The Crown – Crown Of Thorns

Alte Schweden lassen die Krone schwingen

Artist: The Crown

Herkunft: Schweden

Album: Crown Of Thorns

Spiellänge: 54:34 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 11.10.2024

Label: Metal Blade Records

Link: https://www.facebook.com/thecrownofficial

Bandmitglieder:

Gesang – Johan Lindstrand
Gitarre – Marcus Sunesson
Gitarre – Marko Tervonen
Bassgitarre – Mattias Rasmussen
Schlagzeug – Mikael Norén

Tracklist:

1. I Hunt With The Devil
2. Churchburner
3. Martyrian
4. Gone To Hell
5. Howling At The Warfield
6. The Night Is Now
7. God-King
8. The Agitator
9. Where Nightmares Belong
10. The Storm That Comes
11. Eternally Infernal (Bonustrack)
12. No Fuel for God (Bonustrack)
13. Mind Collapse (Bonustrack)

Die alten Schweden von The Crown sind ja eine absolute Szenegröße und brauchen eigentlich keinerlei Vorstellung. Seit 1990 sind sie dabei, gestartet als Crown Of Thorns. Acht Jahre lang war man so unterwegs, nannte sich dann um in The Crown und haute gleich ein Weltklassealbum namens Hell Is Here heraus. 2004 kam dann die Trennung. 2008 machte man als The Dobermann weiter, nannte sich aber dann 2009 wieder um in The Crown und die Erfolgsgeschichte geht bis heute weiter. Die Abstände zwischen den Alben werden zwar immer länger, aber alle Alben haben eine hohe Qualität. Kein Wunder, denn drei der fünf Musiker machen eben seit dem Jahre 1990 zusammen Musik. Mit neuem Basser und Drummer machte man sich auf, um Album Nummer zwölf zu veröffentlichen.

Auch fünfzehn Jahre nach ihrer Reunion hat man das Gefühl, dass sie niemals müde werden. Dieses beweisen sie mit dem Anfang des Songs I Hunt With The Devil. Druckvolle Drums vorweg, Gitarre dann alleine vor und ab ins Uptempo, gepaart mit einem melodischen Solo. Herrlich. Und dann wird sofort die Sau durchs Dorf getrieben und man nimmt keine Rücksicht auf Verluste. Der dunkle, scramige Gesang bereitet mir immer noch Freude. Ein Refrainpart wird trotz des hohen Tempos natürlich noch mit eingebaut und man kann den Songnamen schön mitbrüllen. Schnell geht es weiter, fügt ein melodisches Lead hinzu und geht weiter auf Attacke. Kurzes Break mit Tempoverschleppung, um dann den Refrainpart erklingen zu lassen. Wieder ein Break und dann wird es nichtmetallisch. Cleane Momente erklingen, aber der Gesang geht weiter. Auch das hat absolut was. Langsam und drückend baut man dann den Song wieder auf, growlt auch einmal und knattert am Ende wieder absolut im Gebälk. Herrlich. Der Refrainpart folgt noch einmal, das melodische Solo bekommt noch einmal seine Aufmerksamkeit und wenn man denkt, es ist Schluss, setzen The Crown noch einen obendrauf und holen erneut den Refrainpart heraus, allerdings in Höchstgeschwindigkeit. Alter Schwede, die wissen, wie es geht.

Auch auf dem nachfolgenden Song Churchburner wissen die alten Schweden zu überzeugen und nehmen mich von der ersten Sekunde an mit. Mit einem stakkatohaften Death Metal Riff im Midtempo legt man los, baut diesen ein wenig aus und wechselt dann ins Geballer. Herrlich, denn danach kehren sie wieder zurück. Die kleinen Dinge machen es – wie die Growls in diesem Falle und das melodische Gitarrenspiel beim nachfolgenden Knüppelpart. Das Ganze ist so herrlich und aggressiv und macht mir einfach nur Laune. Diese treibenden Midtempos mit rasselnder Doublebass und dem dann kurz folgenden langsamen Part, welcher mit Growls versehen ist und der anschließende Wechsel zum Geknüppel. Ja, Freunde der Nacht, das hat absolut was. Gar keine Frage. Da muss man mit. Da bleibt kein Auge trocken. Das melodische Solo und der melodische, aber drückende Groovepart am Ende überzeugen mich dann restlos.

Und auch die cleanen Klänge zu Beginn von Martyrian wecken mein Interesse, zumal man einen Scream und Geballer folgen lässt. Ansonsten ist das Teil ein schönes, melodisches Monster. Auch hier überzeugt mich der Gesang. Die Finger flitzen auf den Griffbrettern der Äxte hin und her und wirbeln ordentlich Staub auf. Die Parts werden aus meiner Sicht zwar ziemlich ausgenutzt und lang gezogen, machen aber dafür ordentlich Spaß. Wie aus einem Guss kommt es aus den Boxen geknallt und das ist auch gut so. Die cleanen Klänge zu Beginn werden am Ende noch einmal wiederholt und runden das Hörereignis absolut ab.

Und so geht es eigentlich immer weiter und weiter. Man hört, dass keine Frischlinge mehr am Werke sind. Der Albumtitel lässt auch ein Nostalgietränchen zurück, denn wie die meisten wissen, hießen die Burschen ja früher Crown Of Thorns und da fand ich sie eigentlich noch ein Tickchen geiler. Die Alben The Burning und vor allem Eternal Death sind schon richtige Kracher und auf der damaligen Tour haben sie alles abgerissen. Okay, lassen wir das, denn auch das aktuelle Material ist ziemlich fett.

Hier und da gibt es sogar noch Überraschungen, wie beim Song The Agitator zum Beispiel, denn da arbeitet man mit Crust-Elementen. Kurz und knapp kommt man auf den Punkt. Das Album ist aggressiv und abwechslungsreich.

The Crown – Crown Of Thorns
Fazit
Neben den zehn neuen Songs gibt es noch drei Bonustracks, sodass sich der Kauf des Albums absolut lohnt. Sie schießen noch immer aus allen Rohren und knüppeln ordentlich herum, wissen aber, wie man das Gebolze in ein ordentliches Korsett verpackt. Tempowechsel, Breaks, melodische Leads, Soli und Bridges stehen auf der Tagesordnung und werden gekonnt im Songwriting verarbeitet. Die gesangliche Darbietung von Johan Lindstrand ist wie immer hervorragend, sollte man aber unbedingt erwähnen. Die Produktion erledigt dann den Rest. Wie gewohnt ein starkes Album! Die alten Schweden melden sich nach drei Jahren zurück und klingen so geil wie eh und je. Verlernt haben die Burschen definitiv nichts.

Anspieltipps: I Hunt With The Devil und Churchburner
Michael E.
8.9
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