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Sepulchral – Beneath The Shrouds

05.12.2025 - Death Metal - Soulseller Records - 43:01 Minuten

Sepulchral ist an sich ja ein ziemlich cooler Name, allerdings haben sich das mehrere Bands gedacht und so muss man immer aufpassen, bei welcher Band man zusagt, ein Review zu machen. Der alte Schreiberling hat es hier natürlich getan und hat sich vorher schlau gemacht. Es handelt sich um die spanischen Genossen, die bereits seit 2016 dabei sind und nach zwei Demos und einer EP im Jahre 2022 ihr Debütalbum namens From Beyond The Burial Mound via Soulseller Records auf die Menschheit losgelassen haben. Selbstbewusst wie man ist, hat man ein Jahr später ein Live-Album rausgehauen und wieder ein Jahr später eine Kompilation. Und nun wieder ein Jahr später, also 2025, knallt man Album Nummer zwei namens Beneath The Shrouds auf den Markt. Wieder mithilfe von Soulseller Records und gemischt und gemastert von Gorka Pérez. Das Cover-Artwork stammt von Luciana Nedelea.

Los geht es natürlich erst einmal mit einem kleinen Intro namens A Pact Written In The Bone Dust. Dunkle Dramaturgie pur.

Old School Death Metal der dunklen Sorte

Der Song Beneath The Shroud kommt zu Beginn mit langsamen Riffs und geht dann mit einem Uargh in einen schönen, old schooligen Death-Metal-Part. Man wechselt vom Midtempo ins Uptempo und liefert dazu höhlenartige Growls. Das Riffing macht Laune und lockt nicht nur alte Leute aus der Scheune. Musik, die keine Welt verändern wird, aber eben einfach nur Spaß macht. Man treibt die Sau ordentlich durch das Dorf und wechselt schön das Tempo, ist aber zu jeder Zeit aggressiv. Nach drei Minuten ein Break, Tempo raus, dunkles Gegroove inklusive Solo. Klingt ein wenig verwirrend, hat aber absolut Hand und Fuß und schockt wohl.

Auch Abandoned Feretrum startet im old schooligen Death-Metal-Gewand und bleibt da natürlich. Immer wieder baut man Stopps beim Riffing mit ein, bleibt aber ansonsten stabil und schnell. Natürlich im Sinne der alten Garde, also kein Geblaste oder so. Was interessant ist, sind der Sound und das Riffing an sich, denn das Ganze klingt absolut düster und dunkel. Vor allem, wenn sie das Tempo verlangsamen und dann schleppend zu Werke gehen. Das steht ihnen echt gut, das klingt richtig böse und aus diesem Part folgt schon beinahe grindiges Riffing. Irgendwie cool. Man wird natürlich schneller und steigert dann noch einmal das Tempo. Eine runde Sache, wie ich finde. Diese rhythmischen Wiederholungen passen gut zu den Protagonisten. Kann man so machen, aber natürlich bekommt man nichts Neues. Klar, das erwartet man vom old schooligen Death Metal auch nicht.

Conflagration Of Sacred Bones kommt von Anfang an sehr zügig aus den Boxen und der Drummer prügelt sich ordentlich seine Seele aus dem Leib. Sehr aggressiv und natürlich mit altbackenen Riffs. Diese hat man sicherlich schon hundertmal gehört, aber das stört mich zu keiner Zeit. Man bleibt im Flow und absolut aggressiv und immer nur straight forward. Der wohl härteste Song auf dem Album. Vielleicht wiederholt man sich zu viel. Am Ende wird noch ein wildes Solo mit eingebaut, aber auch da klingt man nicht wirklich langsam, nur ein wenig konfus.

Der langsame, düstere und schleppende Beginn von Torchless Crossroads hat sofort meine Aufmerksamkeit gewonnen. Die Gitarren spielen dann alleine vorweg, man geht danach in den Angriffsmodus über und arbeitet wieder mit den Stoppelementen, wobei das Riffing sogar punkig klingt. Recht kantig. In der Mitte holt man wieder zum doomigen Gesamtschlag aus und lässt einer Melodie freien Lauf. Sehr schön und sehr intensiv. Davon gerne mehr. Klingt geheimnisvoll, düster und absolut böse, auch wegen der recht dunklen Produktion. Wow – geiler Part, der nimmt mich echt mit, während der Rest des Songs eigentlich so ein wenig an mir vorbeizieht. Vielleicht sollten sie als Projekt noch so ein altes My-Dying-Bride-Ding starten. Mit diesem Part, der ziemlich lang ist, aber absolut passt, endet der Spaß auch.

Wie gesagt, was Neues bekommt man nicht, dafür hört und spürt man die Leidenschaft, die die Band für diese Musikrichtung entwickelt hat. Dieses muss natürlich nach außen transportiert werden und womit? Mit Recht! Songs wie die nachfolgenden Stücke Cloaked Spectres, welches wieder recht schnell aus der Anlage geschallert kommt, oder Gravestone Covenant gehen absolut gut ins Ohr und bleiben da auch.

Bester Song fast zum Schluss

Mit From The Crypt, The Putrid Mist hat man noch ein richtiges Ass im Ärmel. Das klingt so was von alt, da gab es noch nicht einmal die Schule. Dieser Anfang, der mich an Celtic Frost und Genossen erinnert, klingt nur geil. Dann nimmt man natürlich Fahrt auf, kommt dann mit einem doomigen Element und liefert eine kleine Melodie dazu ab. Schön schaurig und finster. Passt absolut. Ein Midtempo-Part folgt und am Ende lässt man noch einmal die Sau raus. Geiler Song.

Hier geht es für weitere Informationen zu Sepulchral – Beneath The Shrouds in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Sepulchral – Beneath The Shrouds
Fazit zu Beneath The Shrouds
Auf ihrem zweiten Album machen die Jungs aus Bilbao vieles richtig und mischen den old schooligen Death Metal der Marke der alten Death und Obituary mit einer dunklen Atmosphäre. Man geht dabei natürlich nicht so technisch vor, aber trotzdem intensiv. Ich persönlich finde es geil, wenn sie die schleppenden, doomigen Momente zelebrieren und dabei eine kleine, schaurige Melodie hervorzaubern. Dieses klingt dann, auch aufgrund der Produktion, sehr dunkel. Beim Songwriting ist man darauf bedacht, dass man das Tempo öfter wechselt, bleibt aber immer aggressiv. Mit From The Crypt, The Putrid Mist hat man einen richtig geilen Song am Start, aber auch der Rest ist mehr als solide, auch wenn man natürlich einiges schon woanders auch besser gehört hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Band nicht mehr so aktiv, wie beim Schreiben der Songs. Ist wohl nur noch Dusk übrig. Man darf gespannt sein, wie es da weitergeht.

Anspieltipps: Beneath The Shrouds und From The Crypt, The Putrid Mist
Michael E.
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