, walzen Unhallowed alles nieder. Ich habe schon lange nicht mehr so ein gelungenes erstes Werk in die Hände bekommen. Wer wie meine Wenigkeit noch nicht beim Release hineingehört hat, sollte es dringend nachholen. Beim zweiten Silberling werden die deutschen Unheilsbringer definitiv schneller in der Anlage landen.
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