Revolution kennt kein Verfallsdatum
Am 05.12.2025 erschien mit 10 More das Livealbum von MC50 über das Label earMUSIC – erhältlich als CD und auf Vinyl. Die Veröffentlichung ist weit mehr als ein bloßes Dokument einer Jubiläumstour, denn sie unterstreicht eindrucksvoll, wie zeitlos und relevant der kompromisslose Sound von MC50 bis heute ist. Statt auf Nostalgie setzt dieses Album auf rohe Energie und ungeschönte Direktheit.
Die Idee hinter MC50
Ins Leben gerufen wurden MC50 von Gitarrist Wayne Kramer (RIP 2024), Gründungsmitglied von MC50, der anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Kick Out The Jams noch einmal auf die Bühne zurückkehrte. Ziel war es nicht, die Vergangenheit zu konservieren, sondern den Geist der Band neu zu entfachen. Dafür stellte Kramer eine hochkarätige Formation zusammen, die den revolutionären Ansatz von MC50 glaubwürdig in die Gegenwart überträgt.
Das Line-Up: Allstars ohne Allüren
Am Gesang steht Marcus Durant (Zen Guerrilla), der die Rolle des verstorbenen Frontmanns Rob Tyner mit Nachdruck und Authentizität ausfüllt. Kim Thayil (Soundgarden) ergänzt das Gitarrenspiel mit seinem kantigen, unverkennbaren Stil, während Billy Gould (Faith No More) am Bass für ein massives, treibendes Fundament sorgt. Am Schlagzeug setzt Brendan Canty (Fugazi) mit präziser Wucht Akzente. Trotz der prominenten Namen steht hier stets das Kollektiv im Vordergrund – nicht das Ego.
Die Live-Aufnahmen, Songauswahl und Atmosphäre
Die Mitschnitte entstanden 2018 in Seattle, Cincinnati und Hamburg und fangen eine Band ein, die hörbar auf Betriebstemperatur ist. Klassiker wie The American Ruse, Call Me Animal, Rocket Reducer No. 62 (Rama Lama Fa-Fa-Fa), Looking At You oder Starship wirken alles andere als angestaubt. Stattdessen entfalten sie eine rohe, beinahe zeitlose Wucht, die den rebellischen Kern von MC50 eindrucksvoll transportiert.
Die Setlist deckt alle drei klassischen MC50-Alben – Kick Out The Jams, Back In The USA und High Time – ab und wird durch das Ray Charles-Cover I Believe To My Soul ergänzt. Dieses Stück verweist auf die musikalischen Wurzeln der Band und fügt sich nahtlos in den rauen Gesamtsound ein. Der Live-Charakter bleibt dabei jederzeit erhalten: ungeschliffen, direkt und voller Spannung.
Hier! geht es für weitere Informationen zu MC50 – 10 More in unserem Time For Metal Release-Kalender.
Anspieltipps: Call Me Animal, The American Ruse und Starship