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Uuhai – Human Herds

09.01.2026 – Folk Metal, Folk Rock, Mongolian Metal – Napalm Records - 47:02 Minuten

Es gibt den Hammerhai, den weißen Hai, aber was ist ein Uuhai? Menschen, die sich zum Beispiel auf dem Hörnerfest tummeln, dürften sich an die Combo erinnern. Eine Horde Mongolen stürmte die Bühne in Brande-Hörnerkirchen und sorgten für erstaunte Gesichter. The Hu sind fast jedem Metalfan mittlerweile ein Begriff. Uuhai machen grundsätzlich nichts anderes. Bei dem 2023er-Gig kamen Uuhai aber eingängiger und insgesamt sehr energetisch rüber. Dass es der Band nun gelungen ist, bei Napalm Records unterzukommen, zeigt das mögliche Potenzial, das bereits 2023 in Europa hervorschimmerte. Können Uuhai mit ihrer ersten Platte Human Herds überzeugen?

Uuhai und Human Herds sind auf den Spuren von The Hu

Wenn bereits eine sehr etablierte Band mit der gleichen außergewöhnlichen Musikrichtung unterwegs ist, dann bieten sich natürlich Quervergleiche an. Insgesamt wirken Uuhai weniger progressiv, was sich an den Stücken mit Laufzeiten von um fünf Minuten zeigt. Trotzdem ist es kein Happy Mongolian Folk, sondern ein interessanter Mix aus düsteren und eingängigen Nummern, bei denen die für europäischen Ohren seltsam anmutenden Instrumente wie die Pferdekopfgeige in Verbindung mit dem Kehlkopfgesang für Erstaunen oder Entsetzen – je nach Geschmack – sorgen wird. Doch der Reihe nach.

Der Auftakt nennt sich stilecht Beginning und ist ein etwas langgezogenes Intro. Der Titeltrack Human Herds wirkt vor allem zum Anfang für europäische Ohren sehr gewöhnungsbedürftig mit den verschiedenen elektronischen Tönen und dem Kehlkopfgesang. Der Groove sorgt dafür, dass der Anfang durchaus ins Bein geht, wobei der Backgroundgesang und der hohe Synthesizer nicht in jeden Gehörgang passen werden. Ancient Land ist schnell, baut sich über die Strophen auf, enttäuscht aber etwas bezüglich des Refrains. Gefühlt spielen Uuhai Power Metal auf Mongolisch.

Uuhai besingen sich sogar selbst. Es wird insgesamt etwas düsterer, dafür gibt es jetzt den Refrain, der beim Vorgänger fehlte. Das Stück würde auch auf einem Gothic Festival funktionieren. Wie die mongolische Band auf Dracula kommt, ist nicht überliefert. Das Ding flippert powermetallisch fröhlich durch die Botanik, sodass sich die Frage stellt, ob sich die mongolische Fröhlichkeit musikalisch eventuell anders äußert. Live dürfte Dracula perfekt funktionieren.

Uuhai zwischen Tradition und Moderne

Richtig traurig, fast schon wie ein Gesang aus einem mongolischen Kloster, kommt Khurai daher, Khar Khulz führt anschließend zum Paradise. Das liest sich für europäischen Augen komisch. Aber grade Khar Khulz ist ein kleines Highlight, das regelrecht zum Headbangen einlädt. Wie Sabaton als mongolische Variante erklingen könnten, zeigen Uuhai mit Paradise. Mehr Schunkeln geht nicht, allen voran der Refrain ist zuckersüß und klebt sich sofort in den Gehörgang. In Richtung Ende lacht der Cotton Eye Joe von Rednex fasst noch mit. Wenn die Nummer nicht die mongolische Hitparade erstürmt, wäre es eine Überraschung.

Die Bandbreite ist bereits jetzt schon riesig. Zwei Tracks kommen aber noch. Uvdis und die Maultrommel holen die Tradition nach vorne. Die knapp sechs Minuten bauen die Brücke zu The Hu und Uuhai verzichten auf Keyboard und Co. Der Schlusspunkt nennt sich Secret History Of The Mongols und knüpft an seinen Vorgänger an, wobei der Refrain erneut vor Zuckerguss schon fast tropft und im hinteren Teil der Spagat zur modernen Musik hingelegt wird.

Bereits früh im Jahr 2026 sind Uuhai live zu erleben. Die Termine im deutschsprachigen Raum:

10.01.26 DE – Bochum / Matrix
27.01.26 CH – Pratteln / Z7
28.01.26 DE – Munich / Backstage
29.01.26 DE – Cologne / Gebäude 9
31.01.26 FR – Colmar / Le Grillen
01.02.26 DE – Herford / Kulturwerk
03.02.26 DE – Hamburg / Logo
04.02.26 DE – Aschaffenburg / Colos-Saal
08.02.26 DE – Berlin / Lido

Hier geht es für weitere Informationen zu UuhaiHuman Herds in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Uuhai – Human Herds
Fazit zu Human Herds
Wie bei The Hu wird die Reaktion auch bei Uuhai ausfallen. Von Begeisterung bis Kopfschütteln ist alles dabei. Der Unterschied zwischen den beiden mongolischen Bands liegt in der Bandbreite von Uuhai und dem starken Fokus auf eingängige Melodien und Refrains. Uuhai wollen in die Liga, in der Sabaton und Powerwolf ihre Fans mit Melodien zum Mitsingen bringen. Das aber mit einem Spagat zwischen traditioneller mongolischer Musik und melodischem Metal und Rock.

Mit Human Herds schaffen Uuhai eine klare Eigenständigkeit in Zeiten, in denen viel zu viele Bands einen ähnlichen Ansatz wählen. Ob sich diese Eigenständigkeit in die Ohren der Fans in Europa spiegelt, wird sich zeigen. Sachen wie Ancient Land oder Paradise sind schon fast unverschämt einladend und sollten von Power-Metal-Fans angetestet werden, wenn keine Folk-Metal-Allergie besteht. Insgesamt liefern Uuhai im frühen neuen Jahr eine mehr als nur interessante Veröffentlichung, die auf jeden Fall ein Ohr wert ist.

Anspieltipps: Ancient Land, Khar Khulz und Paradise
Jürgen F.
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