Egoisten und Boersma-Records machen gemeinsame Sache und haben in diesem Zuge im Sommer eine sechs Song starke Platte mit dem Titel Egoisten Wie Wir rausgebracht. Die Deutschen springen auf den immer modernen Deutschrock Zug auf. Rockig, mit starken Melodien rollen sie das Feld von hinten auf. Zwischen Klischees, Einheitsbrei und eigenen Gedanken lassen Egoisten fleißig den Krug kreisen. Dabei machen sie wenig falsch und vieles richtig. In dem Genre muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern nur die Gabe besitzen, den Faden geschickt aufzunehmen, um diesen weiterzuspinnen.
Begonnen wird der 25 Minuten starke Silberling mit dem Opener Setz Die Segel. Im Gegensatz Zu Dir lebt von einer eher platten Attitüde, die den Finger tief in die Wunde legt. Der Partymodus startet mit Wartet Auf Mich. Bier, Freunde und Spaß lassen den geselligen Faktor nicht außer Acht. Ihr merkt schon, alles, was zum Deutschrock gehört, packen Egoisten komprimiert auf Egoisten Wie Wir. Ohne große Überraschungen läuft die Scheibe ruhig über den Teller und lässt den Frontmann immer weiter warm laufen. Die Vocals sind klar, dürften Fans des Genres ohne Abstriche gefallen und die Kollegen zocken fleißig wie bedacht ihre Instrumente. Der Sound ist gut, könnte ein paar mehr Höhepunkte aufgreifen, dafür drücken uns Egoisten fleißig die Refrains auf die Ohren. Schon Immer Etwas Anders versetzt den Hörer nach gut 20 Minuten in Aufbruchstimmung, nach den gut fünf Minuten ist mit dem letzten Streich dann ganz schnell schon wieder Schluss. Der Start gelingt Egoisten und Boersma-Records in neuer Partnerschaft auf Anhieb. Unproblematisch, glatt und voll im Soll läuft der Deutschrock vom Stapel. Vorwerfen kann man Egoisten nur, dass sie nicht wirklich einmal nur im Ansatz versuchen, aus dem engen Korsett auszubrechen. Wie dem auch sei, hört selber mal bei Egoisten Wie Wir herein.
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